Alt - Borkum Der Strand um 1901 Der Strand um 1883 T O P T O P
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Der folgende plattdeutsche Beitrag läuft unter dem Motto: Wer zuletzt lacht, lacht am Besten!
Bootjefahrers Bootjefahrers
Bootjefahrers
Bötchenfahrer
T'gifft ja völ klauge Lü, dej up ander Mensken andaal kieken un hör för duddeg hollen.
Es gibt ja viel kluge Leute, die auf andere Menschen heruntergucken und sie für begriffsstutzig halten.
So was s'mals ein Bootjefahrer van't Eiland Börkum för Jahren unnerwegens bi heerlek Weer un blackstill Water. De ander Eilanden harr he all besöcht un nu sull de Reise dör Oostfreisland un umtau gahn.
So war einmal ein Bötchenfahrer vom Eiland Bor- kum vor Jahren unterwegs bei herrlichem Wetter und sehr ruhigem Wasser. Die anderen Inseln hatte er alle besucht und jetzt sollte die Reise durch Ost- friesland und drum herum gehen.
An de Eems lang, man uk dör de Kanalen, um in ein lüttje Haven an Land tau gahn. Un jüst hier mutt man fakers dör de Slüsen, anders kummt man neit wieder.
An der Ems entlang, aber auch durch die Kanäle, um in einem kleinen Hafen an Land zu gehen. Und ge- rade hier muss man oft durch die Schleusen, sonst kommt man nicht weiter.
Nu was dat nett um de Middagstied un de beide Slüsenwachters satten in de Sünne tau mummeln bi hör Mahltied. Man hett d'r ja nix teegen, as man ein bitje wachten mutt, man na ein Sett is man doch ungedüldeg. Un as de Börkumer Fahrensmann heil versichdeg anfragte, wannher dat nu wieder gung, kreeg he gein Antwoord. De beide Slüsenwachters keken sück an un fungen an grienen. Dej eine see tau sien Kumpel: „Dat bin man bloot Eilanders van Börkum. Dej laat man wachten, umdat seej ein bitje klauger waarn! Kann ja wesen, dat ein Karteier off half Stündje noch helpen deit.“
Nun war es gerade um die Mittagszeit und die beiden Schleusenwärter saßen in der Sonne und mummelten ihre Mahlzeit. Man hat ja nichts da- gegen, wenn man ein wenig warten muss, aber nach einer (gewissen) Zeit ist man doch ungeduldig. Und als der Borkumer Fahrensmann ganz vorsichtig anfragte, wann das jetzt weiter geht, bekam er keine Antwort. Die beiden Schleusenwärter guckten sich an und grinsten (fingen an zu grinsen). Der eine sagte zu seinem Kumpel: „Das sind ja nur Eiländer von Borkum. Die lass ruhig warten, damit sie ein wenig klüger werden! Kann ja sein, dass ein Viertelstunde oder (ein) halbes Stündchen noch hilft.“
De Börkumer keek hör an, dreihde sück versichdeg um un reip in de Kajüte:
Der Borkum guckte sie an, drehte sich vorsichtig um und rief in die Kajüte:
„Hebben se dat hört, Herr Regierungsrat? Wi Börkumers sallen wachten un d'r bi klauger waarn!“
„Haben sie das gehört, Herr Regierungsrat? Wir Borkumer sollen warten und dabei klüger werden!“
Dej beide Slüsenwachters keken heil bestött. Hör skoot de Klör ut un seej jumpden over Ende, wassen an kurbeln un in ein kaart Sett was de Slüse open.
Die beiden Schleusenwärter guckten sehr er- schrocken. Ihnen schoss die Farbe (ins Gesicht) und sie sprangen hoch, kurbelten (waren am Kurbeln) und in kurzer Zeit war die Schleuse auf.
Man dann kwamm de Regierungsrat vandag un dat was de Frou van de Börkumer Bootjefahrer.
Aber dann tauchte der Regierungsrat auf und das war die Frau des Borkumer Bötchenfahrer.
Seej was an lachen un winken un de Börkumer Mann weihde mit de Pett un reip:
Sie lachte und winkte und der Borkumer Mann weh- te mit der Mütze und rief:
Allerbest
Allerbest
Jan Schneeberg
Hinweis: Da auch die plattdeutsche Sprache - wie grundsätzlich jede Sprache - oft erst sinnentnehmend erschließbar wird, wurden zum besseren Verständ- nis der Sprachbildung an speziellen Stellen eine fast wörtliche Übersetzung von Teilsätzen und Begriffen innerhalb runder Klammern ( .. ) aufgezeigt.
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Borkum Borkum