Alt - Borkum Der Strand um 1901 Der Strand um 1883 T O P T O P
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Der folgende plattdeutsche Beitrag erzählt kleinen Anekdoten, auch von Fischhändler „Pule Pule“!
Döntjes van frauger Döntjes van frauger
Jan Schneeberg
Hinweis: Da auch die plattdeutsche Sprache - wie grundsätzlich jede Sprache - oft erst sinnentnehmend erschließbar wird, wurden zum besseren Verständ- nis der Sprachbildung an speziellen Stellen eine fast wörtliche Übersetzung von Teilsätzen und Begriffen innerhalb runder Klammern ( .. ) aufgezeigt.
Sprachausgabe des plattdeutschen Textes!
Start der Sprachausgabe: Mausklick auf das obige Dreieck
Döntjes van frauger ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Lustige Geschichten von früher ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Duun
Betrunken
Da kwamm ein Börkumer Mann in de Nacht heil laat na Huus, mit ein fixe Snee in't Ohr. Sien Frou lagg all in't Nüst un sleip. Deip un fast. Seej hett neit mitkregen, hau de Olle sück uttrucken harr.
Da kam ein älterer Borkumer Mann in der Nacht ganz spät nach Haus, sturzbetrunken. Seine Frau lag schon im Bett (hier: Nest) und schlief. Tief und fest. Sie bekam nicht mit, wie der Alte sich auszog.
Man ander Mörgen sagg seej dat Dörnander:
Aber am nächsten Morgen sah sie das Durcheinander.
" Sien Jäckert hung an de Huusdör, sien Hemd over de Knoppe van de Trappe, sien Büx lagg in de Flur, sien Socken hungen over de Klocke un mien Kerl lagg haast nakend up Bedde tau snurken!"
"Seine Jacke hing an der Haustür, sein Hemd über den (Geländer-)Knopf von der Treppe, seine Hose lag im Flur, seine Socken hingen über der Uhr und mein Kerl lag fast nackend auf dem Bett und schnarchte."
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Pule Pule
Pule Pule
Oldere Börkumers kennen hum noch gaut: Lübbo Lübben mit sien Handwagen vull mit Fiss un Granat. He gung dör de Straten un reip mit geweldege Stemme: Pule – Pule.
Ältere Borkumer kennen ihn noch gut. Lübbo Lübben mit seinem Handwagen voll mit Fisch und Granat. Er ging durch die Straßen und rief mit gewaltiger Stimme: Pule - Pule.
Harr he Herings tau verkopen, klung dat so:
Hatte er Heringe zu verkaufen, klang das so:
"Neeje frisse Hering, lecker bi de Tuffels, lecker bi de Bohntjes, bloot neit bi de Mehlpüüt!"
"Neuer frischer Hering, lecker zu den Kartoffeln, lecker zu den Bohnen, nur nicht zum Mehlkloß!"
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Swienen
Schweine
Klaas Ohmke harr tweej Swienen kofft un he was d'r stollt mit. He harr d'r alltied ein Oog up un was alltied d'r achter an, dat de Deiern uk skoon un süwer van Dag kwammen.
Onkel Klaas hatte zwei Schweine gekauft und er war stolz (damit). Er hielt sie immer im Auge und war immer bemüht, dass die Tiere auch sauber und ordentlich aussahen.
An ein Dag leit he hör lopen, in de grote Tune. Man dat dürde neit lang, dat de Swienen in de Mudder laggen tau wältern. Klaas Ohmke sagg de Swienebaul, leip in Huus, haalde ein grote Speigel, stellde hum vör de Deiern up un reip düwels in de Kook:
An einem Tag ließ er sie laufen, im großen Garten. Aber es dauerte nicht lange, dass die Schweine im Matsch lagen und sich wältzten. Onkel Klaas sah die Schweinerei, lief ins Haus, holte einen großen Spiegel, stellte ihn vor die Tiere und rief wütend:
" So, nu könen ji Swienen seihn, hau fuul ji bin!"
"So, jetzt könnt ihr Schweine sehen, wie dreckig ihr seid!"
_________________________________ fastholden un vertellt van Heinrich Behse
___________________________________ festgehalten und erzählt von Heinrich Behse
Badefroulü
Badefrauen
Eine van de Badefrouen - neumen wi hör Eltje - kwamm in de Sömmer up ein besünder Idee.
Eine der Badefrauen - nennen wir sie Eltje - kam im Sommer auf eine besondere Idee.
T'was ein olde Bruukdoom - un enkelde Familien hebben dat lang bibeholden -, lüttje Kinderkes, dej Geburtstag harrn, um de Arm ein Börkumer Kauke (ein heil besünder Gebäck) tau binden.
Es war ein alter Brauch - und wurden in einzelnen Familie lange gepflegt -, Kleinkinder, die Geburtstag hatten, um den Arm einen Borkumer Kuchen (ein spezielles Gebäck) zu binden.
Dat dee seej uk un as de Badegasten, dej sück wunderten, fragten, wat dat tau bedüden harr un d'r achter kwammen, dat seej Geburtsdag harr, gaff dat menegmal uk ein lüttje Drinkgeld.
Das machte sie auch und als die erstaunten Gäste fragten, was das zu bedeuten hätte und erfuhren, dass sie Geburtstag habe gab es manchmal auch ein kleines Trinkgeld.
Dat löppt ja mit, doch Eltje un so harr seej tweejmal in't Jahr Geburtsdag - einmal in Juli un einmal in August.
Der Erfolg dieser Aktion ließ Eltje nicht ruhen und so hatte sie zweimal im Sommer Geburtstag - einmal im Juli und einmal im August.
Borkum Borkum