De Akkermann's
Die (Familie) Akkermann
In de 1950er Jahren, as de Badegasten s'avends
noch up Pad gungen un in de Kraugen alle Staulen
besett wassen, sung man fakers in de grote
Danzlokalen mit Musik van Stück off wat Spööllü:
Auf Borkum gibt’s nur Akkermann …
In den 1950er Jahren, als die Badegäste abends
noch unterwegs waren und in den Kneipen alle
Stühle besetzt waren, sang man oft in den großen
Tanzlokalen mit (der) Musik van verschiedenen
Kapellen (Spielleute): Auf Borkum gibt’s nur
Akkermann ...
Disse Familie harrn alltied büllten Kinder un bi
verskeiden Junges harrn seej de glieke Vörname:
Klaas. So bleev dat neit ut, dat d'r ein Biname her
muss. Hau sull man anders weiten, well meint was.
Daar gaff dat ein Klaas Barbier tau Haaren knippen,
ein Klaas Blaumke – dej harr ein Blaumeladen, ein
Klaas Kuske, dej was Kusedoktor. Un bitau noch ein
Klaas Brüll, ein Klaas Brall un ein Klaas Brandje.
Neit vergeten Klaas Mummel off Klaas Lüchtje. Un
dann noch Klaas Jägerheim, Klaas Mettje un Klaas
Sjurt. All Akkermanns.
Diese Familie hatten immer viele Kinder und
einzelne Jungs hatten den gleichen Vornamen:
Klaas. So blieb es nicht aus, dass ein Spitzname
(Zuname) nötig war. Wie sollte man sonst wissen,
wer gemeint war. Da gab es einen Klaas Barbier
zum Haare schneiden, einen Klaas Blümlein – der
hatte einen Blumenladen, einen Klaas Zähnchen,
der war Zahnarzt. Und dazu noch einen Klaas Brüll,
einen Klaas Brall und einen Klaas Brandje.
(Namensgebung nicht bekannt). Nicht vergessen Klaas
Mummel oder Klaas Lüchtje, der einen Elektroladen
hatten. Und dann noch Klaas Jägerheim (ein
Ausflugslokal), Klaas Mettje und Klaas Sjurt. Alles
Akkermänner.
Peiter Kieviet – he harr de Biname Lüntje – hett
s'mals ein moij Döntjes vertellt over de Akkermanns,
dej all mitnander in de Westerstrate wohnt hebben.
Peter Kieviet – er hatte den Spitznamen Lüntje –
hat einmal einmal eine kleine lustige Geschichte
erzählt über die Akkermänner, die alle zusammen in
der Westerstraße wohnten.
Opa Akkermann was winters bi de Kleinbahn in de
Malerbude, man sömmers in de Gepäckabfertigung.
Vör de Transport van de Kuffers harr seej ein groote
Wippe, ein platte Wagen up tweej Raden.
Opa Akkermann war im Winter bei der Kleinbahn in
der Malerbude, aber im Sommer in der Gepäckab-
fertigung. Für den Transport der Koffer hatte man
einen großen Transportwagen, ein flacher Wagen
auf zwei Rädern.
De olle Sleeboom was d'r uk bi, ein doodgaude
Mann, man he staamelde ein bitje. De letzde Damper
van de Dag was koomen, de Zug leip in. Nun muß
man de Kuffers sortieren un utfahren. T'warde all
ein bitje düster. Sleeboom kreeg ein Fuhre van't
Bahnhoff na Wybrands un Staghouwer, dann na Jan
Pum un lüttje Goldhoorn. An de letzde Kuffer hung
ein Zetel: Schulte, bei Akkermann, Westerstrate!
Der alte Sleeboom war auch dabei, ein herzensguter
Mann, aber er stotterte ein wenig. Der letzte
Dampfer des Tages war gekommen, der Zug lief ein.
Jetzt musste man die Koffer sortieren und aus-
fahren. Es dunkelte schon ein wenig. Sleeboom
bekam eine Fuhre vom Bahnhof nach Wybrands und
Staghouwer, dann nach Jan Pum und dem kleinen
Goldhoorn. Am letzten Koffer hing ein Zettel:
Schulte, bei Akkermann, Westerstraße!
Bi Alberts Akkermann Kuffer van de Wagen, in de
Gange slepen. „Wohnt hier wall ein Ssschulte?“ -
„Nee, bi uns neit!“ Kuffer weer up de Wagen.
Tegenan wohnde Jan Akkermann, neumt Jan Hautje.
Dat heile Wesewark weer van vörn: „Wohnt hier wall
ein Scchulte?“ - „Nee, bi uns neit!“ Ein Huus wieder,
P. K. Akkermann. De sülwegste Frage un weer ein
Nee. Tegenover harr Oma Akkermann hör Huus un
uk hier weer nix.
Bei Albert Akkermann Koffer vom Wagen, in den
Hausflur schleppen. „Wohnt hier wohl ein
Ssschulte?“ - „Nein, bei uns nicht!“ Koffer wieder
auf den Wagen. Nebenan wohnte Jan Akkermann,
genannt Jan Hütchen. Das ganze Getue wieder von
vorn: „Wohnt hier wohl ein Ssschulte?“- „Nein, bei
uns nicht!“ Ein Haus weiter, P.K. Akkermann. Die
gleiche Frage und wieder ein Nein. Gegenüber hatte
Oma Akkermann ihr Haus und auch hier wieder
nichts.
De Olle vertwiefelde haast, greep na de sware
Kuffer. Dwars tegenover in de Westerstrate na Jan
Alberts Akkermann: „Wohnt hier wall ein
Ssschulte?“ - „Nee!“ Wieder mit dat elendeg sware
Dingereis na de ander Siet, na Tante Frauke un
Onkel Klaas Akkermann. Weer de grote Frage un
weer de Antwoord, vull Beduuren: „Nee, Sleeboom,
bi uns neit!“ Noch ein Dör wieder, na P. W.
Akkermann. T'was all balkedüster. „Wohnt hier wall
ein Ssschulte?“ - „Ja, „ see swarte Ida,“ dej wohnt
bi uns!“
Der Alte verzweifelte beinahe, griff zum schweren
Koffer. Schräg gegenüber in der Westerstraße nach
Jan Alberts Akkermann. „Wohnt hier wohl ein
Ssschulte?“ - „Nee!“ Wieder mit dem entsetzlich
schweren Ding zur anderen Seite, nach Tante
Frauke und Onkel Klaas Akkermann. Wieder die
große Frage und wieder die Antwort, voll Bedauern:
„Nein, Sleeboom, bei uns nicht!“ Noch eine Tür
weiter, nach P.W. Akkermann. Es war schon stock-
dunkel. „Wohnt hier wohl ein Ssschulte!“ - „Ja“,
sagte schwarze Ida, „der wohnt bei uns!“
„Go-Go-Gott sei Dank!“
„Go-Go-Gott sei Dank!“