Alt - Borkum Der Strand um 1901 Der Strand um 1883 Übersicht Übersicht Home Home
Wie aus der Geschichte bekannt ist, hat es eine nennenswerte Seeschlacht vor Borkum nie gegeben. Es handelt sich hier um ein äußerst bemerkenswertes Buch, welches als eindringliche Warnung vor einem drohenden und aus Sicht des Autors für keine Seite zu gewinnenden Krieg geschrieben wurde. Als Verfasser zeichnet ein namentlich nicht genannter deutscher Marineoffizier. Ein Erscheinungsdatum ist explizit nicht angegeben, doch lässt es sich u. a. durch die Interpretation der verwendeten Daten und Abbildungen auf einen Zeitrahmen zwischen 1911 und 1914 festlegen, wobei es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um das Jahr 1913 handelt. Im Roman selbst wird bei Datumsangaben das Jahr immer in Form von 191. dargestellt. Unter Berücksichtigt der damaligen politischen und sozialen Strukturen sowie der beruflichen Position des Autors ist dieses Buch als äußerst bemerkenswertes Dokument der damaligen Zeit einzustufen, zu deren Veröffentlichung es nicht nur vom Autor viel Zivilcourage bedurfte. Um Ihnen im Rahmen der beschränkten Möglichkeiten dieser Seite dennoch einen kleinen Eindruck dieses Werkes zu vermitteln, wird nachfolgend eine Abschrift des Vorwortes des Verfassers wiedergegeben. Abschrift: (Die Aufnahmen sind dem Buch entnommen und gehören nicht zum Vorwort) Vorwort. Das Buch verfolgt den Zweck vor einem Krieg zu warnen, im besonderen vor einem Krieg, bei dem wir nicht gewinnen, nur alles verlieren würden. Das wäre ein Krieg gegen England! Es soll eine Mahnung sein, uns nicht durch chauvinistische Hetzereien in einen Kampf mit unseren blutsverwandten Vettern hinreißen zu lassen. Die Schrecknisse des Seekrieges werden dargestellt, wie er sich in der Zukunft über, auf und unter dem Wasser abspielen wird und bei dem die Technik immer gewichtiger mitsprechen wird. Die Kriegsführung beruht heute nicht mehr allein auf Manneszucht und Tapferkeit. - Erfindungsgabe und Initiative geben dem Krieg der neuen Zeit eine intellektuelle Färbung. Die Waffentechnik ist in den Vordergrund gerückt, und vor allem werden das Zeppelinluftschiff, Wasserflugzeuge und Unterseeboot berufen sein, einen starken, wenn nicht einen entscheidenden Einfluß im Ringen der Flotten geltend zu machen. – Die Partei wird im Vorteil sein, die die beste Technik hat, die sich diese moderns- ten Kriegsinstrumente mit größter Energie untertan machte. Seit der Seeschlacht bei Trafalgar lebt die englische Seeherrschaft von dem Glauben der Völker, daß die maritime Technik der Briten die bei weitem beste ist. Dieser Glaube ist zurzeit wohl berechtigt. Aber noch auf wie lange? - Das ist eine andere Frage. Es ist eine universelle Technik emporgewachsen. Keine Nation im besonderen kann sich der Hoffnung hingeben, daß gerade ihrer Technik die Erfolge beschieden sein könnte. Das was heute als vortreffliches Kriegsinstrument gilt, kann schon morgen zum alten Eisen wandern. Die Werkzeuge wechseln, die Wissenschaft bleibt! Wer sie am intensivsten ausbildet, der wird der Unbesiegbare sein. „La rage du nombre" tut es nicht mehr, auf die Qualität kommt es an. Wie man den Sieg bei Königgrätz auf das Konto des preußischen Volksschulmeisters schrieb, so wird es der Schulmeister von der Technischen Hochschule zu Charlottenburg sein, der uns in der Zukunft das Gewinnen der Schlacht ermöglicht. Da das Buch für die breite Masse des Volkes geschrieben ist, mußte der Phantasie naturgemäß einiger Spielraum eingeräumt werden. Jedoch bauen sich die Schilderungen im allgemeinen streng auf den Errungenschaften der kriegstech- nischen Erfindungen und Fortschritte der letzten Zeit auf. Im besonderen wird bemerkt, daß nach dem Stand der Technik mit Flugzeugen von 120 km stündlicher Geschwindigkeit und einem Aktionsradius von 360 km und mit lenkbaren Luftschiffen von 90 km Schnelligkeit in der Stunde und dem Vermögen, mindestens 2000 km zurückzulegen, zu rechnen ist. Fernen ist als feststehend anzunehmen, daß das moderne Unterseeboot eine Offensivwaffe bedeutet, das befähigt ist, auf hoher See zu operieren. Verschiedentlich wurde in neuester Zeit dafür eingetreten, daß „Mordwaffen“, wie sie genannt wurden, im Kriege durch internationale Abmachungen verboten würden. Als solche Mordwaffen bezeichnet man z. B. Explosivkörper, die aus Luftschiffen und Aeroplanen geschleudert werden, wie es in Tripolis seitens der Italiener und im Balkankrieg seitens der Bulgaren geschah. Es ist nicht anzunehmen, daß ein solches Verbot allgemeine Anerkennung findet. Und wäre es der Fall, so müßte man es bedauern. Je vernichtender und grausamer Waffen zu wirken vermögen, um so besser erfüllen sie ihren Zweck, ja um so segenreicher verdienen sie genannt zu werden, denn um so mehr wird man sich hüten, sie je in Aktion treten zu lassen. Und wenn sich dennoch die Völker mit den Waffen in der Hand gegenseitig erheben, so werden unmenschliche und über alles zerstörende Kampfesmittel um so eher dazu führen, der grimmigen Fehde ein Ende zu setzen. Aus diesen Worten wird ersichtlich, warum gerade der grausamen Kriegsführung auf den nachfolgenden Seiten breiter Raum gewidmet wurde. Hinsichtlich des rigorosen Vorgehens gegen Privateigentum auf See, das vielleicht bei manchen Leser ein Kopfschütteln hervorzurufen geneigt ist, steht der Verfasser auf dem Standpunkt jenes englischen Admirals, der bei der Debatte über die Londoner Seerechtsdeklaration sagte: „Möge man immerhin beschließen, daß Handelsschiffe unantastbar seien. Kein Seeoffizier wird sich im Krieg an geschriebene Paragraphen kehren. Denn Macht geht vor Recht.“ In der Tat scheint es leider, als ob die Völker heute noch nicht reif sind, sich einem internationalen Schiedsgericht unterzuordnen, daß sich die Staaten kein Völker- recht aus allgemeinen Grundsätzen diktieren lassen, sondern daß sie sich selbst das Recht setzen, das ihren politischen, militärischen, wirtschaftlichen und geographischen Bedürfnissen entspricht. Die politischen Begleitumstände wurden nur kurz gestreift, soweit es zum Verständnis der Kriegslage notwendig erschien. Es handelt sch hauptsächlich um die Beschreibung der Tätigkeit der modernen Seekriegswaffen. Möchte dem Buch beschieden sein, beizutragen zu der Erkenntnis, wie verdam- menswert die Bestrebungen gewisser Kreise sind, die durch unaufhörliches Ge- schrei von Krieg und Kriegsgefahr unser Volk beunruhigen, und im besonderen gegen die englische Nation hetzen, mit der zu einer Verständigung zu kommen, uns als vornehmstes Ziel gelten sollte! Der Verfasser. Anhang: Der Zusammenbruch Die Seeschlacht bei Borkum u. Helgoland Von einem deutschen Marineoffizier Minden in Westfahlen Verlag von Wilhelm Köhler Ohlenroth´sche Buchdruckerei Georg Richters, Erfuhrt Inhaltsverzeichnis
Die Seeschlacht bei Borkum Die Seeschlacht bei Borkum Die Seeschlacht bei Borkum
S.M. Kreuzer “Stralsund”.  Erbaut 1911,  Geschw. 27 Knoten,  370 Mann Besatzung
***  Deutsches Unterseeboot  ***
*** Munitionsübernahme ***
*** Kriegsschiff feuernd ***
Aeroplandeck eines englischen Kriegsschiffes
28 cm Schnellladekanone im Doppelturm
Marineluftschiff mit den Schlachtschiffen “Kaiser” und “Moltke”
Torpedoboot
Panzerkreuzer “v. d. Tann”.  Erbaut 1909,  Geschw. 27 Knoten,  910 Mann Besatzung
Ausreise aus Wilhelmshaven
Panzerkreuzer “Goeben”. Erbaut 1911.  Geschw. 28.5 Knoten, 1013 Mann Besatzung
S.M. Kreuzer “Kolberg”.  Erbaut 1908, Geschw. 27,2 Knoten, 379 Mann Besatzung
Panzerkreuzer “Scharnhorst”.  Erbaut 1906, Geschw. 23,8 Knoten, 764 Mann Besatzung
S. M. Linienschiff “Prinzregent Luitpold”.  Erbaut 1911, Geschw. 21 Knoten,  1080 Mann Besatzung
Vorwort
Die Kriegserklärung
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1    
Ein englisches Unterseeboot legt den deutschen Panzerkreuzer „Gneisenau“ auf den Grund der chinesischen See
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8    
Eine gefährliche Erkundungsfahrt des deutschen Schlachtkreuzers „Goeben“
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28    
Gekapert
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47    
Ein Triumph englischer Unterseeboote
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65    
Ein kühnes Zerstörungswerk englischer Flieger
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72    
Im Garnisonslazarett zu Kiel
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81    
Deutsche Kreuzer bringen feindliche Handelsschiffe auf
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87    
Der Todeskampf auf dem Meeresgrund
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99    
Die Schlacht zwischen Borkum und Helgoland
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115    
Zeppelin-Luftschiffe als Retter des Vaterlandes
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135    
Die Vergeltung
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152    
Das Resultat
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