Alt - Borkum Der Strand um 1901 Der Strand um 1883 T O P T O P
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Im folgenden lustige plattdeutsche Beitrag geht es um das Thema “Kühe auf Borkum”.
Kaujen Kaujen
Kaujen
Kühe
As heil lüttje Fent stunn ik fakers tegen de Avend bi Pinkenburg an de Diekstrate, dej tau de Tied noch neit plaastert was. Dat dürde ein kaart Settje un dann kwammen seej anstappen: de Börkumer Kaujen, dej na Huus gungen tau melken. Un ik was alltied weer beduust, dat disse Deiern genou in de Kopp harrn, welke Strate seej binnen mussen. Sünder Hülpe. Bi Pinkenburg gungen de Kaujen van Onkel Klaas un Tante Ida Risius off, dej all bi’t Poortje stunnen tau wachten un seen: Kiek, bin ji d’r weer? Bi Aikes stappden de Kaujen van Tante Bieni Poppinga und Opa Johann Drost bi’t Siet ut un bi Dahlmeyer gungen dej andern in de Neeje Strate.
Als ganz kleiner Junge stand ich oft gegen Abend bei Pinkenburg an der Deichstraße, die zu dieser Zeit noch nicht gepflastert war. Das dauerte eine kurze Zeit und dann kamen sie angestapft: die Bor- kumer Kühe, die nach Haus gingen, um gemolken zu werden (siehe Kühe-Deichstr - Link). Und ich war jedes Mal ganz weg (schwindelig, betäubt), dass die Tiere genau im Kopf hatten, welche Straße sie laufen mussten (nach innen mussten). Ohne Hilfe. Bei Pinken- burg gingen die Kühe von Onkel Klaas und Tante Ida Risius ab, die schon bei der Pforte standen und warteten und sagten: guck, seid ihr wieder da? Bei Aikes stapften die Kühe von Tante Bieni Poppinga und Opa Johann Drost zu Seite und bei Dahlmeyer gingen die anderen in die Neue Straße.
Un na ein Sett gungen de Kinder mit de Melkbumme up Pad. Melk haalen för de Badegasten un för de Börkumers tau utsetten, um Rohm tau hebben för de Tee. Rohm is de Krone van de Tee un sull so dick wesen, dat ein Snieder drup danzen kann. Vandage vertellen de Lü noch faak dat Döntje van de Pestoor, dej olle Geeske-Möi besöcht hett. Dat Menske was allemachdeg kniepeg un keek benaud, dat Pestoor ein gaude Leepel Rohm up de Tee glieden leit. Seej see tegen hum: Herr Pestoor, t’iss Rohm! - O, Rohm, see heej, dann will ik man noch’n Lepel vull d’r bi daun!
Und nach einer kurzen Zeit gingen die Kinder mit der Milchkanne los (Pad – Pfad, kleiner Weg; up Pad gahn – spazieren, laufen), Milch holen für die Badegäste und für die Borkumer zum 'aussetzen', um Sahne (Rahm) zu haben für den Tee. „De Rohm“ ist die Krone von dem Tee und soll so dick sein, dass ein Schneider drauf tanzen kann. Heutzutage erzählen die Leute noch oft die (kleine) Geschichte von dem Pastoren, der die alte Tante Geeske besucht hat. Die Frau (Menske – Mensch) war furchtbar geizig und guckte ängstlich, dass der Pastor einen guten Löffel Rahm auf den Tee gleiten ließ. Sie sagte zu ihm: Herr Pastor, es ist Rahm! - O, Rahm, sagte er, dann will ich noch einen Löffel voll dabei tun!
As um 1850 de erste Gasten na Börkum kwammen, kunn dat Eilandje vull Stollt de gaude Melk präsenteiern, jüst för junge Mensken un kranke Lü dat Allerbeste. Haast darteg Jahr later hett Wilhelm Busch in sien Gedicht „An Hermine“ fastholden:
Als um 1850 die ersten Gäste nach Borkum kamen, konnte die Insel (hier: Inselchen) voller Stolz die gute Milch präsentieren, gerade für junge Menschen und kranke Leute das Allerbeste. Fast dreißig Jahre später hat Wilhelm Busch in seinem Gedicht „An Hermine“ festgehalten (siehe auch unter Besucher: “Pieter Dorenkats Erfindung” von Wilhelm Busch)
Zu Uphom wird das Schaf gemelkt, die Kuh will Futter, wenn sie bölkt. Der Kuhhirt sammelt viele Kühe durch lautes Tuten morgens frühe, dies weckt den Fremden unvermutet, so daß er fragt, wer da so tutet?
Zu Upholm wird das Schaf gemelkt, die Kuh will Futter, wenn sie bölkt. Der Kuhhirt sammelt viele Kühe durch lautes Tuten morgens frühe, dies weckt den Menschen unvermutet, so daß er fragt, wer da so tutet?
De Grootolden van de amerikanske Marx-Brothers, Levy un Fanny Schönberg, kwammen ut Dornum un Levy was ein gaude Bauchredner. An ein heite Sömmerdag gung heej over’t Land un kwamm bi ein Burinske vörbi, dej an’t melken was. Heej harr Dörst un wull ein Kluckje tau drinken van de Melk, man dat Ollske see van Nee. Miteins kwamm ein Stemme: Nu geev hum doch ein Slick! Dat Menske hett docht, dat de Kau proot hett, was düchdeg verfeert un neide in Hundjedrafft vandör. Un ein andermal kwamm heej weer up ein Burenhoff, waar ein Maid satt tau melken. Levy gung up de ander Siet van de Kau, dej miteins see: Harrejasses, Martha, wat hest du kolde Fingers!
Die Großeltern der amerikanischen Marx-Brothers, Levy und Fanny Schönberg, kamen aus Dornum und Levy war ein guter Bauchredner. An einem heißen Sommertag ging er über Land und kam bei einer Bäuerin vorbei, die am melken war. Er hatte Durst und wollte ein Schlückchen von der Milch trinken, aber die Frau (Ollske – ältere weibliche Person) sagte (von) Nein. Plötzlich kam eine Stimme: nun gib ihm doch einen Schluck (hier: kleiner Bissen, winzige Portion). Die Frau hat gedacht, dass die Kuh gesprochen hätte, war ordentlich erschrocken und floh (hier: haute im Hundetrab ab). Und ein anderes Mal kam er wieder auf einen Bauernhof, wo eine Magd saß und melkte. Levy ging auf die andere Seite von der Kuh, die plötzlich sagte: Herr im Himmel, Martha, was hast du kalte Finger!
Ein Frömde kwamm mit sien Fietze bi ein Stück Greunland vörbi. Verskeiden Kaujen stappten dör de Kuntrei tau neerkaujen un midden in’t Land lagg ein Knecht as’n Löijwamms up de Rügge in de Sünne. De Heer fragde hum na de Uhrtied. De Knecht tillde de Jadder van ein Kau, dej naast hum stunn, umhoog un see: Keteier vör elven. De Mann see van Danke, man heej harr doch Twievel: Hau kann dat angahn, dat de Knecht dör Uptillen van’t Tittwark weit, hau laat dat is. Na ruugweg ein halve Stünde kwamm de Heer weer un fragde dat tweede Mal na de Tied. De Knecht - heej lagg noch up de Rügge in de Sünne - tillde dat Jadder umhoog un see: Keteier na elven. Man nu wull de Heer d’r mehr van weiten. Hau makt man dat? Daar is nix bi, see de Knecht, ik till bloot dat Jadder umhoog, umdat ik de Uhr van de Toorn beter seihn kann!
Ein Fremder kam mit seinem Fahrrad bei einem Stück Grünland vorbei. Verschiedene Kühe stapften durch die Gegend am wiederkäuen und mitten im Land lag ein Knecht wie ein Faulenzer auf dem Rücke in der Sonne. Der Herr fragte ihn nach der Uhrzeit. Der Knecht hob das Euter von der Kuh, die neben ihm stand, hoch und sagte: viertel vor elf. Der Mann sagte (von) Danke, aber er hatte doch Zweifel: Wie kann das angehen, dass der Knecht durch das Aufheben des Euters (hier wörtlich: Brustwerk, auch Gesäuge) weiß, wie spät das ist. Nach ungefähr einer halben Stunde kam der Herr wieder und fragte das zweite Mal nach der Zeit. Der Knecht – er lag noch auf dem Rücken in der Sonne – hob das Euter hoch und sagte: Viertel nach elf. Aber nun wollte der Herr mehr wissen (hier: mehr von wissen). Wie macht man das? Da ist nichts dabei, sagte der Knecht, ich hebe nur das Euter hoch , damit ich die Uhr von dem Turm besser sehen kann!
Man mutt sück bloot tau helpen weiten!
Man muss sich nur zu helfen wissen!
Jan Schneeberg
Hinweis: Da auch die plattdeutsche Sprache - wie grundsätzlich jede Sprache - oft erst sinnentnehmend erschließbar wird, wurden zum besseren Verständ- nis der Sprachbildung an speziellen Stellen eine fast wörtliche Übersetzung von Teilsätzen und Begriffen innerhalb runder Klammern ( .. ) aufgezeigt.
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