Dat Huus sünder Lücht
Das Haus ohne Licht
Fritz Gerhard Lottmann is an de 7. Oktober 1880 as
darde van söven Kinder in Emden up de Wereld
komen. Sien Vader was de Auktionator – Utmiener –
Christoffer Hinderks Lottmann un sien Mauder
Sophie Marie was ein geboren Lüpkes. De Vader was
ut ein olde oostfreiske Familie un de Vörolden van
de Mauder wassen Hugenotten.
Fritz Gerhard Lottmann ist am 7. Oktober 1889 als
drittes von sieben Kindern in Emden geboren. Sein
Vater war der Auktionator Christoffer Hinderks
Lottmann und seine Mutter Sophie Marie war eine
geborene Lüpkes. Der Vater stammte aus einer
alten ostfriesischen Familie und die Vorfahren der
Mutter waren Hugenotten.
Lottmann hett dat Gymnasium in Emden besöcht bit
ein Jahr vör’t Abitur und leit sück in Münster un
Bonn as „Landmesser“ utbilden. Heij hett warkt in
Witten un an de dänische Grenze in Sonderburg un
Tönning. 1906 hett heij sien Frou Elisabeth Forster
trout un tweej Kinderkes kwammen in Emden up de
Wereld.
Lottmann hat das Gymnasium in Emden besucht bis
ein Jahr vor dem Abitur und ließ sich in Münster
und Bonn als Landmesser ausbilden. Er arbeitete in
Witten und an der dänischen Grenze in Sonderburg
und Tönning. 1906 heiratete er seine Frau Elisabeth
Forster und zwei Kinderchen kamen in Emden auf
die Welt.
All fraug kwamm heij d’r achter, dat heij geern
schrieven much. Under de Name Fritz Fresenus hett
heij all 1905 ein Bauk drut geven: „Freyse Staatjes
und Lieder eines wandernden Friesen“. Dej Liedjes
bin neit so gaud ankomen, man dej „Freyse
Staatjes“,dej heij as Vertellsels up Leseabende
vördragen hett, daarvan wassen de Lü wall andaan.
Ein Jahr later hett heij de Roman „Aura Academica“
drutgeven, over sien Belevsels bi de
Studentenverbindung Alemannia, man dat is neit so
gaud mitlopen.
Schon früh fand er heraus, dass er gern schreiben
mochte. Unter dem Namen Fritz Fresenus hat er
schon 1905 ein Buch herausgegeben: „Friesische
Geschichten und Lieder eines wandernden Friesen“.
Die Lieder sind nicht so gut angekommen, aber die
„Freyse Staatjes“, die er als Erzählungen auf
Leseabende vorgetragen hat, davon waren die
Leute wohl angetan. Ein Jahr später hat er den
Roman „Aura Academica“ herausgegeben, über
seine Erlebnisse bei der Studentenverbindung
Alemannia, aber das ist nicht so gut gelaufen.
Lottmann is neit lang in Oostfreisland bleven. Heij
hett dat Abitur namakt un uk sien Doktor, hett in
Oldenbörg 1913 ein Privatrealschaule open makt.
Man heij hett alltied docht: In Oostfreisland is’t am
besten!
Lottmann ist nicht lange in Ostfriesland geblieben.
Er hat das Abitur nachgemacht und auch seinen
Doktor, hat in Oldenburg 1913 ein Privatrealschule
aufgemacht. Aber er hat immer gedacht: In
Ostfriesland ist es am besten!
Siet Jahr un Dag satt in sien Kopp, dat Leven van
sien Grootvader F. W. Lüpkes fast tau holden, dej
Mester in Oldersum west was.
Seit Jahr und Tag hatte er den Gedanken, das Leben
seines Großvaters F.W. Lüpkes aufzuschreiben, der
Lehrer in Oldersum-West gewesen war.
So hett Lottmann in de erste beide Kriegsjahren de
Roman „Dat Hus sünner Lücht“ (Originaltitel)
schreven. 1918 funn heij in Hambörg uk ein
Verleger, daar was heij all tweej Jahr Soldat.
So hat Lottmann in den ersten beiden Kriegsjahren
den Roman „Dat Hus sünner Lücht – Das Haus ohne
Licht – geschrieben. 1918 fand er in Hamburg auch
einen Verleger, da war er schon zwei Jahre Soldat.
Man gesund was heij neit, heij harr dat mit Hart,
dann kwamm de spaanse Grippe un an de 2.
September 1918 is Fritz Lottmann overleden.
Aber gesund war er nicht, hatte es mit dem Herzen,
dann kam die spanische Grippe und am 2. Septem-
ber 1918 ist er verstorben.
Sien Bauk is allemachdeg gaud ankomen. De Lüü
hebben seggt, dat was dat erste grote Bauk in
oostfreisk Platt. 1971 hett Theo Schuster in Leier ein
Reprint van 1920 makt.
Sein Buch ist gewaltig gut angekommen. Die Leute
haben gesagt, das wäre das erste große Buch in
ostfriesischem Platt. 1971 hat Theo Schuster in Leer
ein Reprint von 1920 gemacht.