Jan ten Doornkaat-Koolman
Jan ten Doornkaat-Koolman
He harr ein Branneree un bitau was he allemachdeg
kündeg in dat oostfreiske Platt.
Er hatte ein Brennerei und zusätzlich war er über
alle Maßen bewandert im ostfriesischen Platt.
Geboren is he an de 1. Oktober 1815 in Nörden. Sien
Vörolden kwammen ut dat Groningerland un wassen
Kooplü un Buren, un van hör Glowe Mennoniten.
Tausamen mit sien Breuer Fiepko un na dej sien Dod
1876 alläne harr he de Branneree in Nörden.
Geboren ist er am 1. Oktober 1815 in Norden. Seine
Vorfahren kamen aus dem Groningerland und
waren Kaufleute und Bauern,und im Glauben
Mennoniten. Zusammen mit seinem Bruder Fiepko
und nach dessen Tod 1876 alleine der Chef der
Brennerei in Norden. Und er hat daraus etwas
gemacht. Der Name Doornkaat war in ganz
Deutschland bekannt.
Un he hett d'r wat van makt. De Name Doornkaat
was in heil Dütsland bekennt. 1886 was de 50-
Jahrfier van de Firmaun man fierde dat Jubiläum mit
ein groote Fackelzug. He was Präsident van de
Börgerversammlung un uk Senator un satt uk in de
dütse Reichstag. Sien Name harr ein gaude Klang bi
de Börgers un he harr alltied ein open Ohr för Lü, dej
in Nood satten. Naast sien dageliks Wark hett he
sück uk mit Planten befaat, harr Gewächshusen un
skreev verskeiden Bauken.
1886 war die 50-Jahrfeier von der Firma und man
feierte das Jubiläum mit einem großen Fackelzug.
Er war Präsident (von) der Bürgerversammlung und
auch Senator und saß auch im deutschen Reichstag.
Sein Name hatte einen guten Klang bei den
Bürgern und er hatte immer ein offenes Ohr für
Leute, die in Not waren. Neben seinem Tagewerk
hat er sich auch mit Pflanzen befasst, hatte
Gewächshäuser und schrieb verschiedene Bücher.
As he 1836 in de Firma kwamm, muss he faak over
Land fahren un kwamm völ mit ander Lü tausamen,
dej all mitnander Platt proot hebben. He hett de
Sprake un uk de Spreekwoorden sekür fastholden.
Man he wull uk weiten waar komen dej Woorden
her, wat bedütt dat. He hett sien Wark in ein
Woordenbauk mit dreej Banden fastholden, dat 1882
in Nörden up sien eigen Kosten drutkomen is.
Als er 1836 in die Firma kam, musste er oft über
Land fahren und kam viel mit anderen Leuten
zusammen, die alle miteinander Platt gesprochen
haben. Er hat die Sprache und auch die
Sprichwörter sehr gewissenhaft festgehalten. Aber
er wollte auch wissen, wo kommen die Wörter her,
was bedeutet es. Er hat sein Werk in ein
Wörterbuch mit drei Bänden festgehalten, das 1882
in Norden auf seine eigenen Kosten erschienen ist.
(rausgekommen ist).
Wat is ein "Bummert"? Doornkaat-Koolman seggt,
dat is ein Dübbelhuus. In de Midde ein Müre, dej dat
Huus in tweej Wohnungen updeilt. Elk hett sien
eigen Achterhuus un Schüre. Ein Arbeiderhuus, dej
man völ in Oostfreisland finnen kunn. Uk up Börkum
gaff dat ein Bummert. Dej stunn up Oostland un
hörde Steffen Roelfs un Jacob Pieters. (Steiht uk bi
Hans Teerling "Aus Borkums Vergangenheit" up Siet
95)
Was ist ein "Bummert"? Doornkaat-Koolman sagt,
das ist ein Doppelhaus. In der Mitte eine Mauer, die
das Haus in zwei Wohnungen aufteilt. Jeder hat
sein eigenes Hinterhaus und Scheune. Ein
Arbeiterhaus, das man oft in Ostfriesland finden
konnte. Auch auf Borkum gab es ein Bummert. Das
stand auf dem Ostland und gehörte Steffen Roelfs
und Jacob Pieters. (Steht auch bei Hans Teerling
"Aus Borkums Vergangenheit" auf Seite 95).
Man Doornkaat-Koolman wull d'r mehr van weiten.
Kummt dat ut de engelse Sprake: bombard för
"Weinschlauch und Trinkgefäß" un wassen dat
frauger Wirtshusen, so as de Oostfreisen vandage
noch Bumme seggen för ein blicken Melkkanne?
Aber Doornkaat-Koolman wollte mehr darüber
wissen. Kommt das aus der englischen Sprache:
bombard für "Weinschlauch und Trinkgefäß" und
waren das früher Wirtshäuser, so wie die Ostfriesen
heute noch sagen "Bumme" für ein metallene
Milchkanne?
Off kummt dat ut de italienische Sprake: "bomba für
Breitmacherei", umdat disse Husen groter bin as dej
van ander lüttje Warklü? In England gifft dat uk ein
"bumboat" un in de flämische un südhollandse
Sprake ein "Bobrick", ein groot breid Boot, mit dej
man dat Greuntüüg un andere Etereej na deSchippen
brocht hett.
Oder kommt es aus der italienische Sprache:
"bomba für Breitmacherei, weil diese Häuser größer
sind als die von anderen Arbeitern? In England gibt
es auch ein "bumboat" und in der flämischen und
südholländischen Sprache ein "Bobrick", ein großes
breites Boot, mit dem man Grünzeug und andere
Lebensmittel zu den Schiffen brachte.
Staffolde Börkumers kunnen noch dat Woord
"verdisteweiern". Dat is klatten maken, in Dutt
houen. Kummt ut dat latinske "destruere -
zerstören".
Sehr alte Borkumer kannten noch das Wort
"verdisteweiern". Das ist zerstören, kaputt hauen.
Kommt aus dem lateinischen "destruere -
zerstören".
All dat - un noch ein heile Büllte mehr - steiht in de
Woordenbauken van Jan ten Doornkaat-Koolman. Uk
de Heimatverein up't Eiland Börkum hett disse
Bauken in't Orginal un is d'r riek mit.
Alles - und noch sehr viel mehr - steht in den
Wörterbüchern von Jan ten Doornkaat-Koolman.
Auch der Heimatverein auf der Insel Borkum hat
diese Bücher im Original und ist stolz darauf.