Bei einer Brigg handelt es sich um zweimastige Schiffe mit Rahsegeln an beiden
Masten. Das sich am Großmast befindende Gaffelsegel heißt Briggsegel.
Eine vor Anker liegende Schonerbrigg.
Als Schonerbrigg (auch Brigantine
genannt) werden Segelschiffe
bezeichnet, deren Fockmast Rahsegel
besitzt, während der Großmast neben
dem Briggsegel (bzw. Gaffelsegel),
Schratsegel führt.
Anmerkung: Zur Gruppe der Schratsegel
werden alle Segel zusammengefasst,
die sich zur Längsachse eines Schiffes
orientieren.
Schonerbriggs sind schnelle und auch
gut zu manöverierende Schiffe. Sie
können mit einer geringen Besatzungs-
stärke gefahren werden und waren
deshalb auch bei Seeräubern sehr
beliebt.
Bei dem im Bild zu sehenden Gaffelschoner könnte es sich um einen Heringslogger
aus Emden handeln. Diese Schiffstypen waren um die Jahrhundertwende weit
verbreitet.
Bei einer Bark handelt es sich um ein Schiff, bei dem mit Ausnahme des letzten
Mastes alle vollgetakelt sind. Der letzte Mast ist schonergetakelt. Es wird zwischen
Drei-, Vier- und Fünf-Mast-Bark unterschieden.
Im 19. Jahrhundert war die Dreimastbark einer der wichtigsten Handels-
schifftypen.
Von der Segelbuhne aus wurden nicht nur Lustfahrten in See oder zu den
Sandbänken durchgeführt, sondern es wurden auch Ausflugsfahrten zur
benachbarten holländischen Insel Rottum angeboten. Diese Insel, auf der nur der
Inselvogt mit seiner Familie lebte, bot interessante Anblicke auf ein ungestörtes
reichhaltiges Vogelleben.
Bei der obigen Aufnahme handelt es sich vermutlich um den Motorsegler Primus.
Ein auf Borkum zur damaligen Zeit viel betriebener Sport der Jäger war die
Seehundjagd. Erfahrene Fischer fuhren mit ihren Booten zu den in der Nähe der
Insel liegenden Sandbänken, auf denen sich meistens Seehunde befanden.
Für Jagd- und Sportliebhaber befand sich ein Schießstand beim Upholm. Ein
weiterer Schießstand für Tontauben usw. befand sich an der Wilhelmshöhe und
wurde auch vom Eigentümer betrieben. Für den Betrieb der Anlage war ein
angestellter Förster zuständig. Geschossen wurde in Richtung Signalstelle-
Friedhof. Das sich in dieser Richtung in einer Senke befindende Dünengelände
wurde für diesen Zweck extra angemietet.
Der Raddampfer Borkum kehrt von einer Lustfahrt und passiert den neutralen
Strand in Richtung Hafen.
Der 1997 gebaute Doppelschraubendampfer Kaiser Wilhelm II passiert die
Segelbuhne an der Kaiserstraße seewärts gehend.
Der 2000 Personen fassende Turbinenschnelldampfer “Kaiser” der Hamburg -
Amerika Linie passiert den neutralen Strand. Das Schiff wurde auch im
Reiseverkehr Hamburg - Borkum eingesetzt.
Der Dampfer Rheinland (AG-Ems) auf der Fahrt nach Helgoland.
Während seiner jährlichen Übungsfahrten in die Emsmündung ankerte das
Nordseegeschwader auch unmittelbar vor der Insel auf Höhe der späteren
Wilhelmshöhe. Während dieser Zeit wurde den Kurgästen der Besuch der großen
Panzer gestattet. Oftmals auch ankerten hier in der Borkumer Bucht die großen
Panzerschiffe der Kaiserklasse mit Sr. Königlichen Hoheit Prinz Heinrich an Bord.
Auch diese konnten im Allgemeinen von den Badegästen besucht werden.
Befehlshaber der Hochseeflotte war bis zu seiner Beförderung zum Großadmiral
(höchster Dienstgrad in der Marine) im Jahre 1906 Seine Hoheit Prinz Heinrich von
Preußen.
In dem besonders harten Eiswinter 1928/29 wurde die Bevölkerung durch den
Eisbrecher AURICH versorgt. Dieser landete direkt am Strand, von wo aus die
Güter in Kisten mit Hilfe von Schlitten über das Packeis weiterbefördert wurden.
Das erste Feuerschiff “Borkumriff”, es handelte sich hierbei um ein hölzernes
dreimastiges Segelschiff, hatte als Tageskennung im Großtop einen kegelförmigen
und im Vor- sowie im Besantopp jeweils einen kugelförmigen Korb. Nachts zeigte
das Schiff drei feste (dauernd leuchtend), 8 Seemeilen weit sichtbare Feuer. Von
diesen befand sich ein rotes Feuer in 14 Meter Höhe am Großmast und jeweils ein
weißes in 11 Meter Höhe am Fock- sowie am Besanmast.
Das 31,70 Meter lange und 7,10 Meter breite Schiff wurde 1875 zum ersten Mal
eingesetzt und lag damals auf der Position 53 Grad 49,2 Minuten nördliche Breite
und 6 Grad 17,5 Minuten östliche Länge, etwa 19 Seemeilen von Borkum entfernt.
Die Wassertiefe betrug an dieser Stelle ca. 27 Meter. Bei schlechter Sicht bzw.
dichten Nebel wurden Signale mit der Dampfsirene (Nebelhorn), gegeben.
Die Position des Feuerschiffes befindet sich in der Nähe des Ortes (53 Grad 53
Minuten Nord, 6 Grad 24 Minuten Ost), wo im Januar 1883 das deutsche fast 100
Meter lange Auswanderungsschiff “Cimbria” nach einer nächtlichen Kollision im
Nebel mit dem englischen Kohlefrachter “Sultan” innerhalb kürzester Zeit versank.
Von den fast 500 Menschen an Bord des Schiffes verloren weit über 400 ihr Leben.
Das 1867 gebaute eiserne Schraubenschiff war seinerzeit einer der größten
deutschen Dampfschiffe und gehörte zur Reederei Hapag.
Das Feuerschiff wurde im Jahre 1902 durch seinen Nachfolger Borkumriff (II)
abgelöst und bis zu seiner endgültigen Außerdienststellung im Jahre 1912 noch
als Reservefeuerschiff verwendet.
Das letzte in Deutschland stationierte Feuerschiff war das 1954/56 gebaute Schiff
Borkumriff (IV). Es hatte eine Länge von 53,7 m, eine Breite von 9 m und einen
Tiefgang von 4,40 m und war.
Dieses Schiff versah bis zum 15. Juli 1988 als letztes deutsches Feuerschiff seinen
Dienst.
Rechts im Bild ist eine der Pumpanlagen zu sehen, mit denen die Landgewinnung
westlich von Emden (Wybelsumer Plate; siehe u. a. Reichskarte, Einheitsblatt 31 a,
1930) betrieben wurde. Im “Zentralblatt der Bauverwaltung” - Aus dem
preußischen Staatshaushalt für 1912 - ist bereits der folgender Titel zu finden:
“Landgewinnung westlich des Emder Außenhafens (6100000 M), 1. Rate 300000
M”. Der bei den Baggerarbeiten im Rahmen der Ems -Unterhaltungsarbeiten
anfallende Schlick und Sand wurde von diesen Stationen aus in das Innenland
gepumpt. Bei den hier eingesetzten Baggerschiffen handelte es sich um so
genannte “Eimerbagger”. Diese hatten im Allgemeinen eine Baggerleistung von ca.
600 Kubikmeter/h - Bagger ED 5 - und kosteten ca. 500000 RM ( ED 5, 487435
RM).
Diese Baggertypen waren bis zum Abschuss des Projektes um 1960 im Einsatz.
Nachdem der italienische Frachter Dorsoduro auf seiner Reise nach Emden die
Insel Borkum vor der Wilhelmshöhe passierte, hat er nun im Emder-Hafen
festgemacht. Ausgerüstet war das mit 4518 GRT ( Gross Registered Tons ~ BRT
[Bruttoregistertonnen]) vermessene Dampfschiff mit einer “Triple Expansion
Engine” - eine Dampfmaschine, die im Prinzip aus einem Block von drei in Reihe
geschalteten Maschinen besteht (Hoch-, Mittel- und Niederdruckdampfmaschine)
- ausgestattet. Mit der Maschinenleistung von 2100 nhp [nominal horsepower,
spezielle Leistungsangabe von Dampfmaschinen] erreichte das Schiff eine
Reisegeschwindigkeit von 10 Knoten, ca. 18,5 km/h.
Das 1929 auf der Werft Lithgows Ltd. in Glasgow gebaute Schiff fuhr bis zum
Jahre 1953 unter dem Namen SS “STAD HAARLEM” (SS: Namenspräfix für Steam
Ship) und gehörte der Rotterdamer Reederei Halcyon Lijn N.V. Der Dampfer wurde
dann 1953 durch den neuen Eigentümer “Lloyd Veneziano, Venezia” auf den
Namen “D/S DORSODURO” (südl. Stadtteil von Venedig) umgetauft.
Das Schiff hatte eine Länge von 117,2 m, eine Breite von 15,9 m und einen
Tiefgang von 7,95 m. Die Besatzungsstärke betrug 23.
Das Frachtschiff, das den Zweiten Weltkrieg überlebte, sank mit einer Ladung
Phosphat am 2. Dezember 1958 in der Straße von Malakka (Sumatra). Alle
Besatzungsmitglieder wurden gerettet.
Im linken Vordergrund ist eine der sogenannten Duckdalben (Duk- Duck-,
Dückdalben) zu sehen. Als Dalben bezeichnet man Pfähle, die einzeln oder im
Verbund in den Boden eingerammt (eingespült) werden und zum Festmachen bzw.
Verholen (Vertäudalben) oder zum Führen- bzw. Abweisen von Schiffen dienen. In
der heutigen Zeit werden Dalben überwiegend aus Stahl gefertigt.
Wie an der Schornsteinmarke zu erkennen ist, handelt es sich bei dem im
Hintergrund liegenden Schiff um einen türkischen Frachter.
Bei dem obigen Frachtschiff handelt es sich um den 1951 gebauten Frachter
BERNHARD HOWALDT der Bernard Howaldt Reederei in Flensburg. Die Reederei
wurde von dem Maschinenbauingenieur Bernhard Howaldt (jun.) - Sohn des
Mitgründers der Howaldtswerke AG Kiel (Werft; heute HDW) Bernhard Howaldt -
1927 in Flensburg gegründet.
Das Schiff befindet sich in einem Schwimmdock der Nordseewerke Emden. Vom
Prinzip her handelt es sich bei einem Schwimmdock um eine schwimmende
rechteckige Rinne, deren Auftriebskörper geflutet bzw. gelenzt (Wasser
abpumpen) werden können. Im gefluteten Zustand kann das Schiff in das Dock
(Rinne) einfahren. Nach dem Lenzen befindet sich dann das Unterwasserschiff
oberhalb der Wasseroberfläche, sodass auch in diesem Bereich Arbeiten
durchgeführt werden können.
Bei einem Trockendock handelt es sich im Prinzip um ein Becken, das mittels einer
Schleuse befahren werden kann. Durch das Abpumpen des Wassers kann das sich
dort befindende Schiff trockengelegt werden.
Das Schiff BERNHARD HOWALDT hat eine Länge von 146,9 m, eine Breite von 18,3
m und erreicht eine Geschwindigkeit von 13 kn (ca. 24 km/h). Es wurde mit 5893
GRT (s. o.) vermessenen und besitzt eine Tragfähigkeit von 10310 DWT (Dead
weight tons).
Der auf der Flender Werft - Lübeck gebaute Frachter Bernhard Howaldt fuhr ab
1972 unter dem Namen MERANTI.
Auf dem oberen Bild sind der Wellentunnel, der Propeller (Schraube) und das
Ruder gut erkennbar.
Das obige Bild zeigt einen in der heutigen Zeit eher seltenen Anblick. Waren doch
früher in fast jedem Küsten- oder Inselhafen eine Vielzahl von Krabbenkutter
anzutreffen, so ist dieses nun mittlerweile eher die Ausnahme.
Im Gegensatz zu den heutigen Fischereifahrzeugen (siehe Schiffe-Borkum.de), die
fast ausschließlich aus Stahl gefertigt sind, waren die damaligen Krabbenkutter
hauptsächlich aus Holz gebaut.
Der obige Bildausschnitt zeigt das Steuerhaus eines Krabbenkutters einschließlich
der Winden zum Ausbringen und Einholen der Fanggeschirre. Auf der Ablage am
Heck ist eine der damaligen Milchkanne (hier vermutlich zweckentfremdete) zu
sehen. Diese wurden hauptsächlich zum Transport der frisch gemolkenen Milch zur
Molkerei (Meierei) verwendet.
Das obigen Teilbild zeigt den Krabbenkutter NORDLICHT, bei dem sehr schön die
damals vorherrschende Plattgatt-Heckform, auch oft als Spiegelheck bezeichnet,
zu sehen ist.
Der 1951 gebaute Kutter NORDLICHT hat eine Länge von 12,97 m, eine Breite von
4 m und besaß bei seiner Indienststellung eine Maschinenleistung von ca. 50 PS.
Im Laufe der Zeit wurden notwendigerweise die Maschinenleistungen durch neue
Motoren erhöht. Um 1985 betrug z. B. die Leistung 110 kW (ca. 150 PS).
Nach einer kompletten und aufwendigen Modernisierung
durch die Eigentümerfamilie Wiemken (um 1995) wurde
letztendlich auch die Maschinenleistung weiter auf 126
kW (ca. 171 PS) erhöht. Das rechte Bild zeigt den Kutter
Nordlicht in der Zeit nach der Renovierung. Mit dem Ein-
treten des Eigners in den Ruhestand wurde der Fischkut-
ter 2009 nach Polen verkauft, wo er höchstwahrscheinlich
für den Heringsfang verwendet wird. Das Fischereifahrzeug war in der gesamten
vorherigen Zeit im Besitz der Eigentümerfamilie und wurde auch von ihr aus-
schließlich zum Fischfang befahren.
Neben dem Krabbenfang (Garnelen, Granat) wurde der Baumkurrenkutter
Nordlicht auch für den Fang von Speisefische, z. B. Schollen und Seezungen,
eingesetzt. Da diese im Prinzip im Wattenmeer lediglich ihre “Kinderstubenzeit”
verbringen, war ein Befahren der Fanggebiete am Rande der Deutschen Bucht,
einschließlich der Bereiche des Verkehrstrennungsgebietes Deutsche Bucht
(Schiffsautobahn mit besonderen Regeln) notwendig. Im Gegensatz zu den
normalen Fahrzeugen darf ein Fischereischiff die Trennzone (Mittelstreifen bei
Autobahnen) zum Fischen befahren.
Das obige Bild zeigt den greetsieler Krabbenkutter “GRE 42” vor der Heimlichen
Liebe.
Die obige Aufnahme zeigt im Vordergrund das 1925 auf der Werft der “Schiffsbau
Ges. Unterweser” gebaute Fischereischiff “Richard Ohlrogge” mit der
Fischereinummer H.C.144. Das mit 246 BRT (Gross Tons) vermessene Schiff hatte
eine Länge von 135,8 ft (41,4 m), eine Breite von 24,1 ft (7,4 m) sowie einen
Tiefgang (Depth) von 8,7 ft (2,65 m). Das Fischereischiff wurde von einem
Verbrennungsmotor angetrieben und war (höchstwahrscheinlich) der erste
deutsche Diesel-Trawler.
Im Zweiten Weltkrieg gehörte das Schiff ab 1943 der 10, Vorpostenflottille (10.
Sicherungsflottille) an und wurde am 1. Oktober 1943 durch eine englische
Fliegermine im Großen Belt versenkt.
Das obige Bild zeigt das Heck des 1912 in Holland gebauten Raddampfers
“Gelbstern”. Dieses für die Austernfischerei gebaute Fischereischiff besaß 6 Netze,
die einzeln mit Hilfe einer jeweils zugehörige Winde über das Heck ausgebracht
werden konnten. Die Netze waren an sogenannten Streicheisen befestigt, die zum
Lösen der Austern von der Muschelbank dienten. Nach einer ca. 10-minütigen
Schleppfahrt über einer Austernbank waren diese im Normalfall gefüllt und
wurden anschließend an Bord gezogen.