Noch am Anfang des 20ten Jahrhundert wurden die Transportkapazitäten sowohl
im Küstenbereich als auch auf den Weltmeeren zum größten Teil durch
Segelschiffe zur Verfügung gestellt. Aus diesem Grund soll im Rahmen dieser Site
auch eine kurze Klassifizierung bzw. Übersicht über die damaligen Schiffstypen,
einschließlich der Takelagen, erfolgen.
Hinweis in eigener Sache: Obwohl auch hier der Versuch der sauberen Recher-
chierung unternommen wurde, kann ebenfalls hier für die Richtigkeit der
Informationen, Definitionen und Klassifizierungen keine Garantie übernommen
werden. Ich bitte, dieses zu beachten, insbesondere für eine weitere Verwendung
wie z. B. Prüfungen.
_________________________________
Bei der Klassifizierung von Segelschiffen spielen die Arten der Segel (Takelung)
eine ausschlaggebende Rolle. Hierbei sind vom Prinzip her zwei Gruppen von Segel
zu bilden.
1. Gruppe der Rahsegel:
Diese bereits im Altertum (z. B. Wikingerboote) verwendeten viereckigen Segel
sind an quer zum Mast stehenden Spieren bzw. Rundstangen oder
“Stahlrohren” befestigt, den so genannten Rahen (Rah, Raa, Rahe). Die Segel
orientieren sich hauptsächlich quer zur Längsachse des Schiffes. Diese Segel
benötigen einen hohen Personalanteil bei der Bedienung, insbesondere beim
Setzen und Reffen. Die Verstellung der Segelrichtung, z. B. bei Wind- oder
Kursänderungen, wird “brassen” genannt. Hierbei unterscheidet man zwischen
“anbrassen”, die Rahen werden stärker zur Längsachse gedreht, und
“abbrassen”, die Segel werden stärker zur Querrichtung des Schiffes gedreht.
2. Gruppe der Schratsegel:
In dieser Gruppe werden alle Segel zusammengefasst, die sich zur Längsachse
eines Schiffes orientieren. Hierzu gehören beispielsmäßig Focksegel,
Gaffelsegel, Großsegel usw. Im Gegensatz zu Rahsegel sind Schratsegel mit
wenig Personal zu bedienen und ermöglichen sogar das Segeln eines Bootes
mit nur eine Person (Einhandsegeln).
Bei Segelschiffen mit Schratsegeln spricht man auch von Schrattakelung.
Im Gegensatz zu reinen Rahseglern, mit denen das Segeln “hoch am Wind”, je
nach Bauart des Seglers, nur bis maximal knapp unter 60 Grad ( 60 - 80 Grad )
möglich ist, schaffen moderne Schratsegler durchaus noch Einfallswinkel von
knapp 35 Grad, also fast gegen den Wind.
(Hinweis: Der tatsächlich auf dem Schiff in die Segel fallende Wind, der so
genannte “scheinbarer Wind”, setzt sich aus der vektoriellen Addition des “wahren
Windes” (Wind, die eine stehende Person messen würde) und des Fahrtwindes
(vektorielle neg. Schiffsgeschwindigkeit über Grund) zusammen. Das heißt z. B.
auch: Je schneller das Schiff bei seitlichem (wahren) Wind fährt, um so mehr
kommt der (scheinbare, messbare, gefühlte) Wind von vorne.)
Die Ränder eines Segels werden allgemein als Lieken bezeichnet. Speziell benennt
man bei
•
dreieckigen Segeln: Vorliek (vordere Seite), Achterliek (hintere Seite) und das
Unterliek (untere Seite),
•
viereckigen Segeln: Oberliek (obere Seite), Unterliek (untere Seite),
o
bei Rahsegel das Backbordliek (linke Seite) und das Steuerbordliek (rechte
Seite) und
o
bei Schratsegel das Vorliek (vordere Seite) sowie das Achterliek (hintere
Seite).
Speziell können die Seiten auch nach ihrer Lage bezeichnet werden. So sind z. B.
beim Großsegel die folgenden Bezeichnungen üblich:
•
Baumliek für das Unterliek, da sich diese Seite direkt am Baum befindet,
•
Mastliek für das Vorliek, da sich diese Seite direkt am Mast befindet,
•
Kopfliek für das Oberliek beim Gaffelsegel, wenn sich diese Seite an der
Gaffel befindet.
Als ein besonderes Segel ist das Fisherman-Segel (Fisherman’s staysail) zu sehen.
Es handelt sich hierbei ursprünglich um ein viereckiges leichtes Segel, welches
zwischen zwei Masten auf Fischereiseglern gefahren wurde. Dieses Segel, bei dem
das Vorderliek am Mast angeschlagen wurde, war so hoch angebracht, dass es die
Arbeiten an Bord, speziell die des Netzeinholens, nicht behindern konnte.
Fishermansegel sind in dreieckiger Form u. a. auch zwischen den Masttopen auf
Schonern zu finden.
Abschrift aus Mayers Konversations = Lexikon, Leipzig 1878
Takelage, die Masten, Raaen, Segel und das Tauwerk eines Schiffs. Ein Mast
besteht aus dem Untermast, der Mars- und Bramstenge. Die Verbindung je zweier
Stengen findet an zwei Stellen statt: unten durch Salinge, oben durch ein
Eselshaupt. Die Saling des Untermastes ist mit Brettern belegt und heißt Mars.
Jeder Theil des Mastes wird durch Taue, Stagen nach vorn, Wanten nach der Seite
und Pardunen nach hinten gestützt. Der aus dem Bug des Schiffes hervorragende
Mast heißt Bugspriet, seine Verlängerung Klüver- und Außenklüverbaum. Die
Raaen hängen an den Masten und heißen, von unten angefangen, Unter-, Mars-,
Bram- und Oberbramraa. Sie werden durch Toppnanten getragen und durch
Brassen gestellt. An ihnen sind die Segel befestigt, welche entsprechende Namen
haben, durch Schooten nach unten ausgespannt, mit den Fallen nach oben geheißt
und mit den Reeftaljen und Reefleinen verkleinert (gereeft) werden. Es gibt ferner
dreieckige Segel, namentlich am Bugspriet, z. B. den Klüver. Kleine Schiffe haben
keine Raa-, sondern nur Schratsegel. Nach der Takelage werden unterschieden:
Vollschiffe, Barken, Schonerbarken, Dreimastschoner, Briggs, Schoonerbriggs und
Schoner.
Ende der Abschrift
Hinsichtlich der Mastenbezeichnungen, diese waren weder international noch
national genormt, setzte sich in Deutschland der Trend durch, den letzten Mast
eines Vollschiffes als Kreuzmast zu bezeichnen. Bezüglich eines Schoners
hingegen wurde dieser dann Besanmast genannt.
10: Besan -
Obergaffel
9: Besan -
Untergaffel
8: Besanbaum
D: Kreuzmast
(6) Kreuz -
Royalrah
5: Kreuz -
Oberbramrah
4: Kreuz -
Unterbramrah
3: Kreuz -
Obermarsrah
2: Kreuz -
Untermarsrah
1: Kreuzrah
C: Achtermast
(6) Achter -
Royalrah
5: Achter -
Oberbramrah
4: Achter -
Unterbramrah
3: Achter -
Obermarsrah
2: Achter -
Untermarsrah
1: Achterrah
B: Großmast
(6) Groß -
Royalrah
5: Groß -
Oberbramrah
4: Groß -
Unterbramrah
3: Groß -
Obermarsrah
2: Groß -
Untermarsrah
1: Großrah
A: Fockmast
(6) Vor -
Royalrah
5: Vor -
Oberbramrah
4: Vor -
Unterbramrah
3: Vor -
Obermarsrah
2: Vor -
Untermarsrah
1: Fockrah
6: Bugspriet
7: Klüverbaum
Je nach Anzahl der Masten (und Art des Seglers) werden die Masten von vorne
(Bug) aus folgendermaßen benannt:
Zweimastschiff:
Fockmast / Schonermast, Großmast
Dreimastschiff:
Fockmast, Großmast, Kreuzmast/Besanmast
Viermastschiff:
Fockmast, Großmast, Achtermast (auch Hauptmast), Kreuzmast/Besanmast
Fünfmastschiff:
Fock-, Groß-, Mittel-, Achter- (auch Hauptmast), Kreuzmast/Besanmast oder
Fock-, Groß-, Kreuz-, Tanzer- (Jagermast), Besanmast
Sechsmastschiff:
Fock-, Groß-, Kreuz-, Tanzer- (Jagermast), Treiber-, Besanmast
Siebenmastschiff:
Fock-, Groß-, Kreuz-, Tanzer- (Jagermast), Treiber-, Schieber-, Besanmast
Der Fockmast wird allgemein.auch als Vormast bezeichnet.
Die Masten selbst, die durchaus eine Höhe von bis zu 55 Metern erreichen können,
sind aus technischen Gründen aus mehreren Mastteilen (Mastabschnitte)
zusammengesetzt (siehe obige Abbildung). Der unterste Teil eines Mastes, dieser
reicht in der Regel nach unten bis zum Kiel, wird als Untermast benannt. Die
folgenden Mastteile werden als Stengen bezeichnet. Sie unterteilen sich in
Marsstenge, Bramstenge, und falls vorhanden, in Royalstenge. Ein eventuell
existierender “Fahnenmast” am Mastende wird als Flaggentopp bezeichnet.
Zur genauen Lokalisierung der Mastabschnitte werden die Mastbezeichnungen
vorangestellt.
Vor-Untermast
Vor-Marsstenge
Vor-Bramstenge
Vor-Royalstenge
Fock-Flaggentopp
Groß-Untermast
Groß-Marsstenge
Groß-Bramstenge
Groß-Royalstenge
Groß-Flaggentopp
Kreuz-Untermast
Kreuz-Marsstenge
Kreuz-Bramstenge
Kreuz-Royalstenge
Kreuz-Flaggentopp
und je nach Schiffstyp:
Besan-Untermast
Besan-Marsstenge
Besan-Bramstenge
Besan-Royalstenge
Besan-Flaggentopp
bzw.:
Besan-Untermast
Besanstenge
Besan-Flaggentop
Gesichert wurden die Masten (Mastabschnitte) neben den Wanten durch so
genannte Stage. Diese Taue, das Großstag war in der Regel außer dem Ankertau
das stärkste Tau auf dem Schiff, stützten die Masten bugabwärts ab und ermög-
lichten durch ihre Zugwirkung erst die Stützfunktionen der Wanten.
Die (einfachen) Stagen wurden i. a. in Abhängigkeit vom zum stützenden Mast
folgendermaßen bezeichnet:
Fockmast:
Fockstag
Klüverstag
Vorbramstag
Vorroyalstag
Großmast:
Großstag
Großstengestag
Großbramstag
Großroyalstag
Besanmast:
Besanstag
Besanstengestag
Besanbramstag
(Besanroyalstag)
Stehendes Gut: Wanten, Pardunen und Stage gehören zum “Stehenden Gut”. Mit
“Stehendem Gut” bezeichnet man alle Taue, die zur Abstützung der Masten nach
vorne (Stagen), nach (schräg) hinten (Pardunen) und nach den Seiten (Wanten)
verwendet werden.
Laufendes Gut: Die Taue, die zum Manövrieren mit Rahen und Segeln verwendet
werden, werden als laufendes Gut bezeichnet. Hierzu gehören z. B.:
Fall:
Taue, die zum Aufziehen (Hochziehen) und Herunterlassen der Rahen dienen.
Brassen:
Taue, die zum seitlichen Drehen der Rah verwendet werden.
z:
Besantop-segel
y:
Ober-Besan
x:
Unter-Besan
D: Kreuzmast
(g)
Kreuz-Skysegel
(f)
Kreuz-Royasegel
e:
Kreuz -
Oberbramsegel
d:
Kreuz -
Unterbramsegel
c:
Kreuz -
Obermarssegel
b:
Kreuz -
Untermarssegel
a:
Baginsegel
C: Achtermast
(g)
Achter-Skysegel
(f)
Achter-Royasegel
e:
Achter -
Oberbramsegel
d:
Achter -
Unterbramsegel
c:
Achter -
Obermarssegel
b:
Achter -
Untermarssegel
a:
Achtersegel
B: Großmast
(h) Groß-Mondsegel
(g) Groß-Skysegel
(f) Groß-Royasegel
e:
Groß -
Oberbramsegel
d:
Groß -
Unterbramsegel
c:
Groß -
Obermarssegel
b:
Groß -
Untermarssegel
a:
Großsegel
A: Fockmast
(g)
Vor-Skysegel
(f)
Vor-Royalsegel
e:
Vor -
Oberbramsegel
d:
Vor-
Unterbramsegel
c:
Vor -
Obermarssegel
b:
Vor -
Untermarssegel
a:
Fock
Die Skysegel werden oft auch als Mondsegel (moon sail) bezeichnet.
Die Stagsegel zwischen den rahgetakelten Masten dienen u. a. als Anströmhilfe für
die Rahsegel bei bestimmten Windverhältnissen. Als Stagsegel werden
Schratsegel bezeichnet, deren Vorlieken an den Stagen befestigt sind.
9: Besan-Royalstagsegel
8: Besan-Bramstagsegel
7: Besan-Stengestagsegel
6: Besan-Stagsegel
9: Achter-Royalstagsegel
8: Achter-Bramstagsegel
7: Achter-Stengestagsegel
6: Achter-Stagsegel
9: Groß-Royalstagsegel
8: Groß-Bramstagsegel
7: Groß-Stengestagsegel
6: Groß-Stagsegel
1: Außenklüver
2: Klüver
3: Binnenklüver
4: Vorstenge-stagsegel
Eine Brigantine ist als Mischform einer Brigg und eines Schoners zu sehen, wobei
der Fockmast komplett rah- und der Großmast gaffelgetakelt ist. Diese gut
manövrierfähigen und mit geringer Anzahl an Besatzung zu fahrenden schnellen
Schiffe waren auch bei Seeräubern sehr beliebt.
Die Tragfähigkeit dieser Segler lag im Allgemeinen zwischen 200 und 300 Tonnen.
Großmast:
8:
Gaffel-Topsegel
(Gaff Topsai)
9:
Gaffel-Segel
(Mainsail)
a:
Fisherman
(Fisherman)
b:
Stag-Topsegel
(Staysail Topsail)
c:
Stag-Segel
(Staysail)
Fockmast:
5:
Top-Gallant
(Topgallant)
6:
Gallant
(Gallant)
7:
Groß-Rahsegel
(Maincourse)
1:
Jäger/Flieger/Klüver (Fly)
2:
Aussenklüver (Outer Jib)
3:
Innenklüver (Inner Jib)
4:
Vorsegel (Foresail)
Diese Schonerbrigg fährt auch ein sogenanntes Fisherman-Segel.
Hier erfolgt nun eine grobe Klassifizierung, die lediglich der Übersicht dienen soll
und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann, da weitere
Klassifizierungsmerkmale, wie Schiffsformen, Bauarten, Takelungen usw. hier
keine Berücksichtigungen finden.
Das Vollschiff
Als Vollschiffe werden Großsegler bezeichnet, die wenigstens drei Masten
besitzen. Alle Masten müssen
rahgetakelt sein. Am hinteren Mast
befindet sich zusätzlich ein
Gaffelsegel, welches die
Manöverierfähigkeit des Schiffes
erhöht.
Ein Vollschiff mit mehr als drei Masten
trägt zusätzlich die Mastenanzahl im
Namen, z. B. Viermastvollschiff oder
Fünfmastvollschiff.
Fünfmastvollschiff: Der größte je gebaute reine Rahsegler (ohne Hilfsantrieb) und
zugleich das zweitgrößte reine Segelschiff überhaupt war das 1902 in Bremen
erstellte Fünfmastvollschiff “Preußen”. Der Segler hatte eine Gesamtlänge von ca.
147 m, eine Breite von ca. 16,40 m und einen Tiefgang von max. 8,26 m. Er
erreichte eine maximale Geschwindigkeit von 20,5 kn (~38Km/h). Die
Besatzungsstärke betrug 46 Mann.
Dieser äußerst schnelle P-Liner war selbst in Stürmen ein starkes und leicht zu
manövrierendes Schiff. Im November 1910 kollidierte die Preußen schuldlos mit
einem Dampfer im Ärmelkanal und strandete auf den Klippen, wo sie mit der Zeit
verfiel.
Der Schoner
Bei einem Schoner, auch als Schooner oder Schuner bezeichnet, handelt es sich
ursprünglich um ein zweimastiges Schiff, dessen hinterer Mast (Großmast) größer
als bzw. gleich groß wie der vordere Mast (Fockmast) ist.
Gaffelschoner zeichnen sich als schnelle Schiffe aus, die im Gegensatz zu
Rahgetakelten Schiffen mit einer geringen Anzahl von Mannschaftsangehörigen
gefahren werden können.
Siebenmastschoner: Das größte je gebaute reine Segelschiff war der 1902 zu
Stapel gelassene Frachtsegler “Thomas W. Lawson”. Bei dem Schiff handelte es
sich um den einzigen jemals gebauten Siebenmastschoner. Das Schiff hatte eine
Gesamtlänge von 140 m, eine Breite von gut 15 m, einen Tiefgang von max. 10,70
m und erreichte eine maximale Geschwindigkeit von ca. 16 kn (~ 30 Km/h). Die
Besatzungsstärke betrug 16-18 Mann.
Der Siebenmastschoner strandete in der Sturmnacht zum 14. Dezember 1907 nach
einem Ankerkettenbruch in der Nähe des Leuchtturms “Bishop Rock” am
äußersten südwestlichen Ende von England.
Der Stagsegelschoner
Als Stagsegelschoner werden Schoner-
schiffe bezeichnet, die statt den Gaffel-
segel Stagsegel, d. h., Segel, die nicht am
Mast, sondern an den Stagen (Vorliek)
befestigt sind.
Am letzten Mast (Großmast, Besanmast)
befindet sich statt des Gaffelsegels nun
ein Bermudasegel.
Zusätzlich können zwischen den Mast-
topen sogenannte Fisherman-Segel
gefahren werden.
Um die Schotführung der Fishermansegel zu erleichtern, wurden in späteren
Zeiten (so ab 1933) sogenannte Spreizgaffeln verwendet.
Der Toppsegelschoner
Als Toppsegelschoner werden Schonerschiffe mit
zwei oder mehreren Masten bezeichnet, bei
denen der Schonermast (vordere Mast) im
oberen Bereich über dem Gaffelsegel statt des
Gaffeltoppsegels meistens 2 oder 3 Rahsegel
besitzt.
Toppsegelschoner wurden auch als Rahschoner
bezeichnet.
Die Bark
Als Bark werden Schiffe bezeichnet, die wenigstens drei Masten haben, wobei der
letzte Mast (Besanmast) ausschließlich mit Gaffelsegel, einschließlich
Gaffeltoppsegel, ausgestattet ist. Alle anderen Masten sind vollständig
Rahgetakelt.
Diese Takelung fand man häufig auf Frachtschiffen, z. B. waren alle (legendären)
Flying-P-Liner als Bark getakelt.
Als Flying-P-Liner wurden die Schiffe der Reederei Laeisz (die Schiffsnamen fingen
alle mit P an) aufgrung ihrer konstruktiv bedingten hohen Reisegeschwindig-
keiten anerkennend bezeichnet.
Die 1921 auf der Germaniawerft in Kiel gebaute und nun unter russischer Flagge
fahrende Bark Sedov ist das größte Segelschiff der Welt, wenn man von dem
heutigen Nachbau des Flying-P-liners “Preußen” (siehe oben: Fünfmast-Vollschiff,
konstruiert von Carl Ferdinant Laeisz, von einem Dampfschiff 1910 gerammt,
gestrandet und im Sturm zerbrochen), das fünfmastige Vier-Sterne-Luxus-
Vollschiff “Royal Clipper”, absieht.
Die Bark Sedov wurde 2005 für den Film “Untergand der Pamir” gechartert und
erhielt zu diesem Zweck den obigen (Pamir) Anstrich.
Bark PAMIR, Flying-P-Liner, Schulschiff, gesunken 1957.
Die Schonerbark
Bei der Schonerbark, auch Barkentine genannt,
handelt es sich um ein Schiff mit mehr als zwei
Masten, wobei der vordere Mast voll rahgetakelt
ist. Alle anderen Masten sind schonergetakelt.
Als Barkentine wurde früher eine Schonerbark
genannt, wenn diese am Großmast statt des
Gaffeltopsegels mit Rahtoppsegel versehen war.
Die Brigg
Als Brigg werden Schiffe mit zwei rahgetakelten
Masten bezeichnet, wobei der letzte Mast
zusätzlich noch ein Gaffelsegel führt. Diese
trapezförmigen Gaffelsegel werden auch als
Briggsegel bezeichnet.
Diese Schiffe wurden meistens als schnelle
Frachtsegler im Küstenbereich eingesetzt. Sie
waren allerdings auch überseetauglich.
Die Schonerbrigg
Bei einer Schonerbrigg handelt es sich um ein
Schiff mit zwei Masten, bei der der Fockmast voll
rahgetakelt und der Großmast schonergetakelt
ist, d. h., er ist dort mit einem Gaffelgroß- und
einen Gaffeltoppsegel ausgerüstet.
Eine Schonerbrigg wird oft auch als Brigantine
bezeichnet.
Die Ketsch
Eine Ketsch ist ein zweimastiges Schiff mit einem
kleinen Besanmast. Aus diesem Grund werden diese
Schiffstypen auch als Anderthalbmaster bezeichnet.
Beide Masten besitzen Gaffelsegel.
Die Ketsch wurde als Fischerei- oder Küstenschiff
entwickelt.
Der heutige moderne Schiffstyp ist mit Dreiecksegel
ausgerüstet.
Die Schlupp
Als Schlupp wird ein einmastiges Segelschiff mit
einem Großsegel und einem Vorsegel bezeichnet. Bei
den damaligen Seglern kam als Großsegel das
Gaffelsegel zum Einsatz.
Heute wird die Schlupp in der Regel mit dreieckigen
Hochsegel gefahren.
Hinweis: Auf der Site “Schiffe-Borkum.de” (Link: Segelschiffe) finden Sie u. a.
auch Segler und Großsegler.