Bei diesen Schiffen handelt es sich um Passagier- und Frachtschiffe, Tankschiffe,
Kombifrachter usw.
Es sind Schiffe, die aus meiner Sicht zum wesentlichen Teil noch unter
Berücksichtigung ästhetischer Gesichtspunkte konstruiert wurden. Sie haben
wenig gemeinsam mit den heute nach rein funktionalen und zweckbestimmten
Konstruktionsgrundsätzen erbauten Schiffen, die zum Teil als schwimmende
haushohe Quader zu klassifizieren sind (siehe www.Schiffe-Borkum.de ).
Das Kühlschiff “Sloman Alstertor wurde Anfang 1968 von der Howaldtswerke -
Deutsche Werft A.G. Hamburg an die Reederei Sloman ausgeliefert. Im September
1968 erhielt die Reederei das Schwesterschiff, die MS Sloman Alsterpark. Diese
beiden Schiffe fielen durch ihre eigenartige Schornsteine auf, die auch als ihr
unverwechselbares Erkennungszeichen anzusehen waren. Diese speziellen
Entwicklungen verhinderte erfolgreich die Belästigung durch Abgaspartikel, nicht
nur an Deck.
Kühlschiffe waren schnelle und technisch aufwendige Schiffe und wurden als
Freeser, Fruchtjäger oder salopp auch als Bananendampfer bezeichnet.
Das Motorschiff hatte eine Länge von 128 m und eine Breite von 18 m. Angetrie-
ben wurde es von 12600-PS-MAN-Dieselmotor. Es erreichte eine Geschwindigkeit
von 22,6 Knoten (ca. 42,2 Km/h).
Die 8438 qm großen Frachträume konnten bis zu 6570 Tonnen Kühlladung auf-
nehmen. Diese waren zwischen plus 12 Grad und minus 25 Grad kühlbar.
Das Schiff hatte eine Besatzungsstärke von 35 und war für zusätzliche 6
Passagiere konzipiert. Für die Passagiere befanden sich auf dem Achterdeck u.a.
eine überdachte Laube - mit Stühlen und Tischen - und ein Schwimmbad.
Das Kühlschiff fuhr bis 1975 für die Reederei Sloman und wurde dann die Firma
“Sudoimport”, Kaliningrad (Königsberg), UdSSR verkauft und in “AKHTARSKIY
LIMAN” umbenannt. Es wurde zum Fischtransporter umgebaut und diente auch als
Versorger für Trawler.
1994 wurde es abgewrackt.
Das Schiff “CAP VILANO” gehörte als letztes Motorschiff zu der Gruppe von vier
CAP -Schiffen mit den Namen “CAP BLANKO”, “CAP FRIO”, “CAP Norte” und
natürlich “CAP VILANO”. Diese Schiffe wurden als Neubauten in den Jahren 1954
bis 1955 an die Reederei “Hamburg-Süd” übergeben. Diese schnellen weißen
Frachtschiffe hatten neben normalen Laderäumen für Stückgut auch gekühlte
Laderäume für Fleisch, Eier, Früchte und weiteres Kühlgut. Die eleganten weißen
Kombi-Schiffe, die auch noch hervorragend für die Mitnahme von 12 Passagieren
eingerichtet waren, waren im Liniendienst zwischen Hamburg und den La Plata
Häfen über Rio de Janeiro und Santos eingesetzt.
Das Kühlschiff “CAP VILANO” war mit 6608 BRT zwar das größte Schiff der vier
Cap-Schiffe, unterschied sich aber nur um 6 BRT vom gleichlangen und
gleichbreiten Schiff “CAP NORTE”. Die Schiffslänge betrug 154,4 m und die Breite
18,8 m. Ausgestattet waren alle vier Schiffe mit einer 8-Zylinder Antriebsmaschine
mit einer Leistung von 7200 PS, die den Schiffen eine Geschwindigkeit von 17
Knoten (ca. 32 km/h) verlieh. Zur Besatzung gehörten 46 Personen, die allerdings
auch die 12 Passagiere zu betreuen hatten.
Der am 20. Mai 1955 auf der Hamburger Werft “Howaldswerke Hamburg AG” vom
Stapel gelaufene Kombi-Frachter “CAP VILANO” wurde 1972 an die “Vilano
Shipping Inc., Singapore” übergeben.
Die hier abgebildeten Schiffe stammen zum großen Teil aus der Zeit, wo Lieder
wie “Ein Schiff wird kommen” oder “Fährt ein weißes Schiff nach Hongkong”
noch viel zur Seefahrtsromantik beitrugen und wo es in den Häfen der Welt noch
ausreichend Liegezeiten gab, um auch das (fremde) Land erkunden zu können. Es
war auch die Zeit der Kombi-Frachter, die neben der regulären Fracht auch noch
zusätzlich eine kleine Anzahl von zahlenden Passagieren in dafür extra
komfortabel ausgestatteten Kabinen mitnahmen.
Das Kühlschiff Polarlicht war eines der ersten Schiffe, die mit einem zentralen
System zur Automatisierung ausgerüstet wurden. Im wesentlichen handelte es
sich hier um die teilautomatisierte Hauptmaschinenanlage sowie der
vollautomatischen Ladungskühlung. Die Steuerungen der Anlagen von der Brücken
aus wurde hierdurch ermöglicht.
Das Schiff wurde am 20. Mai 1964 auf der Werft BLOHM VOSS - HAMBURG gebaut
und am 22.Sept. 1964 an die Reederei Hamburg Süd (Hamburg Südamerikanische
Dampfschifffahrts-Gesellschaft Eggbert & Amsinck, Hamburg) ausgeliefert.
Anmerkung: Das Schwesterschiff POLARSTERN wurde ebenfalls im Jahre 1964
gebaut und ausgeliefert, allerdings von der "Deutsche Werft, Hamburg-
Finkenwerder".
Das 127 Meter lange Schiff besaß eine MAN - Hauptmaschine mit einer Leistung
von 7941 kW und erreichte eine Geschwindigkeit von 21,8 Knoten.
Der Kühlfrachter wechselte mehrmals die Eigentümer und wurde dementspre-
chend auch häufig umbenannt, -> CHION TRADER -> DAVAO. Der letzte Name des
Schiffes war BANQUISE (Eigner Collette Co, Panama).
Der Frachter wurde 1985 abgewrackt.
Auf Grund der guten Erfahrungen, die die Reederei "Hamburg-Süd" bezüglich der
Automation bei den Schiffen Polarlicht und Polarstern gemacht hatte, bestellte sie
sechs Schiffe dieses technisch weiterentwickelten Typs.
Es waren die Schiffe
•
Polar Ecuador
Okt.
1967
(1985)
•
Polar Argentina
Jan.
1968
(1991)
•
Polar Columbia
März
1968
(1998)
•
Polar Brasil
Juni
1968
(1986)
•
Polar Uruguay
Juli
1968
(1993)
•
Polar Paraguay
Dez.
1968
(1991)
Der Kühlfrachter "POLAR EQUADOR" wurde am 15. Juli 1967 auf der Werft BLOHM
VOSS - HAMBURG auf Stapel gelegt und am 31. Oktober 1967 an die Reederei
"Hamburg - Süd" ausgeliefert.
Das Schiff hatte eine Länge von 148 Metern, eine Breite von 19,6 m und einen
max. Tiefgang von 8,22 m. Die Maschinenanlage (2 Dieselmotoren) hatte eine
Gesamtleistung von 10944 kW und erreichte eine Geschwindigkeit von ca. 23 kn
(ca. 43 km/h).
Die Besatzungsstärke war mit 31 angegeben.
Die Schiffe der Polar-Ecuador-Klasse waren zu ihrer Bauzeit die größten und
schnellsten Kühlschiffe unter deutscher Flagge.
Das Tankschiff RICHARD KASELOWSKI wurde 1953 auf der "Deutsche Werft,
Hamburg-Finkenwerder" für die Reederei "Rudolf A. Oetker, Hamburg"
gebaut.
Das Schiff hatte eine Länge von 177,2 m und eine Breite von 22 m. Die MAN
Hauptmaschinenanlage (2 Motoren) hatte eine Leistung von 7200 PS (5295 kW).
Die Geschwindigkeit ist mit 14 kn (26 km/h) angegeben.
Der Tanker wurde 1968 auf den Namen BISCAYA und 1969 auf den Namen
POLEMIC COLOCOTRONIS umgetauft.
1974 wurde das Schiff in Shanghai abgewrackt.
Benannt wurde der Tanker nach dem Stiefvater des Firmenpatriarchen Rudolf-
August Oetker, Dr. Richard Kaselowsky, der das Familienunternehmen nach dem
Tod von Oetkers Vater leitete.
Das nachfolgende Bild zeigt den Schnellfrachter “THURINGA“ vor dem Werft-
gebäude von BLOHM & VOSS im Hamburger-Hafen. Im Vordergrund sind einige
Hafenschlepper zu sehen.
Das Frachtmotorschiff THURINGIA war das letzte Schiff der aus sieben Schiffen
bestehenden Baureihe der Westfalia Klasse der Reederei HAPAG.
Der Stückgutfrachter wurde von der Bauwerft BLOHM & VOSS in Hamburg im März
1967 an die Reederei übergeben.
Der Kombifrachter “THURINGA“ hatte eine Länge von 164,31 m, eine Breite von
22 m und einen max. Tiefgang von 9,75 m (Volldecker).
Die MAN Hauptmaschine hatte eine Leistung von 18.900 PS (ca. 13.901 kW) und
verlieh dem Schiff eine Höchstgeschwindigkeit von 21 kn (ca. 39 km/h).
Die Besatzungsstärke betrug 46 Personen. Das Kombischiff war für 12 Passagiere
zugelassen.
Der Stückgutfrachter wurde im Juni 1987 in Huangpu abgewrackt.
Der obige, 1954 auf der Jadewerft in Wilhelmshafen für die Bugsier Reederei
GmbH & Co KG in Hamburg gebaute Motorschlepper "BUGSIER 10" hatte eine
Motorleistung (Deutz) von 470 PS (ca. 346 kW). Er hatte eine Länge von 21,9 m,
eine Breite von 5,6 m und einen Tiefgang von 2,8 m.
Der Schlepper wurde 1973 verkauft.
Auf dem Bildausschnitt ist u. a. der Schlepper Fairplay XIV zu sehen. Der
Motorschlepper wurde 1955 auf der Werft Theodor Buschmann für die Fairplay
Schleppdampfschiffs-Reederei Richard BonChard GmbH gebaut.
Die Maschinenleistung betrug 800 PS (ca. 588 kW/h).
Der Schlepper wurde 1983 an die Ramar Haime in Tel Aviv verkauft.