Als Anmerkung soll darauf hingewiesen werden, dass das Strandcafé Wilhelmslust
grundsätzlich als ureigentlicher Vorgänger der späteren Restauration
“Wilhelmshöhe” gesehen werden kann.
Als spätestes Erstellungsdatum ist das Jahr 1894 zu nennen. Bewirtschaftet wurde
die Gaststätte von der Eigentümerin Witwe A. E. Hilbrands.
In der Zeit um 1900 existierten sowohl am Anfang als auch am Ende der ca. 4
Kilometer langen Strandmauer jeweils ein Café. Diese waren im Süden das
Strandcafé Wilhelmslust und im Norden das Strandcafé Viktoriahöhe.
Das Café Wilhelmslust befand sich, wie aus alten Karten und Fotografien zu
entnehmen ist, in unmittelbarer Strandnähe auf der westlichen Seite am Ende der
Straße “Weg zum Südstrand” - der heutigen Süderstraße - direkt gegenüber dem
heutigen Lokal “Heimliche Liebe”. Diese Position ist auch am Lichtfenster des
elektrischen Leuchtturms zu erkennen.
Die oben im Bild erkennbaren verheerenden Auswirkungen einer Sturmflut
erforderten eine Verlegung des Gebäudes in den hinteren Dünenbereich.
Zu dieser Zeit war der Südstrand noch nicht durch eine Strandmauer geschützt.
Um den Gästen auch nach der Verlegung des Lokals in das angrenzende Dünental
den Meerblick zu ermöglichen, wurde eine erhöhte überdachte Terrasse angebaut.
Diese Aufnahme, die vor dem Sommer 1902 entstanden ist, zeigt neben dem
Strandcafé Wilhelmslust auch die neue Strandmauer, die bereits stark versandet
ist. Ob die Mauer im vorderen Bereich zum Aufnahmezeitpunkt eine Stufe besaß
oder dort endet, kann anhand dieser Aufnahme nicht eindeutig bestimmt werden
(vergl. Inselpläne 1900, 1910).
Links ist das Café Wilhelmslust zu sehen. In der Mitte befindet sich der
Sturmsignalmast der späteren Signalstelle.
Im Jahre 1910 wurde noch mit der folgenden Anzeige für das Café Restaurant
“Wilhelmslust” geworben.
Wie aus der Borkumer Zeitung vom 5. August zu entnehmen ist, musste das Café
Wilhelmslust im Jahre 1910/11 aus militärischen Gründen aufgegeben werden.
Dieses war auch der Anlass für die
Witwe Hilbrands, ein neues
Restaurant zu erstellen. Das Café
erhielt den Namen
”Wilhelmshöhe” und lag, bedingt
durch die vorhandenen Schienen,
von der heutigen Wilhelmshöhe
aus gesehen, ein Stück rückwärts
im hinteren Dünenbereich. Das
Restaurant wurde bereits 1911 im
Borkum-Führer durch Anzeigen
beworben.
In der Karte von 1910 ist das Restaurant Wilhelmslust noch verzeichnet. Im Plan
von 1912 existiert es nicht mehr. Stattdessen ist hier in neuer Lage das Strandcafé
Wilhelmshöhe eingetragen.