As de Aprilmaand de Meertmaand
beseuken wull
Wie der April den März besuchen
wollte
Dat is lang her, daar harr de Meertmaand de
Aprilmaand inladen. Dej kwamm mit sien Wagen,
muß aber umdreihen, weil de Meert Schneej un Frost
stürde.
Das ist lange her, da hatte der März(monat) den
April(monat) eingeladen. Der kam mit seinem Wagen,
musste aber umdrehen, weil der März Schnee und
Eis schickte.
Dat Jahr drup versöchte de April dat mit sien Slee.
Man de Meert harr dat Weer so warm makt, dat heej
weer taurügg muß. Daar kwamm hum de Mai
teegen, bi dej heej sück beklagte:
Im Jahr darauf (hier:das Jahr darauf) versuchte der
April das mit seinem Schlitten. Aber der März hatte
das Wetter so warm gemacht, dass er wieder
zurück musste. Da kam ihm der Mai entgegen, bei
dem er sich beklagte:
“Hau faak hebb ik de Meert beseuken wullt, man ik
krieg hum neit tau packen, neit mit de Wagen un
neit mit de Slee. Fahr ik mit de Wagen, is dat wiss
Winter, nehm ik de Slee, dann regent dat.”
“Wie oft habe ich den März besuchen wollen, aber
ich kriege ihn nicht zu fassen, nicht mit dem Wagen
und nicht mit dem Schlitten. Fahre ich mit dem
Wagen, dann ist bestimmt Winter, nehme ich den
Schlitten, dann regnet es.”
Daar see de Mai: „Ik will di wat raden: Nimm de
Wagen, de Slee un ein Boot, daar kummt du wiss mit
dör!“
Da sagte der Mai:“ Ich rate dir, (hier: ich will dir was
raten), nimm den Wagen, den Schlitten und ein Boot,
dann kommst du gewiss weiter (hier: da kommst du
gewiss mit durch).”
Ander Jahr dee de April, wat hum de Mai raden harr.
De Meert stürde warm Weer, de Snee was an’t
döien. Daar packte de April de Slee un dat Boot up
de Wagen un fahrde wieder. Kaart Settje later was
dat weer iskold, dat fror un sneede, man de April
packte alles up de Slee un kwamm vörut. Dann
kwamm döij Weer un de Waterbargen overswemm-
ten alles. April packte Wagen un Slee in’t Boot un so
kwamm heej na de Meert. Dej was heil staff, heej
harr de April doch plagen wullt: „Well hett di seggt,
wat man daun mutt, um na mi hen tau komen?“
fragde heej.
Im nächsten Jahr tat der April, was der Mai ihm
geraten hatte. Der März schickte warmes Wetter,
der Schnee taute (hier: war am tauen). Da packte der
April den Schlitten und das Boot auf den Wagen und
fuhr weiter. Kurze Zeit später war das wieder
eiskalt, das fror und schneite, aber der April packte
alles auf den Schlitten und kam voran (voraus). Dann
kam Tauwetter und die Wasserberge über-
schwemmten alles. April packte Wagen und Schlit-
ten ins Boot und so kam er zum März. Der war sehr
erstaunt, hatte er den April doch ärgern wollen:
„Wer hat dir gesagt, was man tun muss, um zu mir
(hier: nach mir hin) zu kommen?“, fragte er.
„Dat was de Mai“, see de April.
„Das war der Mai“, sagte der April.
Daar reip de Meert:“ Na wacht, Maimaand, di will ik
helpen!“ un stürde de Mai düchdege Nachtfrosten.
Da rief der März: „Na warte, Mai(monat), dir will ich
helfen!“ und schickte dem Mai tüchtige Nachtfroste.
Un dat deit heej nu elket Jahr, weil heej noch alltied
up de Mai kwad is, un de April is siet dej Tied up
elket Weer inricht.
Und das macht (hier: tut) er nun jedes Jahr, weil er
noch immer auf den Mai böse ist, und der April ist
seit dieser Zeit auf jedes Wetter eingerichtet.