Ik heit Aaltje
Ich heiße Aaltje
Ik heit Aaltje un as Börkumer Vogelke kann ik uk
gaud Platt proten, off beter bölken off galpen, as de
Eilanders over uns Kaaben seggen. Vör ruugweg 100
Jahren gaff dat so minn van unse Soort (Kobben
hebben sei uns neumt), dat wi heegt un pleegt
waarden bin. In de Loop van de Jahren bin wi so
gröit in unse Familie, dat man miteins see, de
Kaaben bin ein Plage up Börkum. Man nu is de
Nüstenkarkhoff neit mehr da, waar alltied büllten
lecker Gautje tau finden was,un so is menegeine van
uns van’t Eilandje wegseilt.
Ich heiße Aaltje und als Borkumer Vögelchen kann
ich auch gut Platt sprechen, oder besser brüllen
oder schreien, wie die Borkumer über uns Möwen
sagen. Vor ungefähr 100 Jahren gab es so wenig
von unserer Art (Kobben haben sie uns genannt), dass wir
gehegt und gepflegt wurden. Im Laufe der Jahre
sind wir gewachsen in unserer Familie, (so) dass
man plötzlich sagte, die Möwen sind eine Plage auf
Borkum. Aber jetzt ist der Müllplatz nicht mehr da,
wo immer viel leckeres Zeug (Gut) zu finden war,
und so sind verschiedene von uns von der Insel
weggesegelt.
Wi grote un lüttje Kaaben kennen uns bestgaud ut in
de Natür. As wi so under de bloue Heemel seilen,
bekieken wi uk dej Mensken, dej hier alltied leven.
Ik mutt ja seggen, de Eilanders bin gein duddeg
Volk. Daar bin verskeiden, dej naast hör dageliks
Wark, wahre Künstlers bin und wat up de Beinen
stellen, dat man beduust is.
Wir große und kleine Möwen kennen uns sehr gut
aus in der Natur. Wenn wir so unter dem blauen
Himmel segeln, begucken wir uns auch die
Menschen, die hier immer leben. Ich muss ja sagen,
die Insulaner sind kein schläfriges Volk. Da gibt
(sind) es einzelne, die neben ihrer täglichen Arbeit,
wahre Künstler sind und etwas auf die Beine
stellen, dass man verblüfft ist.
As koomende Sönndag dat Stratenfesche van de
Heimatverein rund um de Olde Toorn is, komen de
flietege Börkumers binander, um för de Gasten dat
Leckersde un Beste antaubeiden.
Wenn kommenden Sonntag das Straßenfest vom
Heimatverein rund um den Alten Turm ist, kommen
die fleißigen Borkumer zusammen, um für die Gäste
das Leckerste und Beste anzubieten.
Dej Gör treckt van de Plaatze bit an de
Strandskante. Un dann noch de Drachden- un
Danzkoppels, de Musikers un dej Sängers, all dat is
ein Aregkeit antaukieken. Dit Fesche dört gein
Menske versümen.
Der Geruch zieht vom Platz bis zum Strand. Und
dann noch die Trachten- und Tanzgruppen, die
Musiker und die Sänger, das ist ein Vergnügen
anzusehen. Dieses Fest darf kein Mensch
versäumen.
Ein Mann, dej alltied de Lü in’t Lachen brengt un
moje Liedjes skrieven kann un uk Theaterstückjes
un bitau noch feine Bilder malt, weit uk alltied
genou, wat för ein Weer up uns daal kummt. De
Börkumers neumen hum Appi Land un Anfang Juli
fragen hum de Mensken: Albert, hau is de
„Großwetterlage“? Un dann kann hei genou seggen,
dat up Stratenfesche an de Sönndag moij Weer is.
Un nu, in’t 19. Jahr, weit hei, dat Sünntje d’r is mit
ein paar lüttje Wulkjes un sachte Wind. As d’r sovöl
bliede Mensken bin mit lachende Gesichten un sovöl
Leifde för hör Eilandje in’t Hart, dann kann de
Heemel neit kwad kieken.
Ein Mann, der immer die Leute zum Lachen bringt
und schöne Liedchen schreiben kann und auch
Theaterstückchen und dazu noch feine Bilder malt,
weiß auch immer genau, welches Wetter aus uns
zukommt. Die Borkumer nennen ihn Appi Land und
Anfang Juli fragen ihn die Menschen: Albert, wie ist
die „Großwetterlage“? Und dann kann er genau
sagen, dass auf dem Straßenfest am Sonntag
schönes Wetter ist. Und jetzt, im 19. Jahr, weiß er,
dass (die) Sonne da ist mit ein paar kleinen Wolken
und sanftem Wind. Wenn dort so viele frohe
Menschen sind mit lachenden Gesichtern und soviel
Liebe für ihre Insel im Herz, dann kann der Himmel
nicht böse gucken.