Hundje
Hündchen
Anderlessens gung bi de Elektriker dat Telefon. In
ein Huusholln was de Keulskapp neit in de Riege,
man de Frou harr dat noch drock, muss noch waar
achter tau.“De Slötel is bi de Nahber, ji könen so
drin stappen. Denk drum, ik hebb ein grote Hund,
man dej is mack as ein Zeege. Dej deit nix. Man mit
de Papagei dörn ji gein Woord proten. Gein
Starvenswoord!“
Neulich ging bei dem Elektriker das Telefon. In
einem Haushalt war der Kühlschrank nicht in
Ordnung, aber die Frau war sehr beschäftigt,
musste noch etwas erledigen. „Der Schlüssel ist bei
dem Nachbar, ihr könnt so reinlaufen. Denkt daran,
ich habe einen großen Hund, aber der ist so zahm
wie eine Ziege. Der tut nichts. Aber mit dem
Papagei dürft ihr kein Wort reden. Kein
Sterbenswort!“
Na ein heile Sett harr de Elektriker Tied. Heej gung
na de Nahber, um de Slötel tau haalen. Dör gung
open un in de Flur lagg ein Hund, haast so groot as
ein Kalv. Man kunn up hum rieden, ein Deier mit
lange Beinen un ein breide Rügge. Heej keek de
frömde Mann an, gaapde allemachdeg, wees ein
paar Kusen, dej spiekerharde Knaken so dörbieten
kunnen, un leggde de Kopp futt weer tüsken de
Vörpooten. De Elektriker brook de Sweit ut un heej
gung in grote Boge um de Hund tau, um in de Köken
tau komen.
Nach einer ganzen Zeit hatte der Elektriker Zeit. Er
ging zum Nachbarn, um den Schlüssel zu holen. Die
Tür ging auf und im Flur lag ein Hund, fast so groß
wie ein Kalb. Man konnte auf ihm reiten, ein Tier
mit langen Beinen und einen breiten Rücken. Er
guckte den fremden Mann an, gähnte gewaltig,
zeigte ein paar Zähne, die (nagel-)harte Knochen
durchbeißen konnten, und legte den Kopf wieder
zwischen die Vorderpfoten. Dem Elektriker brach
der Schweiß aus und er ging im großen Bogen um
den Hund herum, um in die Küche zu kommen.
Hier was uk de Keulskapp un heej harr Halswark, um
de Fehler tau finnen un de Baul weer in de Riege tau
kriegen. De allemachdege grote Hund lagg dodstille
in de Flur, man de elendege Papagei hung in ein
Käfig boven over de Tavel un was all man an proten
un fleutjen. Dej gung eine up de Nerven mit sien
Gekauel. Dat klung so, as off d’r ein Menske an’t
herseggen was un rachen de over sien Wark. Einmal
stunn de Elektriker mit de Duumstock vör de Käfig
un wees hum de Fuust. Dann was de Papagei ein
paar Sekünden still un fung weer an.
Hier war auch der Kühlschrank und er hatte Mühe,
um den Fehler zu finden und die Sache wieder in
Ordnung zu bekommen. Der gewaltige große Hund
lag totstill im Flur, aber der entsetzliche Papagei
hing in einem Käfig oben über dem Tisch und war
nur am erzählen und flöten. Der ging auf die Nerven
mit seinem Gequatsche. Das klang so, als ob ein
Mensch sprach und lästerte über seine Arbeit.
Einmal stand der Elektriker mit dem Zollstock vor
dem Käfig und zeigte ihm die Faust. Dann war der
Papagei ein paar Sekunden still und fing wieder an.
De Elektriker was haast klar, as de Papagei achter
hum mit klare Stemme see: „All Nüsten, wat du daar
makst. Halfgebacken Baul. Dat könen ander Lü völ
beter! „ De Elektriker düwels in de Kook bölkde hum
an: „Wees stille, du Undeier, anders drei ik di de
Näcke um un du kummst in de Kookpott. Sullt man
so leiv wesen as dat Hundje. Du dicke dumme Vogel,
du!“
Der Elektriker war fast fertig, als der Papagei hinter
ihm mit klarer Stimme sagte: „Alles Abfall, was du
da machst. Halber Kram. Das können andere Leute
viel besser!“ Der Elektriker war wütend und brüllte
ihn an: „Sei still, du Untier, sonst drehe ich dir den
Nacken um und du kommst in den Kochtopf. Solltest
ruhig so lieb sein wie das Hündchen. Du dicker
dummer Vogel, du!“
De Papagei keek hum mit skeive Kopp an. De Ogen
tinkelten. Dann kwamm ut de goldgeele Schnabel
hart un düdlek: „Bello! Griep hum!“
Der Papagei sah ihn mit schiefem Kopf an. Die
Augen glitzerten. Dann kam aus dem goldgelben
Schnabel hart und deutlich: „Bello! Fass ihn!“
Tja! Proten is Sülver ...
Tja! Reden ist Silber …