Alt - Borkum Der Strand um 1901 Der Strand um 1883 T O P T O P
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Der folgende amüsante plattdeutsche Beitrag enthält die Erkenntnis, dass gerade unscheinbare Tiere unvermutet sehr mächtig sein können.
Hund und Papagei, was nun? Hund und Papagei, was nun?
Jan Schneeberg
Hinweis: Da auch die plattdeutsche Sprache - wie grundsätzlich jede Sprache - oft erst sinnentnehmend erschließbar wird, wurden zum besseren Verständ- nis der Sprachbildung an speziellen Stellen eine fast wörtliche Übersetzung von Teilsätzen und Begriffen innerhalb runder Klammern ( .. ) aufgezeigt.
Sprachausgabe des plattdeutschen Textes!
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Hundje
Hündchen
Anderlessens gung bi de Elektriker dat Telefon. In ein Huusholln was de Keulskapp neit in de Riege, man de Frou harr dat noch drock, muss noch waar achter tau.“De Slötel is bi de Nahber, ji könen so drin stappen. Denk drum, ik hebb ein grote Hund, man dej is mack as ein Zeege. Dej deit nix. Man mit de Papagei dörn ji gein Woord proten. Gein Starvenswoord!“
Neulich ging bei dem Elektriker das Telefon. In einem Haushalt war der Kühlschrank nicht in Ordnung, aber die Frau war sehr beschäftigt, musste noch etwas erledigen. „Der Schlüssel ist bei dem Nachbar, ihr könnt so reinlaufen. Denkt daran, ich habe einen großen Hund, aber der ist so zahm wie eine Ziege. Der tut nichts. Aber mit dem Papagei dürft ihr kein Wort reden. Kein Sterbenswort!“
Na ein heile Sett harr de Elektriker Tied. Heej gung na de Nahber, um de Slötel tau haalen. Dör gung open un in de Flur lagg ein Hund, haast so groot as ein Kalv. Man kunn up hum rieden, ein Deier mit lange Beinen un ein breide Rügge. Heej keek de frömde Mann an, gaapde allemachdeg, wees ein paar Kusen, dej spiekerharde Knaken so dörbieten kunnen, un leggde de Kopp futt weer tüsken de Vörpooten. De Elektriker brook de Sweit ut un heej gung in grote Boge um de Hund tau, um in de Köken tau komen.
Nach einer ganzen Zeit hatte der Elektriker Zeit. Er ging zum Nachbarn, um den Schlüssel zu holen. Die Tür ging auf und im Flur lag ein Hund, fast so groß wie ein Kalb. Man konnte auf ihm reiten, ein Tier mit langen Beinen und einen breiten Rücken. Er guckte den fremden Mann an, gähnte gewaltig, zeigte ein paar Zähne, die (nagel-)harte Knochen durchbeißen konnten, und legte den Kopf wieder zwischen die Vorderpfoten. Dem Elektriker brach der Schweiß aus und er ging im großen Bogen um den Hund herum, um in die Küche zu kommen.
Hier was uk de Keulskapp un heej harr Halswark, um de Fehler tau finnen un de Baul weer in de Riege tau kriegen. De allemachdege grote Hund lagg dodstille in de Flur, man de elendege Papagei hung in ein Käfig boven over de Tavel un was all man an proten un fleutjen. Dej gung eine up de Nerven mit sien Gekauel. Dat klung so, as off d’r ein Menske an’t herseggen was un rachen de over sien Wark. Einmal stunn de Elektriker mit de Duumstock vör de Käfig un wees hum de Fuust. Dann was de Papagei ein paar Sekünden still un fung weer an.
Hier war auch der Kühlschrank und er hatte Mühe, um den Fehler zu finden und die Sache wieder in Ordnung zu bekommen. Der gewaltige große Hund lag totstill im Flur, aber der entsetzliche Papagei hing in einem Käfig oben über dem Tisch und war nur am erzählen und flöten. Der ging auf die Nerven mit seinem Gequatsche. Das klang so, als ob ein Mensch sprach und lästerte über seine Arbeit. Einmal stand der Elektriker mit dem Zollstock vor dem Käfig und zeigte ihm die Faust. Dann war der Papagei ein paar Sekunden still und fing wieder an.
De Elektriker was haast klar, as de Papagei achter hum mit klare Stemme see: „All Nüsten, wat du daar makst. Halfgebacken Baul. Dat könen ander Lü völ beter! „ De Elektriker düwels in de Kook bölkde hum an: „Wees stille, du Undeier, anders drei ik di de Näcke um un du kummst in de Kookpott. Sullt man so leiv wesen as dat Hundje. Du dicke dumme Vogel, du!“
Der Elektriker war fast fertig, als der Papagei hinter ihm mit klarer Stimme sagte: „Alles Abfall, was du da machst. Halber Kram. Das können andere Leute viel besser!“ Der Elektriker war wütend und brüllte ihn an: „Sei still, du Untier, sonst drehe ich dir den Nacken um und du kommst in den Kochtopf. Solltest ruhig so lieb sein wie das Hündchen. Du dicker dummer Vogel, du!“
De Papagei keek hum mit skeive Kopp an. De Ogen tinkelten. Dann kwamm ut de goldgeele Schnabel hart un düdlek: „Bello! Griep hum!“
Der Papagei sah ihn mit schiefem Kopf an. Die Augen glitzerten. Dann kam aus dem goldgelben Schnabel hart und deutlich: „Bello! Fass ihn!“
Tja! Proten is Sülver ...
Tja! Reden ist Silber …
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