Smeerlappe
Schmutzlappen
Elk un ein hett dat all beleevt:
Jeder hat das schon erlebt:
ein Dör, dej neit so recht slutt; Warktüüg, dat vör
Jahr un Dag noch in de Riege was, man nu neit mehr
so recht up Stee is. Dann seggen de Lü: daar mutt
Smeer an.
eine Tür, die nicht so richtig schließt; Werkzeug,
das vor Jahren noch in Ordnung war, aber jetzt
nicht mehr so richtig zu gebrauchen ist. Dann sagen
die Leute: Da muss Schmiere dran.
Dat seggt man uk van ein Mahltied: dat Eeten is
freewat drög. Uk da mutt ein bitje Smeer an, ein
Stückje Botter off ein bitje Smollt.
Das sagt man auch von einer Mahlzeit: Das Essen ist
ziemlich trocken. Auch dort muss ein wenig
„Schmiere“ dran, ein Stückchen Butter oder ein
wenig Schmalz.
Man uk well neit so recht skoon is un freewat
sludderg, dann prooten de Lü: dat is ein olde
Smeerlappe.
Aber auch wer nicht so richtig sauber ist und
ziemlich schludrig, dann sagen die Leute: Das ist ein
alter Schmutzlappen.
Man waar kummt dit Woord her?
Aber wo kommt dieses Wort her?
De „tonnendragers“ in Groningen wassen van de
Stadt vereidigte Mannlü, dej dat Beier van de
Brouhusen na de Wirtslü un Kraugen brengen
mussen.
Die „Tonnenträger“ in Groningen waren von der
Stadt vereidigte Männer, die das Bier von den
Brauereien zu den Wirtsleuten und Kneipen bringen
mussten.
Umdat nümes bedreigen kunn, lagg dit Wark bloot
in de Handen van de Tünnendragers.
Damit niemand betrügen konnte, lag diese Arbeit
nur in den Händen von den „Tonnenträgern“.
Un dej harrn Sleeden (hoogdüts „Schlitten‘‘), dej an
de Undersiet mit Isen beslaan wassen.
Und die hatten Schlitten, die an der Unterseite mit
Eisen beschlagen waren.
Um dat Glieden over dat Plaster lichter tau maken,
hungen an de Vörsiet Öljelappen.
Um das Gleiten auf dem Pflaster leichter zu machen,
hingen an der Vorderseite Öllappen. Und das waren
die „Schmierlappen“.
Un dat wassen de Smeerlappen.
Und das waren die „Schmierlappen“.
Kiek, nu weit man dat uk. Man gaud, dat d‘r alltied
Mensken bin, dej seggen:
Guck, jetzt weiß man das auch. Es ist immer gut,
dass da immer Menschen sind, die sagen:
Kiek in olde Bauken, daar is dat beskreven.
Guck in alten Büchern (nach), dort ist es beschrieben.