Sicherlich fragen Sie sich: Was ist ein Smeerlappe? In diesem plattdeutschen Beitrag erhalten Sie die Antwort.
Jan Schneeberg
Hinweis: Da auch die plattdeutsche Sprache - wie grundsätzlich jede Sprache - oft erst sinnentnehmend erschließbar wird, wurden zum besseren Verständ-nis der Sprachbildung an speziellen Stellen eine fast wörtliche Übersetzung von Teilsätzen und Begriffen innerhalb runder Klammern ( .. ) aufgezeigt.
Sprachausgabe des plattdeutschen Textes!
Start der Sprachausgabe: Mausklick auf das obige Dreieck
Elk un ein hett dat all beleevt:
Jeder hat das schon erlebt:
ein Dör, dej neit so recht slutt; Warktüüg, dat vör Jahr un Dag noch in de Riege was, man nu neit mehr so recht up Stee is. Dann seggen de Lü: daar mutt Smeer an.
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eine Tür, die nicht so richtig schließt; Werkzeug, das vor Jahren noch in Ordnung war, aber jetzt nicht mehr so richtig zu gebrauchen ist. Dann sagen die Leute: Da muss Schmiere dran.
Dat seggt man uk van ein Mahltied: dat Eeten is freewat drög. Uk da mutt ein bitje Smeer an, ein Stückje Botter off ein bitje Smollt.
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Das sagt man auch von einer Mahlzeit: Das Essen ist ziemlich trocken. Auch dort muss ein wenig „Schmiere“ dran, ein Stückchen Butter oder ein wenig Schmalz.
Man uk well neit so recht skoon is un freewat sludderg, dann prooten de Lü: dat is ein olde Smeerlappe.
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Aber auch wer nicht so richtig sauber ist und ziemlich schludrig, dann sagen die Leute: Das ist ein alter Schmutzlappen.
Man waar kummt dit Woord her?
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Aber wo kommt dieses Wort her?
De „tonnendragers“ in Groningen wassen van de Stadt vereidigte Mannlü, dej dat Beier van de Brouhusen na de Wirtslü un Kraugen brengen mussen.
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Die „Tonnenträger“ in Groningen waren von der Stadt vereidigte Männer, die das Bier von den Brauereien zu den Wirtsleuten und Kneipen bringen mussten.
Umdat nümes bedreigen kunn, lagg dit Wark bloot in de Handen van de Tünnendragers.
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Damit niemand betrügen konnte, lag diese Arbeit nur in den Händen von den „Tonnenträgern“.
Un dej harrn Sleeden (hoogdüts „Schlitten‘‘), dej an de Undersiet mit Isen beslaan wassen.
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Und die hatten Schlitten, die an der Unterseite mit Eisen beschlagen waren.
Um dat Glieden over dat Plaster lichter tau maken, hungen an de Vörsiet Öljelappen.
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Um das Gleiten auf dem Pflaster leichter zu machen, hingen an der Vorderseite Öllappen. Und das waren die „Schmierlappen“.
Un dat wassen de Smeerlappen.
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Und das waren die „Schmierlappen“.
Kiek, nu weit man dat uk. Man gaud, dat d‘r alltied Mensken bin, dej seggen:
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Guck, jetzt weiß man das auch. Es ist immer gut, dass da immer Menschen sind, die sagen:
Kiek in olde Bauken, daar is dat beskreven.
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Guck in alten Büchern (nach), dort ist es beschrieben.