In Gedachten an Albert Bakker
Ehrenvörsitter van de Heimatverein
up't Eiland Börkum
In Gedanken an Albert Bakker
Ehrenvorsitzender des Heimatvereins
der Insel Borkum
As man hum fragt: „ Waar bist du tau Huus?“ seggt
Albert Bakker: „ Ik weit ein Land, daar bin ik geern,
daar lett sück uk wall leven. Liggt midden in de
groote Seej, van Diek un Strand umgeven!“
Wenn man ihn fragt: „ Wo bist du zu Hause?“, sagt
Albert Bakker: „Ich weiß ein Land, da bin ich gern,
da lässt es sich gut leben. Liegt mitten in der
großen See, von Deich und Strand umgeben!“
Well dann noch siemeleiert, waar dat wall wesen
kann, mutt sien „Kinderliedje“ in de Hand nehmen:
Wer dann noch überlegt, wo das wohl sein kann,
muss sein „Kinderlied“ in die Hand nehmen:
Dat Dünengras weiht in de Wind un elke Boom steiht
skeif.
Das Dünengras weht im Wind und jeder Baum steht
schief.
Hier feul ik mi so recht tau Huus, mien Börkum hebb
ik leif!
Hier fühl ich mich so recht zu Haus, mein Borkum
hab ich lieb!
1924 is Albert Bakker up’t Eilandje geboren. In de
Jöögd was dat ein malle un skovel Tied. He hett
fraug de Vader verloren un hett tausamen mit sien
Mauder un later mit sien leiwe Frou Gretchen völ
knaujen un wuraken mußt, um de Bedriev mit
Blaumen un Planten up Stee tau kriegen. De
Börkumers neumten hum Appi Land, ander Lü
seggen van „Dichter und Bauer“ un dat was neit
kwad meint. Heej hett alltied de Mensken söcht. Off
dat bi de Börkumer Junges was, bi’t
Gitarrenquartett, bi de Klönavend van de
Heimatverein, alltied stunn heej midden in de
Weerld. Was d’r ein Fesche off ein Fierdag, sull eine
wat vördragen, Albert muß d’r her. Gitarre spölen,
Riemsels maken, Stückjes skrieven, Bilder malen,
Noten setten, Liedjes singen, all sien Wark.
1924 ist Albert Bakker auf dem Eiland (hier: Inselchen)
geboren. In der Jugend war das eine entsetzliche
und bescheidene Zeit. Er hat früh den Vater
verloren und hat zusammen mit seiner Mutter und
später mit seiner lieben Frau Gretchen viel arbeiten
und schuften müssen, um den Betrieb mit Blumen
und Pflanzen in Ordnung zu bekommen. Die
Borkumer nannten ihn „Appi Land“, andere (Leute)
sagten (von) „Dichter und Bauer“ und das war nicht
böse gemeint. Er hat immer die Menschen gesucht.
Ob das bei den Borkumer Jungs war, beim
Gitarrenquartett, beim Klönabend (von dem) des
Heimatvereins, immer stand er mitten in der Welt.
War da ein Fest oder ein Feiertag, sollte einer etwas
vortragen, Albert musste kommen. Gitarre spielen,
Reime machen, Stücke schreiben, Bilder malen,
Noten setzen, Lieder singen, alles sein Werk.
Van 1971 bit 1991, over twinteg Jahr, was heej Baas
van de Heimatverein un hett ein gaude Kurs seilt. He
wuss, hau man Mensken anhaalen kann un kunn mit
Lü proten, off seej nu fien off groff wassen. In sien
Tied kwamm de Olde Toorn tau de Heimatverein un
dat was stur Wark, dej Olde Baas weer uptauklütern.
Albert harr de Idee mit de Stratenfesches un dat
kwamm an. Siet 1978 was heej 20 Jahr Lidd bi de
oostfreiske Landskup un dej hebben hum utteikent
mit de Upstalsboom-Daler. Vandage is heej
Ehrenvörsitter bi de Börkumer Heimatverein un
alltied is ein Woord van hum noch völ wert.
Von 1971 bis 1991, über zwanzig Jahr, war er
(Meister, Chef) Vorsitzender des Heimatvereins und er
hat einen guten Kurs gesegelt. Er wusste, wie man
Menschen überzeugen (hier: anholen) kann und konnte
mit den Leuten reden, ob sie nun fein oder grob
waren (vornehme oder einfache Leute). In seiner Zeit kam
der Alte Turm zum (zu dem) Heimatverein und das
war schwere Arbeit, den „Alten Chef“ wieder in
Ordnung zu bringen (zu basteln). Albert hatte die Idee
mit dem Straßenfest und das kam an. Seit 1978 war
er Mitglied bei der ostfriesischen Landschaft und die
haben ihn ausgezeichnet mit dem Upstalsboom-
Daler. Heute ist er Ehrenvorsitzender im
Heimatverein und jederzeit ist ein Wort von ihm
noch viel wert.
Sien Leifde, dej van binnen kwamm, hett heej
wiedergeven an alle Mensken. Leifde tau sien
Eilandje un Leifde uk för sien Maudersprake. Un
Albert see dat so: Ik bin bliede, dat ik plattdüts kann
un dat ji mi verstahn. Helpt all mitnander mit, dat
unse Maudersprake noit mag undergahn!
Seine Liebe, die von innen kam, hat er
weitergegeben an alle Menschen. Liebe zu seinem
Eiland und Liebe auch für seine Muttersprache. Und
Albert sagte das so: Ich bin froh, dass ich
plattdeutsch und das ihr mich versteht. Helft alle
zusammen mit, dass unsere Muttersprache nie
untergehen möge!