Alt - Borkum Der Strand um 1901 Der Strand um 1883 -- Baupläne -- Bäderschiff Rheinland AG-Ems -- Baupläne -- Bäderschiff Rheinland AG-Ems Ebene 5 Borkum Borkum **  Rheinland - Seitenansicht  **
Der Doppelschraubendampfer Rheinland wurde 1926 auf der Vulcan-Werft AG in Hamburg für den Einsatz im Borkum-Verkehr gebaut. Das Schiff wurde erst im Jahre 1968 außer Dienst gestellt und 1970/71 abgewrackt. In dieser Zeit wurde es mehrfach umgebauten und modernisiert.
Übersicht - Komplettpläne Übersicht - Komplettpläne
Das Schiff hatte eine Länge von ca. 57 m, eine Breite von ca. 8,7 m und war für 613 Passagiere zugelassen. 1960 wurde die Kohlefeuerung auf Ölfeuerung umgestellt.
Dampfschiff ”Rheinland” vor 1933 Reederei A.G. Ems Baujahr 1926
Aus der Seitenansicht des Seebäderdampfers sind die folgenden Hauptabmes- sungen zu entnehmen. - Länge zwischen den Loten: 56,56 Meter - Größte Breite auf Spanten: 8,60 Meter - Seitenhöhe bis Hauptdeck: 3,99 Meter - Größter Tiefgang in Seewasser: 2,80 Meter - Geschwindigkeit: 12,5 Knoten Das Bäderschiff Rheinland besaß die folgenden drei Decks.
Das Promenadendeck ist ein höher gelegenes Deck auf Passagierschiffen, welches rundherum nur durch eine Reling zur Wasserseite begrenzt ist. Es dient hauptsächlich den Passagieren zum Promenieren, speziell auf größeren Transatlantikschiffen. Hier befinden sich auch reichhaltige Sitzgelegenheiten.
Das Hauptdeck ist das höchste voll durchgehende Deck auf dem Rumpf des Schiffes. Über dem Hauptdeck liegen die Aufbauten.
Das Zwischendeck ist ein nicht durchgehendes Deck, das in der Regel zwischen anderen Decks liegt. Dieses Deck bildet hier das unterste Deck. Das Zwischendeck ist nur über das Hauptdeck zu erreichen.
Die Besatzung Die Besatzung
Anhand der in den Plänen vorgesehenen Unterkünfte können Rückschlüsse auf die vorgesehene Besatzungsstärke und deren Funktion an Bord des Bäderdampfers Rheinland gezogen werden. Es handelt sich hierbei um eine Sollvorgabe. Ob diese im eigentlichen Fährverkehr benötigt wurde, sei einmal dahingestellt.
Im vorderen Teil des Schiffes, zwischen dem Laderaum und dem Aufenthaltsraum für die Passagiere der zweiten Klasse, befanden sich die nachfolgenden Mannschaftskabinen, die durch den Passagieraufenthaltsraum erreicht werden konnten. - 1 Doppelkabine mit Etagenbetten I. und II. Steuermann - 1 Doppelkabine mit Etagenbetten 2 Aufwärter (Stewards) - 1 Viererkabine mit 2 Etagenbetten 4 Matrosen - 1 Einzelkabine I. Maschinist - 1 Einzelkabine II. Maschinist - 1 Doppelkabine mit Etagenbetten Zahlmeister u. Zollbeamter
Unter dem Backdeck und über dem Kabelgatt befand sich eine weitere Vierer- kabine mit jeweils zwei Etagenbetten. Hier waren die vier Heizer des Schiffes untergebracht.
Im hinteren Bereich des Zwischendecks, im Anschluss an den Damen-Salon, und fast schon über den Antriebsschrauben, befand sich eine Viererkabine mit zwei Etagenbetten für 4 Stewardessen. Bei den runden Kreisen in der (linken) Draufsicht handelt es sich um die beiden in der Seitenansicht sichtbaren Bullaugen (seefeste runde Fenster (Porthole)).
Als letzte Mannschaftskabine muss noch die Kapitänskabine genannt werden. Es handelt sich hier um eine Einzelkabine auf dem Promenadendeck, direkt hinter dem Ruderstand mit der Rudermaschine. Der Zugang erfolgte über die obige linke Tür. Die rechte Tür führte zur Rudermaschine. Zur Besatzung ist auch der Wirt hinzuzurechnen. Dieser hatte im Salon für Nichtraucher eine getrennte Schlafkabine. Zusätzlich existierte in diesem Bereich auch noch eine sogenannte Privatkammer. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Konzept des Bäderschiffes Rheinland für die folgende (max.) Besatzung ausgelegt war. Gesamtbesatzungsstärke: 18 Funktion: Anzahl: Kapitän 1 1. Maschinist 1 2. Maschinist 1 1. Steuermann 1 2. Steuermann 1 Zahlmeister 1 Zollbeamter 1 Aufwärter (Stewards) 2 Stewardessen 4 Matrosen 4 Wirt 1
Die Maschinenanlage Die Maschinenanlage
Der Dampfer war ausgerüstet mit zwei 3 - Zylinder Expansionsmaschine. Wie die Draufsicht zeigt, befanden sich ganz rechts die Hochdruckzylinder (Heißdampf), in der Mitte die Mitteldruckzylinder und link die Niedrigdruckzylinder (ND-Teil) für den Nassdampf. Diese Maschinen hatten gegenüber den normalen (Einzylinder) Dampfmaschinen einen wesentlich besseren Wirkungsgrad. Der im Prinzip einzige Nachteil war im Vorteil dieser Maschinentypen begründet, nämlich in der Reihenschaltung der einzelnen Zylinderstufen.
Da vom Prinzip her der Heißdampf zuerst dem Hochdruckzylinder zugeführt wird, um nach einer dortigen Teilexpansion anschließend zur weiteren Expansion in den Mittelteil zu gelangen und letztendlich erst von hieraus zum ND-Teil geleitet werden zu können, hat es zur Folge, dass u. a. speziell Volllastanläufe, wie sie z. B. bei Anlegemanövern auftreten können, nicht durchführbar waren. Die Lösung des Anlaufproblems setzte aufwendige Steuerrungen voraus, unter anderem auch die kurzfristigen parallelen Dampfeinspeisungen in die nachgeschalteten Zylinder. Die Gesamtmaschinenleistung betrug 800 PS (ca. 590 kW) und verlieh dem Dampfer eine Geschwindigkeit von ca. 12,5 kn (ca. 23 km/h).
Die Kesselanlage zur Dampferzeugung befand sich in einem separaten Kesselraum, direkt neben dem Maschinenraum. An den beiden Bordwänden befanden sich die beiden Kohlebunker mit einem Fassungsvermögen von jeweils 36 Tonnen. Beschickt wurden diese über Kohleschütten. Die anfallende Asche wurde über die Aschschütten entsorgt. Neben den Kohlebunkern befanden sich jeweils ein Tank mit einem Fassungsvermögen von 12 cbm für das Kessel-Speisewasser . Über diesen Tanks waren die Maschinenvorräte gelagert. Mit Frischluft wurde der Kesselraum durch die beiden Windhutzen (große drehbare Trichter) neben dem Schornstein am Oberdeck versorgt.
Das Ruderhaus Das Ruderhaus
Wie der nachfolgende Teilausschnitt zeigt, war das Ruderhaus, im Gegensatz zum eigentlichen Schiff, letztendlich wirklich nur ein sehr kleines Ruderhäuschen.
Hinzu kommt, dass im Ruderhaus auch der Funkraum mit seinen Apparaten untergebracht war. Der obligatorische Kartentisch für die Seekarten beanspruchte ebenfalls noch zusätzlichen Platz.
Das Ruderhaus befindet sich auf der Kommandobrücke direkt über der Kapitänskajüte und der Rudermaschine. Unmittelbar vor dem Ruder (Steuerrad) befand sich der beleuchtete Schiffskompass.
Auf der unbedachten Kommandobrücke befand sich der Maschinentelegraf. Dieser Standort ist für Anlegemanöver usw. durchaus logisch. Ob dieses der einzige Telegraf in diesem Bereich ist, kann der Zeichnung nicht eindeutig entnommen werden. Es scheint allerdings nicht sinnvoll zu sein, auf einen Maschinentelegrafen im Ruderhaus zu verzichten, insbesondere bei stürmischer See oder sonstigen kritischen Situationen. An den Seiten der Kommandobrücke befinden sich die Positionslampen, links die rote (Backbord) und rechts die grüne (Steuerbord) Lampe.
Wie in der Seitenansicht erkennbar ist, befand sich unmittelbar auf der Ruderachse der Ruderarm. Dieser war mechanisch über Seilzüge bzw. Ruderketten mittels mehrerer Umlenkrollen mit der Rudermaschine (RM) unter dem Steuerhaus auf dem Promenadendeck verbunden. Die maximale Ruderbewegung betrug 90 Grad, also jeweils 45 Grad Ausschlag nach Backbord oder nach Steuerbord.
Die Salons Die Salons
Der Bäderdampfer Rheinland besaß neben dem Aufenthaltsraum für die Passagiere der 2ten Klasse - dieser war mit Holzbänken (Holzklasse) eingerichtet - eine Reihe von luxuriös eingerichteten Salons. Diese waren mit Polsterbänken und Polstersessel eingerichtet, sodass die Anzahl der Sitzgelegenheiten variieren konnte. Bezeichnung: Deck: Plätze: - Der Speisesaal im Achterschiff Hauptdeck 48 - Der Rauchsalon im Vorschiffbereich Hauptdeck ca. 22 - Der Damen-Salon im Heckbereich Zwischendeck ca. 20 - Der Salon für Nichtraucher Zwischendeck ca. 34
Die linken vier Bullaugen gehörten zum Damen-Salon, die folgenden sechs Bullaugen gehörten zum Salon für Nichtraucher und das ganz rechte gehörte zur Kabine des Wirtes. Unterhalb der Salons befindet sich der Wellentunnel mit den Gleitlagern, die die Antriebswellen stützen. Die auffallenden Fenster oberhalb der Salons auf dem Hauptdeck gehörten zum Speisesaal.
Auffällig ist auch hier, wie im ganzen Schiff, die breite und elegant ausladend geschwungene Treppe. Bei den an beiden Schiffsseiten dargestellten Kreisen handelt es sich um die Bullaugen (seefeste runde Fenster (Porthole)).
**  Rheinland - Promenadendeck  ** **  Rheinland - Hauptdeck  ** **  Rheinland - Zwischendeck  ** **  Seitenansicht  ** **  Zwischendeck  ** Zwischendeck **  Ruderblatt  ** Zugehörige **  Seitenansicht  ** Hauptdeck **  Ruderarm  ** ** RM ** **  Dampfschiff ”Rheinland”   Ausschnitt - Ruderhaus  ** **  Ruderhaus - Draufsicht  ** **  Zugehörige Seitenansicht  ** **  Zwischendeck  ** **  Hauptdeck  ** **  Kesselanlage  **  Zugehörige Seitenansicht **  Maschinenraum - Draufsicht  ** **  Zugehörige Seitenansicht  ** **  Promenadendeck  ** **  Zugehörige Seitenansicht  ** **  Zwischendeck  ** **  Zugehörige Seitenansicht  ** **  Backdeck  ** **  Zugehörige Seitenansicht  ** **  Zwischendeck  ** **  Zugehörige Seitenansicht  ** **  Ruderhaus - Draufsicht  ** T O P T O P