Die vermutlich nie umbenannte “Neue Straße” existierte namentlich bereits vor 1910
(siehe Karte von 1910, aber auch von 1897) und verläuft von den Bahngleisen aus zur
“Großen Straße”, später die “Wilhel-Bakker-Straße”.
Das Hotel Seestern wurde 1890 erbaut und trug früher den Namen Hotel Akkermann.
Es bewarb sich als Hotel I. Ranges und pries an: Große luftige Zimmer, gute Betten,
Concertsaal, Restauration, Bierhalle, Kegelbahnen, Table d’hôte richtet sich nach der
Badezeit. Als Besitzer zeichnete 1894 B. Akkermann.
Im Laufe der Zeit wurde das Hotel verkauft, als neuer Besitzer zeichnete Heinrich
Prange z. B. im Jahre 1910.
Die Neue Straße in Blickrichtung Rathaus. Unten links befindet sich die Einmündung
der Straße “Alte Schulstraße”.
Bei dem großen Doppelhaus auf der rechten Bildseite handelt es sich um das Hotel W.
Bakker sen., eines der beiden ältesten Gasthöfe der Insel. Im linken Bildrand ist das
Gebäude der Badedirektion (bis 1910) zu erkennen.
Wie die Abbildung zeigt, hat das Hotel W. Bakker sen. bereits eine Veranda mit
Dachterrasse erhalten.
Diese Abbildung zeigt links das Hotel W. Bakker sen. rechts das 1910 erbaute Rathaus.
An der Straßeneinmündung “Neue Straße” - “Große Straße” befindet sich das
Becker’sche Pensioshaus. Dieses wurde später (1912) in “Central-Hotel” umbenannt.
Das Restaurant “Zum Deutschen Kaiser” mit dem späteren Hotel “Deutscher Kaiser”
befand sich in der Franz-Habichstaße 6-7. Als Besitzer zeichnete A. Droll.
Die Pension Marienhof aus der Richtung vom Leuchtturm aus gesehen. Die Pension
wurde 1891 gegründet und besaß um 1910 32 Gästezimmer. Die Besitzerinnen um
1910 waren Frl. Mohs und Dirks.
Links im Bild ist die Pension Marienhof zu sehen.
Der Aufnahmestandort des obigen Bildes ist mit hoher Wahrscheinlichkeit in der
Blumenstraße zu finden. Demnach handelt es sich bei dem rechten Gebäude um den
Dyckmann’schen Hof. Das im oberen linken Bildrand zu sehende große Gebäude gehört
zum Dorfhotel.
In der Mitte des Bildes, zwischen der Kirche und dem Zaun im Vordergrund, verläuft
die im folgendem Bild zu sehende Gartenstraße.
Auf der oben zu sehenden Gartenstraße - Blick von der Neuen Straße aus - wurden
früher regelmäßig die Kühe zur Weide hin- und in die heimischen Ställe
zurückgetrieben. Dieses führte zwangsläufig zu regelmäßigen Verschmutzungen des
damals noch unbefestigten Weges (Gangs), weshalb dieser unter den Insulanern auch
jahrzehntelang hauptsächlich als “Kauschietengang” (Kouwschietengang) bezeichnet
wurde.
Die Gartenstraße verbindet die Neue Straße mit dem Wiesenweg.
Diese Aufnahme zeigt den Wiesenweg von der Süderstraße aus gesehen. Der links im
Bild zu sehende Zaun gehört zum Anwesen von Herman Klaaßen Akkermann (“Herman
von der Höhe”; siehe folgende Aufnahme).
Die obige Abbildung zeigt die Süderstraße mit dem Blick auf das Haus von “Herman
von der Höhe”. Herman Klaaßen Akkermann war von 1897 bis 1924 Vormann der
Rettungsstation Borkum. An seinem Haus ist links neben dem Fenster die
Wetterstation der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zu
sehen, die in der damaligen Zeit als Dienstgerät an den jeweiligen amtierenden
Vormann weitergereicht wurde.
Ab Anfang der 50er Jahren befand sich dieser Barometerkasten dann viele Jahre am
Rathauseingang.
Rechts am Straßenbogen geht es zum Wiesenweg.
Das obige Bild zeigt ebenfalls die Süderstraße im Bereich des Wiesenweges, allerdings
aus der entgegengesetzten Richtung gesehen. Am linken Rand des Bildbereiches
befindet sich das Haus von “Herman von der Höhe”. Rechts ist das (spätere?) Teehaus
zu sehen. Zum Wiesenweg geht es in der obigen Straßenkrümmung links ab.
Das obige Bild zeigt die Süderreihe. Obwohl diese zu dieser Zeit noch nicht in die
Reedestraße einmündet, ist sie sehr wohl schon beleuchtet.
Das Bild zeigt den Blick von der Wilhelmshöhe auf die von Frese Straße. Bei dem
Gebäude mit den weißen Streifen am Ende des hellen Bürgersteiges handelt es sich um
das Vereinshaus der Borkumer Strandkompanie.
Das Kasperle - Theater am Familienbad war, wie zu sehen ist, eine erfolgreiche
Unternehmung der Kurverwaltung. Es lag an der von Frese Straße unmittelbar
unterhalb der Badeeinrichtungen mit dem Freibad.
Die Aufnahme zeigt die um 1909 erstellte ehemalige Südkaserne. Diese wurde mithilfe
der großzügigen zweckgebundenen Spende von 600 000 Mark vom Reichsschatzamt
erworben und zum Kinderheim umgebaut. Der Name “Adolfinenheim” ist auf den
Stifter “A. C. Meyer” zurückzuführen.
Im Gegensatz zum katholischen Kinderheim “Sancta Maria” wurden hier im
Adolfinenheim, als Ausgleich, nur evangelische Kinder aufgenommen. Das Heim wurde
1996 geschlossen.
Mittlerweile sind die Anlagen abgerissen. Hier befindet sich nun u. a. auch das neue
Gebäude der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Borkum. Der Umzug der Wehr aus aus
dem alten Gebäude in der von -Frese-Straße fand im Jahre 2016 statt.
Kurz nach Jahrhundertwende wurden aufgrund des wachsenden Wohlstandes, bedingt
durch den Tourismus, vier neue Baugebiete erschlossen, die sofort eine volkstümliche
Bezeichnung erhielten. Es waren die Bereiche an der von Frese Straße, genannt
“Transvaal” (ehemalige Buren-Republik), an der Süderstraße, genannt “Südhauk”
(Hauk=Ecke), an der Reedestraße, genannt “Morgenland” sowie an dem großen Kaap,
welches “Kaaphauk” genannt wurde.
Etwas außerhalb vom Dorf, unmittelbar an der damaligen “Südlichen Aussen-Weide”
(De Kouwlasten) lag das Schlachthaus. Die Gebäude befinden sich heute noch an
dieser Stelle (Reedestraße).
Und weit weg vom Dorf, aber ebenfalls an einer Straße, befindet sich am Tüßkendoor
(Zwischendurch) der neue Flugplatz der Insel. Die erste Landung fand hier 1925 statt.
Der Flugplatz wurde u. a. von der 1926 gegründeten Lufthansa angeflogen. Der
Wellblechhangar wurde 1927 errichtet.
Bei dem Passagierflugzeug ganz links im Bild handelt es sich um eine
Lufthansamaschine vom Typ “Focke-Wulf A-17 bzw. (höchstwahrscheinlich) A-17a,
auch liebevoll “MÖWE” genannt. Die Maschine hatte ein ca. 422 PS (ca. 490 PS)
starken Sternmotor der ihr eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 180 km/h (185 - 200
km/h) verlieh. Die Reisegeschwindigkeit betrug ca. 130 km/h und die Reichweite ca.
700 km (800 km). Bei einer Länge von ca. 13 m (ca. 13,5m [14,63 m]), einer
Spannweite von 20 m, einer Abflugmasse von 3610 kg (4000 kg) und einer Gipfelhöhe
von 5000 m war sie für insgesamt 10 Personen zugelassen. Die Besatzungsstärke
betrug 1 bis 2 Personen. Diese Flugzeuge trugen meistens norddeutsche Städtenamen
wie Emden, Osnabrück usw.
1936 wurden die beiden letzten Maschinen (A-17a) außer Dienst gestellt.
Bei dem rechten Lufthansa-Flugzeug handelt es sich um eine Junkers G-24 mit der
Kennung D-1069 und dem Namen “Baldur”. Die 1925 gebaute Maschine wurde 1927
von der Schweiz (Kennung CH-135 [CH = Confoederatio Helvetica]) übernommen. Ab
1934 flog die Lufthansa-Maschine mit der Kennung D -UQAN und stürzte 1935 ab.
Obwohl die Motorgondeln an den Tragflächen bei der obigen Aufnahme nicht zu sehen
sind, handelt es sich dennoch um eine dreimotorige Maschine. Die Motorenleistung
beträgt 3 mal 228 kW, also ca. 930 PS. Mit einer Länge von ca. 15,7 m, einer
Spannweite von ca. 29,9 m, einem Startgewicht von ca. 6500 kg erreichte das Flugzeug
eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 200 km/h. Zugelassen war das Verkehrsflugzeug
mit einer Besatzungsstärke von 2 Personen für 9 Passagiere.
In den 1850er Jahren existierten noch keine mehrstöckigen Häuser auf der Insel,
es gab allerdings bereits drei kleine Gaststätten, in denen auch schon ein
einfaches Mittagessen angeboten wurde. Diese Wirtschaften befanden sich im
Haus des Vogtes - der letzte dort wohnende Vogt hieß Uhlenkamp - sowie an den
Stellen, an denen später die Hotels ”Bakker jun.” und ”Bakker sen.” standen.
Ansichten von und in der Neuen Staße
Ansichten von weiteren Straßen und Gebäuden