In den 1850er Jahren existierten noch keine mehrstöckigen Häuser auf der Insel,
es gab allerdings bereits drei kleine Gaststätten, in denen auch schon ein
einfaches Mittagessen angeboten wurde. Diese Wirtschaften befanden sich im
Haus des Vogtes - der letzte dort wohnende Vogt hieß Uhlenkamp - sowie an den
Stellen, an denen später die Hotels ”Bakker jun.” und ”Bakker sen.” standen.
Auf dem folgenden Bild ist noch das Lange Wasser zu sehen. Hier übten in der
Walfängerzeit die jungen Insulaner spielerisch den Walfang.
Die Dünenstraße (Karte 1900, 1914) verlief vom Bahnhof aus bis hinters Wasserwerk,
vermutlich bis zu den Kasernenanlagen aus dem ersten Weltkrieg. Nach dem ersten
Weltkrieg wurde die Straße zu Ehren des Kommandanten der Borkumer Festung,
Oberstleutnant Ruppricht, in Rupprichtstraße umbenannt (Karte 1922). Allerdings
erfolgte in kurzer Zeit die weitere Umbenennung in die heutige Hindenburg-Straße
(Karte 1935).
In der Diagonale des Bildes, links vom Langen Wasser, ist der Bahndamm mit den
Schienen der Kleinbahn (Habich &Goth) zu erkennen. Hier spazieren die beiden Damen
mit dem Kind.
Die Villa Germania empfahl sich bereits 1897 den geehrten Kurgästen mit ihren
schönen luftigen und gut eingerichteten Zimmern. Die Preise der Zimmer begannen mit
12 Mark pro Woche, abhängig von der Zimmerwahl. Als damalige Besitzer der Villa an
der Damenstraße 11 zeichnete B. Huismann. Auch 1912 zeichnete der Hauptlehrer B.
Huisemann als Besitzer, jedoch unter der Anschrift “Ecke Damenpfad und
Bismarckstraße”. 1925 annoncierten die Besitzer - Geschwister Huismann - unter dem
Hausnamen “Pension Haus Huismann” und der Anschrift “Ecke Franz Habichstraße”.
Wie auf dem oberen Ausschnitt zu erkennen ist, betrieb der Besitzer auch das
Delicatessen- und Colonialwarengeschäft.
Die folgende Ablichtung zeigt in der linken vorderen Bildhälfte das Haus von Dr.
Schmidts.
In dem linken weißen Gebäude befand sich die Frühstückstube und später (um 1910)
auch die Weinstube “Bodega”.
Rechts im Bild, den Gleisen gegenüberliegend, ist die damalige Dienststelle der Polizei
zu sehen. In dem sich daran anschließenden (weißen) Gebäude waren u. a. die
Dienstwohnungen untergebracht.
Parallel zur östlichen (unteren) Strandstraße verläuft das verträumte Gässchen mit
dem Namen “Dünenpfad”, welches die Verlängerung der “Großen Straße” zur
Dünenstraße bildet.
Im Bahnhofsbereich wird die
Strandstraße durch die Einmündungen
(Kreuzung) der Straßen ”Am Bahnhof”
und ”Dünenstraße” in einen westlichen
und einen östlichen Bereich, der
sogenannten oberen bzw. unteren
Strandstraße, unterteilt.
In der Verlängerung der Dünenstraße befindet sich die Villa Bodewes.
Die obige Aufnahme zeigt das 1925 zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen 73
borkumer Soldaten erbaute Kriegerdenkmal. Im Hintergrund vor dem Eisenbahnheim
“Rote Erde” ist noch das alte Petroleumlagerhaus für den Leuchtturm zu sehen.
Das Hotel von Th. Bodeewes an der Dünenstrasse 9b warb als Hotel I. Ranges. Neben
Logis mit voller Pension warb es auch mit “Table d’hote” (je nach der Badezeit).
Die alten Gebäude rechts vom Hotel sind mittlerweise abgerissen.
Links neben dem Hotel Bodeewes sind die Lagerhallen der (späteren?)
Baustoffhandelsfirma Baalmann zu sehen.
Die Abbildung zeigt das Kinderheim vor der baulichen Erweiterung. Direkt in Richtung
der rechten Seite des großen Kaaps (in dieser Verkleinerung als dunkler Fleck zu
sehen) ist das Kreuz erkennbar, welches die Lage des ”Drinkeldoden Karkhoffs” bzw.
das Grab eines (gehassten) Borkumer Vogtes lokalisiert.
Der Kinderheimspielplatz vom Haus Sancta Maria aus gesehen.
Das obige Foto - Erinnerungsfoto für die der Gruppe zugehörigen Kinder - zeigt die
Anlage vom Hauptgebäude aus gesehen. Das weiße Gebäude (vermutlich) ist auch in
dem vorhergehenden Bild von 1907 zu sehen.
Dieser Ausschnitt zeigt die Umgebung des bereits um einen Block erweitere kath.
Kinderheimes ”Sancta Maria”.
Viele ehemalige und heute teilweise verschwundene Dünenwege haben ihre Namen
einzelnen Schiffskatastrophen zu verdanken. So strandete in diesem Inselbereich
(Nähe der Quabben (Dünen) ) um 1800 eine englische Brigg mit einer reiche Ladung
Manufakturwaren. Diese Waren wurden anschließend auf einen Weg ins Dorf gebracht,
der von der Bevölkerung fortan als ”Engelsse Pad” bezeichnet wurde.
Das obige Bild zeigt das alte Klinikum der Ruhr-Knapp Bochum kurz nach ihrer
Fertigstellung 1958 am Nordstrand.
Im Rahmen der 1991 in unmittelbarer Nähe neu erstellten “Knappschafts-Klinik
Borkum” (Knappschaft Bahn See) wurde die obige Klinik abgerissen.
Die obige Versorgungs- und Kuranstalt (Militärkuranstalt) an der Dünenstraße
(Hindenburgstraße) wurde von der Gemeinde Borkum zwecks langjähriger (vertraglich
gesicherter) Verpachtung an das Kriegsministerium errichtet. Das 1914 fertig gestellte
Gebäude wurde allerdings zum Kriegsbeginn beschlagnahmt und zum Militärlazarett
umfunktioniert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude eine Zeit lang als Altenheim genutzt.
Ansichten von und im Bahnhofsbereich
Ansichten von und in der Dünenstraße