Klönavend
Klönabend
Hooggeachte Damen, Heeren!
Hochgeehrte Damen, Herren!
Hartlek willkomen tau de Klönavend van de
Heimatverein up’t Eilandje Börkum.
Herzlich willkommen zum Klönabend des
Heimatvereins auf dem Eiland Borkum.
Upgesett is präsenteiert, seen de olde Lü frauger un
wi hebben jau neugt tau ein moje gesellege un
festleke Avend un bin düchdeg bliede, dat d’r sovöl
Beseukers komen bin. Man menegeine sitt nu tau
prulen un moppern in Huus, umdat heej gein Kaartje
kregen hett. Dat is wiss spietlek, man mehr Bott is
d’r neit.
Aufgesetzt ist präsentiert, sagten die alten Leute
früher und wir haben euch eingeladen zu einem
schönen geselligen und festlichen Abend und sind
überaus froh, dass so viele Besucher gekommen
sind. Aber einzelne sitzen nun zu maulen und
meckern im Haus, weil sie keine Karte bekommen
haben. Das ist sicher bedauerlich, aber mehr Platz
ist nicht da.
Vör Jahren bin wi noch achter de Lü anlopen, um de
grote Saal van’t Kurhuus vull tau maken. Mit
Plakaten, mit Inladen un Artikel in de Börkumer
Zeitung. Achterna seen noch verskeiden: Wenn ik
dat wußt harr, dat ji so’n moje Avend harrn, was ik
uk komen.
Vor Jahren sind wir noch den Leuten hinterher
gelaufen, um den großen Saal vom Kurhaus voll zu
machen. Mit Plakaten, mit Einladungen und Be-
richten in der Borkumer Zeitung. Danach sagten
noch einzelne: Wenn ich das gewusst hätte, dass ihr
so einen schönen Abend gehabt habt, wäre ich auch
gekommen.
Dann bin junge Lü d’r bi gahn un hebben dat heile
Wark van de Klönavend sülvst in Hand nomen un dat
was bestgaud so. Van de Werbung bit tau de
Verkoop van de Kaartjes, disse menegmal nöchtern
Saal allemachdeg moij tau schmücken bit tau de
Offloop van de Avend, alles lagg un liggt in hör
Handen
xDann sind es junge Leute gewesen, die die ganze
Arbeit vom Klönabend selbst in die Hand genommen
haben und das war sehr gut. Von der Werbung bis
zum Verkauf von den (Eintritts-)Karten, diesen
manchmal nüchternen Saal gewaltig schön zu
schmücken bis zum Ablauf vom Abend, alles lag und
liegt in ihren Händen.
Haast 50 junge Mensken bin uk dit Jahr weer siet
Weeken an de Gang, hebben sück in hör Freejtied
Stünden um Stünden hensett, um sück ein feine
Verloop ut tau denken, bin an’t proben west, um
klüchdege Stückjes up de Bühne tau wiesen, bin an’t
klütern west, um de Tavels nüdlek un skier tau
maken, bin dört Dörp flogen, um de heile Rewe
binander tau haalen.
Fast 50 junge Menschen sind auch dieses Jahr
wieder seit Wochen dabei, haben sich in ihrer
Freizeit Stunde um Stunde hingesetzt, um sich
einen feinen Verlauf auszudenken, haben geprobt,
um urige Stücke auf der Bühne zu zeigen, haben
gewerkelt, um die Tische niedlich und ordentlich zu
machen, sind durch das Dorf geflitzt, um die ganzen
Utensilien zusammenzuholen.
Dat is man neit all so bitau. Daar mutt all ein heile
Büllte Leivde achter sitten bi alle flietege Helpers up
de Bühne un achter de Kulissen. Nu bin Künstlers ja
alltied avergloovsk, man ik segg nu all, uk in jau
Name, all vörtied dusend dusend Dank.
Das alles ist nicht nur so nebenbei. Da muss schon
große Liebe dahinter sitzen bei allen fleißigen
Helfern auf der Bühne und hinter den Kulissen. Nun
sind Künstler immer abergläubisch, aber ich sage
jetzt schon, auch in eurem Namen, schon vorher
tausend Dank.
Tiss ja alltied Menskenwark, wat so ein Verein as
unse binanderhollt. Van Begünn off an un dat siet 80
Jahren bin d’r Lü west, dej de Heimatverein stönt
hebben, sück mit hör heile Kracht insett hebben, dat
Olde van uns Eilandje tau bewahren un uk tau
wiesen, för de Nakomen un för de Gasten.
Es ist ja immer Menschenarbeit, welches einen
Verein wie unseren zusammenhält. Von Anfang an
und das seit 80 Jahren waren es Leute, die den
Heimatverein gestützt haben, sich mit ihrer ganzen
Kraft eingesetzt haben, (um) das Alte von unserer
Insel zu bewahren und auch zu zeigen, für die
Nachkommen und für die Gäste.
Gaude Börgers hebben in unse Verein de
Grundmüren bout, hebben in gaude un uk malle
Tieden Stückje um Stückje ansett, as wi dat wennt
bin bi Börkumer Husen. Man alltied bloot sowiet, as
man mit de Stock springen kann.
Gute Bürger haben in unserem Verein die
Grundmauern gebaut, haben in guten und auch in
schlechten Zeiten Stück um Stück angesetzt, wie
wir es gewöhnt sind bei Borkumer Häusern. Aber
immer nur soweit, wie man mit dem Stock springen
kann.
Wi hebben Börkums Wahrteiken, de Olde Toorn,
weer upklütert, dat de Olde Baas weer skier un
krachdeg midden in’t Dörp steiht. Dat Dykhus, unse
Museum, is van buten un binnen ein gaude Ankiek.
Wir haben Borkums Wahrzeichen, den Alten Turm,
wieder instand gesetzt, damit der Alte Meister
wieder ordentlich und kraftvoll mitten im Dorf
steht. Das Dykhus, unser Museum, hat von außen
und innen ein gutes Aussehen.
Dat wi uns de Wal anhaalt hebben, is för uns neit
van Nadeil west. De Beseukertahlen proten för sück.
Das wir uns den Wal geholt haben, ist für uns kein
Nachteil. Die Besucherzahlen sprechen für sich.
Disse Winter was de Oostsiet van dat fraugere
Toornwahterhuske dran, erst bi’t Offrieten van de
Butenmüre kunn man seihn, hau mör de heile Baul
was.
Diesen Winter war die Ostseite des früheren
Turmwächterhäuschen dran, erst beim Abreißen der
Außenmauer konnte man sehen, wie brüchig die
ganze Sache war.
Seker hett dat frauger uk all Klönavenden geven, all
siet de 30er Jahren. Un dann na de Krieg bi Bakker
jr, wenn Derk Juist up de Deele stunn an’t Döntjes
vertellen. Dann bi Geerd Stindt in’t Dörphotel mit de
moje Sketchen van Appi Land. Un wenn dat noch
heilwat besünders wesen sull, was d’r uk ein
Tombola bi.
Sicher hat es früher auch schon Klönabende
gegeben, schon seit den 30er Jahren. Und dann
nach dem Krieg bei Bakker jr., wenn Derk Juist auf
der Diele stand und (kleine) lustige Geschichten
erzählte. Dann bei Gerd Stindt im Dorfhotel mit den
schönen Sketchen von Appi Land (Albert Bakker). Und
wenn es dann noch etwas ganz Besonderes sein
sollte, war auch eine Tombola dabei.
Un tau dej Tied was dat Maude, dat eine van de erste
Priesen ein dicke Torte was, dat kwamm vör de
lüttje Pikkolo un dat Büske mit greune Bohntjes. Un
well so’n lecker Ding winnen de, harr Halswark dat
ander Lü neit mit de Fingers insatten tau slicken.
Und zu der Zeit war es Mode, dass einer von den
ersten Preisen ein dicke Torte war, das kam vor
dem kleinen Pikkolo und das Döschen mit den
grünen Bohnen. Und wer so ein leckeres Ding
gewonnen hatte, hatte Mühe, andere Leute
abzuhalten, mit den Fingern darin zu schlecken.
So harr uk eine de Torte rett over de heile Avend bit
dat na Huus hen gung un heej up Fahrrad stappen
wull. Taxen gafft ja man bloot 2 off dreeje tau dej
Tied. Versichdeg versöchte heej dat Pappkische up
de Gepäckträger tau knaujen, man dej Bögel was
wall so hart instellt, dat dej mit vulle Kracht dwars
dör de Karton un de lecker Gautje flappte.
So hatte auch einer die Torte gerettet über den
ganzen Abend bis es nach Hause ging und er auf
das Fahrrad steigen wollte. Taxen gab es nur zwei
oder drei in jener Zeit. Vorsichtig versuchte er den
Pappkarton auf den Gepäckträger zu befestigen,
aber der Bügel war so hart eingestellt, dass der mit
voller Kraft quer durch den Karton und das leckere
Gut klatschte.
Harrst hum man vörtied in Saal upfreten, seen sien
Paschepanten.
Hättest du ihn nur vorher im Saal aufgegessen,
sagte seine Kumpanen.