Alt - Borkum Der Strand um 1901 Der Strand um 1883
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Im folgenden plattdeutschen Beitrag erfahren Sie in Kurzform die kurze Lebensgeschichte des durch seinen plattdeuschen Roman „Dat Huus sünder Lücht“ bekannt gewordenen Autors Dr. Fritz Gerhard Lottmann.
Fritz Gerhard Lottmann Fritz Gerhard Lottmann
Jan Schneeberg
Hinweis: Da auch die plattdeutsche Sprache - wie grundsätzlich jede Sprache - oft erst sinnentnehmend erschließbar wird, wurden zum besseren Verständ- nis der Sprachbildung an speziellen Stellen eine fast wörtliche Übersetzung von Teilsätzen und Begriffen innerhalb runder Klammern ( .. ) aufgezeigt.
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Dat Huus sünder Lücht
Das Haus ohne Licht
Fritz Gerhard Lottmann is an de 7. Oktober 1880 as darde van söven Kinder in Emden up de Wereld komen. Sien Vader was de Auktionator – Utmiener – Christoffer Hinderks Lottmann un sien Mauder Sophie Marie was ein geboren Lüpkes. De Vader was ut ein olde oostfreiske Familie un de Vörolden van de Mauder wassen Hugenotten.
Fritz Gerhard Lottmann ist am 7. Oktober 1889 als drittes von sieben Kindern in Emden geboren. Sein Vater war der Auktionator Christoffer Hinderks Lottmann und seine Mutter Sophie Marie war eine geborene Lüpkes. Der Vater stammte aus einer alten ostfriesischen Familie und die Vorfahren der Mutter waren Hugenotten.
Lottmann hett dat Gymnasium in Emden besöcht bit ein Jahr vör’t Abitur und leit sück in Münster un Bonn as „Landmesser“ utbilden. Heij hett warkt in Witten un an de dänische Grenze in Sonderburg un Tönning. 1906 hett heij sien Frou Elisabeth Forster trout un tweej Kinderkes kwammen in Emden up de Wereld.
Lottmann hat das Gymnasium in Emden besucht bis ein Jahr vor dem Abitur und ließ sich in Münster und Bonn als Landmesser ausbilden. Er arbeitete in Witten und an der dänischen Grenze in Sonderburg und Tönning. 1906 heiratete er seine Frau Elisabeth Forster und zwei Kinderchen kamen in Emden auf die Welt.
All fraug kwamm heij d’r achter, dat heij geern schrieven much. Under de Name Fritz Fresenus hett heij all 1905 ein Bauk drut geven: „Freyse Staatjes und Lieder eines wandernden Friesen“. Dej Liedjes bin neit so gaud ankomen, man dej „Freyse Staatjes“,dej heij as Vertellsels up Leseabende vördragen hett, daarvan wassen de Lü wall andaan. Ein Jahr later hett heij de Roman „Aura Academica“ drutgeven, over sien Belevsels bi de Studentenverbindung Alemannia, man dat is neit so gaud mitlopen.
Schon früh fand er heraus, dass er gern schreiben mochte. Unter dem Namen Fritz Fresenus hat er schon 1905 ein Buch herausgegeben: „Friesische Geschichten und Lieder eines wandernden Friesen“. Die Lieder sind nicht so gut angekommen, aber die „Freyse Staatjes“, die er als Erzählungen auf Leseabende vorgetragen hat, davon waren die Leute wohl angetan. Ein Jahr später hat er den Roman „Aura Academica“ herausgegeben, über seine Erlebnisse bei der Studentenverbindung Alemannia, aber das ist nicht so gut gelaufen.
Lottmann is neit lang in Oostfreisland bleven. Heij hett dat Abitur namakt un uk sien Doktor, hett in Oldenbörg 1913 ein Privatrealschaule open makt. Man heij hett alltied docht: In Oostfreisland is’t am besten!
Lottmann ist nicht lange in Ostfriesland geblieben. Er hat das Abitur nachgemacht und auch seinen Doktor, hat in Oldenburg 1913 ein Privatrealschule aufgemacht. Aber er hat immer gedacht: In Ostfriesland ist es am besten!
Siet Jahr un Dag satt in sien Kopp, dat Leven van sien Grootvader F. W. Lüpkes fast tau holden, dej Mester in Oldersum west was.
Seit Jahr und Tag hatte er den Gedanken, das Leben seines Großvaters F.W. Lüpkes aufzuschreiben, der Lehrer in Oldersum-West gewesen war.
So hett Lottmann in de erste beide Kriegsjahren de Roman „Dat Hus sünner Lücht“ (Originaltitel) schreven. 1918 funn heij in Hambörg uk ein Verleger, daar was heij all tweej Jahr Soldat.
So hat Lottmann in den ersten beiden Kriegsjahren den Roman „Dat Hus sünner Lücht – Das Haus ohne Licht – geschrieben. 1918 fand er in Hamburg auch einen Verleger, da war er schon zwei Jahre Soldat.
Man gesund was heij neit, heij harr dat mit Hart, dann kwamm de spaanse Grippe un an de 2. September 1918 is Fritz Lottmann overleden.
Aber gesund war er nicht, hatte es mit dem Herzen, dann kam die spanische Grippe und am 2. Septem- ber 1918 ist er verstorben.
Sien Bauk is allemachdeg gaud ankomen. De Lüü hebben seggt, dat was dat erste grote Bauk in oostfreisk Platt. 1971 hett Theo Schuster in Leier ein Reprint van 1920 makt.
Sein Buch ist gewaltig gut angekommen. Die Leute haben gesagt, das wäre das erste große Buch in ostfriesischem Platt. 1971 hat Theo Schuster in Leer ein Reprint von 1920 gemacht.
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