Alt - Borkum Der Strand um 1901 Der Strand um 1883 Sturmfluten und Sturmschäden Sturmfluten und Sturmschäden **  Südstrand nach der Sturmflut (nach 1950)  ** Borkum Borkum T O P T O P Ebene 4
Wer von der Küste spricht, muss auch zwangsläufig von Stürmen sprechen. Die Entstehung der Nordseeküste - dieses Gebiet war um 13.000 vor Christi noch Teil des Festlandes - ist nicht nur auf eine Landsenkung von ca. 20 m zurückzuführen. Auch die Auswirkungen von so genannten Jahrhundertstürmen mit ihrer verheerenden Gewalt und Zerstörungskraft haben diesen Vorgang begünstigt. Eine der großen Sturmfluten, die unermesslichen Schaden anrichtete, ist auf das Jahr 1825 zu datieren. Es kam zu Deichbrüchen, sodass nicht nur die ganzen Bin- nenweiden überflutet wurden, sondern das Wasser auch in die Häuser eindrang. Die Auswirkungen dieses Sturmes führten letztendlich zu einer Sensibilisierung in der Bevölkerung hinsichtlich des Deichbaues und des Uferschutzes. Die ersten massiven Strandbefestigungen wie Buhnen und eine 415 m lange Strandmauer wurden ca. 50 Jahre später unter preußischer Herrschaft errichtet.
Die obige Aufnahme lässt die vom Wasser ausgehenden Zerstörungskräfte erahnen. Die nachfolgenden drei Aufnahmen zeigen die Auswirkungen der verheerenden Sturmflut vom 12. und 13. März 1906. Das Nordende der Strandmauer wurde in einer Länge von 300 m vollständig zertrümmert.
Als Konsequenz wurde hier eine zweistufige außergewöhnlich hohe Schutzmauer gebaut, deren Kosten mit 640.000 Mark veranschlagt war.
An dieser Baustelle zwischen der Wandelhalle und der Wilhelmshöhe türmen sich die Brecher meterhoch. Im Vordergrund neben dem Buschwerk liegen einige Spundwände, die mit der links neben der Wasserwand zu sehenden Ramme als Seitenwände der Buhne eingerammt werden. Die Ramme selbst fährt auf den links neben der Buhne verlegten Schienen.
Auch auf diesem Bild sieht man eindrucksvoll die Auswirkungen der sich im nach hinein herausstellenden ungünstigen Mauerkonstruktion. Wie zu erkennen ist, bleibt durch die S-Form der Mauer die Promenade relativ trocken, doch addieren sich die zerstörerischen Kräfte der Brecher durch die Überschläge der zurückfallenden Wellen.
Auch diese Aufnahme lässt die zerstörerische Kraft der sich aufbäumenden Wassermassen eindrucksvoll erahnen.
Wie die obige Aufnahme eindrucksvoll zeigt, waren Sturmfluten, verbunden mit hohen Wasserständen, schon in der Vergangenheit ein großes Problem. Der Wasserbrecher links im Bild schlägt gegen die Scheiben der Fenster der Wandelhalle, die diesem Wasserdruck wohl standgehalten haben.
Auch dieses Bild von der Wandelhalle zeigt die Gewalt der Nordsee.
Wenn es dem Wasser erst gelungen ist, einen kleinen Teil der Strandmauer bzw. der Promenade zu unterspülen, führt dieser Vorgang durch weitere Unterspülung in Verbindung mit der Kraft der einstürzenden Brecher in der Regel zum Bruch der Mauer.
Das obige Bild zeigt die Strandmauer im Bereich Wandelhalle - Sturmeck (hinter der Ruhrknappschaft). Die obere Befestigungsanlage (obere Promenade) ist bereits vollkommen zerstört und zusammengebrochen. Wie im folgenden Bild zu sehen ist, befinden sich die dicken Bruchstücke im Bereich der mittleren Promenade.
Hier sind auch die Schäden an der mittleren Promenade zu sehen. Bei weiter anhaltenden Sturm wäre es nur eine Frage der Zeit, wann der untere Teil der Uferbefestigung ebenfalls komplett zerstört wäre.
Hier ist die Strandmauer im südlichen Bereich der Promenade komplett zerstört. Links im Bild sind die mittlerweile aufgenommenen Schienen der Kleinbahn zu sehen. Bei dem kleinen Turm direkt an der Wasserseite der Promenade handelt es sich um die Stranduhr vor der Wilhelmshöhe. Wie sich bereits im Laufe der Vergangenheit herausstellte, begünstigte die alte Strandmauer -Konzeption die so genannte Brecherbildung - riesig hohe aufgepeitschte Wellen mit großer zerstörerischer Energie werden auch Brecher genannt - in ungewollter und erschreckender Weise.
Durch das besondere, immer steiler verlaufende Profil der alten Strandmauer sollten sich anlaufende Wellen überschlagen, sodass promenierende Spaziergänger selbst bei stärkerem Wellengang nicht übermäßig nass wurden. Nachteilig war jedoch, dass die sich überschlagenden Wellen unter bestimmten Voraussetzungen die zerstörerische Energie der nachfolgenden Wellen elementar erhöhte.
Profil der alten Strandmauer
Diese Mauerkonstruktion wurde nun zu Gunsten der Konzeption einer schiefen Ebene geändert. Die kinetische Energie eines anlaufenden Brechers wird durch die Umkehrung der Wirkrichtung (zurück- bzw. ablaufende Welle) dazu benutzt, die kinetische Energie der folgenden anlaufenden Welle auf ein Minimum zu reduzieren. Als Konsequenz dieser Nacht wurde die Realisierung der bereits seit Längerem geplanten neuen Schutzmauer in Angriff genommen.
Das obige Bild zeigt eindrucksvoll den Dünenabriss am Südstrand. Die an der Was- serkante im oberen Teil des Bildes zu sehenden Bunker befanden sich während des Zweiten Weltkrieges innerhalb der Dünen. Zur Verhinderung eines weiteren Landverlustes durch die Sturmfluten, dieses hätte zu einer unmittelbaren Gefährdung der Wohngebiete Kiebitzdelle geführt, wurde hier später das Uferschutz-Deckwerk gebaut.
**  Sturmflut vor 1941  ** **  Sturmflut am 12. und 13. März 1906  ** **  Sturmflut am 12. und 13. März 1906  ** **  Sturmflut am 12. und 13. März 1906  ** **  Sturmflut 196--  ** **  Sturmflut vor 1929  ** **  Sturmflut vor 1938 ** **  Sturmflut vor 1939  ** **  Sturmflut vor 1954  ** **  Sturmflut 1926  ** **  Sturmflut 1926  ** **  Sturmflut 1926  ** **  Sturmflut 21. Dezember 1954  ** **  Der Südstrand nach der Sturmflut  (nach 1950)  **