Die obere Strandstraße war zur damaligen Zeit die erste zum Strand führende
Straße. Sie erschloss den schnell wachsenden Kurbereich, der sich nun außerhalb
des Kerndorfes entwickelte. Zu diesem Bereich zählte nicht nur die unmittelbar am
Strand gelegenen Kaiserstraße mit ihren großen Hotelanlagen, sondern die
gesamte Umgebung oberhalb des Bahnhofs gehörte hier zu.
Der neue Leuchtturm wurde im Oktober des Jahres 1879 nach einer Bauzeit von
nur einem halben Jahr fertig gestellt. Die Erstellung war nach dem verheerenden
Brand im alten Leuchtturm notwendig, da dieser als Seefeuer (zur Navigation)
nicht mehr einsetzbar war.
Allerdings muss hinsichtlich der extrem kurzen Bauzeit angemerkt werden, dass
dieser Neubau bereits vollständig projektiert war, so dass die Bauarbeiten
unmittelbar begonnen werden konnten. Für den Materialtransport wurde eine
eigene Pferdebahn gebaut, die vom Wattenmeer (hinterm Deich) als Landestelle
aus bis zur Baustelle führte. Aus dieser Bahn entstand.
In unmittelbarer Bildmitte ist der 1902 erstellte “Steigerturm” der Freiwilligen
Feuerwehr Borkum zu sehen. Rechts davon befindet sich die Villa Irene der
Geschwister Herboth.
Das obige Bild zeigt den Bebauungsstand vor der Jahrhundertwende.
Die Laterne wurde mittels einer Petroleum-Dochtlampe befeuert. Diese wurde
später durch einen Petroleum-Glühlichtbrenner ersetzt. Das Petroleum wurde im
rechts zu sehenden Petroleumhaus gelagert. Die Umstellung auf elektrische
Glühlampen erfolgte im Jahre 1925. Das nicht mehr benötigte Petroleumhaus
wurde anschließend abgerissen.
In der unteren linken Ecke des Bildes ist die Dünenstraße zu sehen.
Auf der obigen Aufnahme ist rechts das Hotel Deutsches Haus zu sehen. Links
daneben in der Bismarckstraße befindet sich das Hotel Landsberg.
Bei dem links neben dem Leuchtturm zu sehenden Turm handelt es sich um den so
genannten Steigerturm. Dieser wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Borkum als
Übungsturm und Schlauchtrocknungsanlage verwendet. Der 1902 errichtete Turm,
der wenigstens zweimal nach sturmbedingten Einstürzen wieder aufgebaut wurde,
fand bis Mitte der 30er Jahre seine Verwendung.
Die Aufnahme muss weit vor 1910 entstanden sein, da die Dependance des Hotels
Landsberg, “Haus Seefried” noch nicht einmal in der ersten Baustufe vorhanden
ist. Hinsichtlich des Steigerturms ist der früheste Aufnahmezeitpunkt auf 1902 zu
legen.
Die Aufnahme zeigt die noch nicht aufgestockten Cafés, Restaurants, Milchbars
und Geschäfte in der Bismarkstraße. Das Hotel Landsberg ist mittlerweile in Hotel
Atlantic umbenannt. Hinter der Villa ERIKA (Backsteinbau) ist das Haus Seefried
zu sehen.
Das Hotel Deutsches Haus warb auch als Familien-Pension. Als Besitzer zeichnete
August Bleeck.
Auch hier ist das Deutsche Haus zu sehen. Der kleine Dachturm gehört zum Hotel
Landsberg.
Das Hotel wurde 1911 als Haus Marcussen von Joh. Marcussen erstellt. Es warb u.
a. mit den folgenden Aussagen: 50 modern eingerichtete Zimmer. Einzieges
Logierhaus am Platz mit elektrischem Licht und fließendem warmen und kalten
Wasser auf allen Zimmern. ... Das Haus ist mit Zentralheizung und Badezimmern
versehen, ..
Zwischenzeitlich wurde das Haus umbenannt und firmierte 1914 als “Haus Fürst
Bismarck”. Als Besitzer zeichnete R. Wansner.
Nach dem 1. Weltkrieg, spätestens seit dem Jahr 1925, wurde das Hotel unter dem
Namen “Strandhotel Seeheim” - “Seeheim Westfalen d. K. L.-V.” betrieben. Es
firmierte als “vornehmes Haus mit vorzüglichen Zimmern, prächtige
Gesellschaftsräume, Terrassenkaffee, eigene Konditorei, gute Küche, mäßige
Preise”. Der Vollpensionspreis war ab MK. 7.- angegeben.
Als Eigentümer trat der “Katholische Lehrerverband Westfalen” auf.
Das Hotel Westfalenhof - ehemals Haus Fürst Bismarck - aus westlicher Sicht.
Links im Bild befindet sich die Hauswand des lutherischen Pastorats.
In den Kriegsjahren des Zweiten Weltkrieges wurde das Hotel im Rahmen der
Kinderlandverschickung verwendet. In dieser Zeit trug das Hotel den Namen
“Seeheim KLV Westfalen”.
Bei dem obigen Gruppenfoto in der Prinz Heinrich Straße vor dem Hoteleingang
des Nordsee-Hotels (runde Tür) sind die Personen nicht bekannt.
Links im Bild ist der Schornstein der Badeanstalt zu sehen.
Vermutlich im Rahmen der von der Kurverwaltung betreuten Kinderprogramme
fanden Kinderumzüge oder sonstige Aktivitäten in Verbindung mit der obigen
Karre statt. Die Befragung von mitwirkenden Zeitzeugen hinsichtlich der
Bedeutung der Karre ergab: “Wofür diese Karre war, weiß ich auch nicht. Die sind
damit einfach nur rumgefahren.”
Auch dieser Wagen (Strandrettungsboot) wurde u. a. für Kinderumzüge
verwendet.
Bei diesem Umzug handelt um einen unbekannten Festumzug. Das nachfolgende
Gespann ist u. a. mit riesigen Büscheln von Strandhafer (Dünengras) geschmückt.
Dahinter folgen weitere teilnehmende Gruppen.
Hinsichtlich des Straßennamens kann z. Z. keine gesicherte Aussage getroffen
werden. Nach dem Borkumplan von 1927 könnte es sich um die Bismarckstraße
handeln. In diesem Fall wäre links der Zaun des Tennisplatzes zu sehen und vor
dem Haus Nr. 12 befände sich die Zuwegung zum Platz.
Die Beschriftungen auf den beiden Schildern rechts im Bild lauten:
Die Villa Schuhmacher nach dem Erweiterungsbau. Die Aufstockung des linken
Gebäudes um eine Etage führte zu einer interessanten Dachkonstruktion des
seitlichen Gebäudeteils. Als Inhaberin zeichnete 1897 Frau Ulrike Schumacher.
Auf diesem Bild ist u. a. die Erweiterung der geschlossenen Veranda zu erkennen.
Die Villa wurde ca. 1910 von dem langjährigen Pächter des Hotels “Zur Deutsche
Warte”, Herrn Th. Roselius, erworben. Das Haus trug den Namen Hotel
Schumacher.
In dieser Zeit wurde das Bier-Restaurant “Restaurant Giftbude” im unteren Teil
des Hotels, in Richtung Bahnhofshotel, gebaut.
Das Hotel, welches mittlerweile den Namen “Kuraus Roselius” trug, erhielt um
1920 den neuen Eigentümer Heinrich Abrahams.
Auf der obige Aufnahme des Hotels Roselius ist am Hotelschild zu erkennen, das
zu diesem Zeitpunkt ein erneuter Eigentümerwechsel stattgefunden hat. Das
Hotel wurde am 1. Oktober 1924 von Herrn J. H. Apfeld übernommen.
Neben der im Bild erkennbaren Lokalität Giftbude existierte nun auch im rechten
Teil des Hotels das bekannte Restaurant “Zum Seehund”.
Das Bild zeigt noch einmal das Hotel Schumacher von Herrn J. H. Apfeld
Der Bahnhof um 1935. Siehe hierzu auch die Unterseite “Borkumer Kleinbahn”.
Das obigen Bild zeigt einen kleinen Umzug von (vermutlich) Sportlern am
Bahnhof.
In dem weißen Haus am oberen Bildrand befinden sich rechts die Bank (später
Gaststätte “Endstation” von Habo Poppinga), in der Mitte das “Hamburger
Cigarrenhaus” und rechts eine “Weine und ....” Handlung. Daran schließt sich die
Leihbibliothek von (noch?) W. Haynel (später Buch- und Schreibwarenhandlung
Scharphuis) an.
In dem der Leihbibliothek gegenüberliegenden Gebäude (langes Dach) befand sich
u. a. die Polizeiwache.
Links im Bild befindet sich das noch nicht umgebaute Hotel Atlantic.
Unmittelbar gegenüber der Villa Schumacher befindet sich das Pensionshaus von
Dr. Schmidts, das vorherige (um 1910) Sanatorium vom Bade- und Inselarzt Dr.
med. Kok.
Um 1925 betrieb hier Dr. Panneborg sein Erholungsheim bzw. seine Familien-
pension.
In dem Gebäude ganz rechts im Bild, unten im Bild auf der linken Seite, befand sich
die Frühstückstube , später (um 1910) auch die Weinstube „Bodega“.
Links ist die Villa KoK zu sehen.
Die Einmündung in die Dünenstraße ist im obigen Bild zwischen dem zweiten und
dritten Gebäude auf der rechten Seite der Straße zu sehen.
In diesem Bereich (Bahnhofsbereich) wird die Strandstraße durch die
Einmündungen (Kreuzung) der Straßen „Am Bahnhof“ und „Dünenstraße“ in einen
westlichen und einen östlichen Bereich unterteilt. An der Dünenstraße, diese führt
in Richtung Wasserwerk und weiter zum Ostland, befindet sich die Villa Bodewes.