Um die Heilmittel der Insel auch für ”schwächlichere Naturen” mehr auszunutzen, zog der Arzt Dr. Rhode bereits 1853 in Erwägung, Einrichtungen zu treffen, um auch warme Seebäder verabreichen zu können.
Allerdings kam es erst im Jahre 1875 zum Bau der ersten Warmbadeanstalt. Als Standort wurde ein Platz in den Dünen zwischen dem Damen- und Herrenbadestrand, der späteren Strandstraße, gewählt.
Die Badeanstalt wurde durch eine Dampfpumpe gespeist. Diese förderte das Meerwasser mit Hilfe einer ca. 400 Meter langen Leitung direkt aus der Nordsee in das Gebäude.
Aufgrund des großen Zuspruchs wurde sie im Jahre 1894 um mehr als das Dop-pelte vergrößert.
Die Anlage bot nun sowohl in der Frauen- als auch in der Männerabteilung neben einer großen Anzahl von Einzel- und Doppelzellen auch Räume mit Duschen. Räume für Massagen als auch Ruheräume waren nun ebenfalls vorhanden.
Im Rahmen dieser Baumaßnahmen wurde auch eine Lesehalle errichtet, in der eine große Anzahl von Zeitungen, Broschüren und so weiter den Kurgästen zur freien Benutzung ausgelegt wurden.
Im Verlauf der weiteren Jahre wurde das Bad permanent umgebaut und mit vielen modernen Kureinrichtungen versehen. Eine weitere Vergrößerung erfolgte mit der Auslagerung der Lesehalle.
Für diese wurde im Jahre 1901 neben der Badeanstalt in der Strandstraße eine neues Gebäude erstellt. Die neue ”Lesehalle” bestand nun aus mehreren modernen Lesesälen, die seinerzeit bereits zur Raumkühlung mit Ventilatoren ausgestattet waren.
Die neu erbaute Lesehalle neben der Badeanstalt war bereits 1910 mit Ventilatoren ausgestattet und ganztägig geöffnet.
In mehreren Sälen lagen u. a. auch aus fast allen Teile des Festlandes die aktuellen Zeitschriften aus.
Im Jahre 1909 wurden die letzten noch vorhandenen alten eisernen Badewannen gegen neue ersetzt. Die Räume haben nun einen Terrazzo-Fußboden erhalten und die Dampfkesselanlage wurde 1911 erneuert.
Dieser Bildausschnitt zeigt (vermutlich) das Kesselhaus der Warmbadeanstalt. Hinsichtlich der Badeanstalt ist zu berücksichtigen, dass diese sich in einer tiefen Dünendelle befindet. Die Aufnahme entstand 1910 in der Prinz-Heinrich Straße vor dem Nordsee-Hotel.