Die Haushalte von Borkum
Stammbaum 1500 - 2000
Die Haushalte von Borkum
Stammbaum 1500 - 2000
Der nachfolgende Stammbaum der Familie Aggen zu Borkum, der zeitlich bis in das 16. Jahrhundert zurückreicht, umfasst 15 Generationen. In der vergrößerten Version (Stammbaum groß) ist dieser gut lesbar:
Dieser Stammbaum ist teilweise charakteristisch für die in der Vergangenheit in Ostfriesland verwendeten besonderen Regeln bezüglich der Namensgebungen, wenn diese Regeln dann auch wirklich eingehalten wurden, was nicht immer die Regel war und bisweilen schon manchen Hobby-Genealogen (Ahnenforscher) zur Verzweiflung und teilweise sogar zur Aufgabe seines Vorhabens getrieben hat.
Da eine ausführliche Abhandlung der ostfriesischen Namensgebung, hier spielen auch die Einwirkungen der unterschiedlichen Kulturen eine Rolle - Ostfriesland gehörte seit dem 18. Jahrhundert jeweils abwechselnd zu Preußen, zu den Niederlanden, zu Frankreich, dann wieder zu Preußen, danach zu Hannover und letztendlich wieder zu Preußen - den Rahmen dieser Seite sprengen würde, sollen diesbezüglich nur einige Hinweise gegeben werden.
Dieser Stammbaum der Familie Aggen zu Borkum wurde von Herrn Reinhard Aggen -
auf Basis des Buches “Ortssippenbuch der Stadt Borkum von 1713 -1900”, Donn Alfred, Bad Oeynhausen, 1995 - erstellt, und freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
(Siehe auch Stammbaum groß).
Die patronymische Namensgebung:
Diese Art der Namensgebung war in der Vergangenheit in Ostfriesland in der Regel üblich. Hiernach gab der Vater seinen Vornamen als neuen Familiennamen an seine Kinder weiter.
So hießen z. B. die drei Kinder von Ulfert Mewes und seiner Frau Gezke Ulferts:
(Vorname Nachname)
Mewes Ulferts (geb. 1588),
Ode Ulferts (geb. 1589)
Roelof Ulferts (geb. 1590).
Wohlbemerk, der Nachname stammt vom Vornamen des Vaters Ulfert Mewes ab und nicht von seiner Frau Gezke Ulferts.
Allerdings kam es auch oft vor, dass regelwidrig der Vorname der Mutter verwendet wurde, insbesondere, wenn diese vom höheren Stand war.
Für die Vergabe der Vornamen gab es ebenfalls Grundregeln, die u. a. geschlechtsspezifisch die Namen der Groß- bzw. auch die der Urgroßeltern berücksichtigten.
Eine offizielle feste Regelung bezüglich des Nachnamens wurde erst 1811 durch Napoleon
erlassen. Hiernach hatte jeder ostfriesische Bürger einen festen Familiennamen zuzulegen, der dann an die Kinder weiter zu geben ist. Diese Namen wurden amtlich registriert,
allerdings wurden diese in den Kirchenbüchern oft ignoriert.
Wie auch aus dem Stammbaum der Familie Aggen zu ersehen ist, gab es bereits vor 1811 Familien, die sich einen festen Familiennamen zulegten und diesen auch weitergaben.
Der vollständigkeitshalber sei darauf hingewiesen, dass es neben den Regeln weitere teilweise konträre Regeln gab, und letztendlich die Meinung herrscht, dass es keine Regel gibt, die der Ostfriese nicht schon gebrochen hätte.
Fazit: In Ostfriesland ist alles anders, und da in den einzelnen Ortschaften jeder jeden kannte, war ein eindeutiges Namensystem sowieso nicht notwendig.
Anmerkung:
Auch auf Borkum waren volkstümliche Personenbezeichnungen üblich und sind es teilweise noch heute.
Nachfolgend sollen exemplarisch einige Beispiele von den reichlich vorhandenen “Spitznamen”, man spricht von weit über 500 zuordnungsbaren Personenbezeichnungen, aufgelistet werden.
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Anmerkung: Die meisten der hier verzeichneten Personen sind mittlerweile verstorben.
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