Das große Hufeisen der Dünenwälle (Außenseite) des Ostlandes reicht von den
Ostlanddünen über die Oldedünen im Scheitel zu den Köbbedünen, Oldmanns
Oldedünen und Sternklippdünen.
(Dr. W. Behrmann, Borkum, Strand- und Dünenstudien, Berlin 1919)
(weiterführende Erläuterungen: s. a.: Alt-Borkum.de -> Abschnitt Borkum -> Buhnen (Strandmauer)
old – alt, hochbetagt, von jeher?
auch wächst, dehnt und vermehrt sich, häuft sich. (D-K, Bd. II, S. 680)
Oldermann, Ollermann – Ältermann, Vorsteher einer Zunft. (D-K, Bd. II, S. 681)
kop – Kopf (D-K, Bd. II, S. 325)
Gemarkung: Borkum
Erfassungen: Befragung (ca. 1980), Deutsche Grundkarte
Erklärung des Flurnamens:
Bezeichnung für das Dünengebiet zwischen dem Nordstrand und den Norddünen.
Oldekopp ist der Name des Kopfes, also des vordersten Teils der Olde-Dünen.
„Die Dünen führten, vom Süden ausgehend, folgende Bezeichnungen: Von der
Südgroke, einer Einbuchtung, beginnen die Süddünen, dann die Olde-Dünen mit dem
Oldekopp, die Norddünen, die Pferdedünen (Name kann nicht erklärt werden), die
Kobbedünen und die Steerenkklippdünen. Möglicherweise sind Berentsmark und
Oldedünen Reste der ehemaligen Großinsel.“
Erklärung der im Flurnamen enthaltenen Teilbegriffe:
1. Olde: mnd. (mittelniederdeutsch) oolt, olt, nnd. oolt, olt, alt; "einen alten
Zustand repräsentierend, schon lange genutzt"
2. kopp: mnd. kop, nnd. Kopp, "Kopf"; "Vorsprung einer Anhöhe sowohl in die Höhe
als nach der Seite hin"
Quellen:
Teerling, Hans, Aus Borkums Vergangenheit, Borkum 1980, S. 92;
Scheuermann, Ulrich, Flurnamenforschung. Bausteine zur Heimat- und Regionalgeschichte, Melle 1995, S.
138;
Scheuermann, Ulrich, Flurnamenforschung. Bausteine zur Heimat- und Regionalgeschichte, Melle 1995, S.
132
Dünendelle im Norden des Ostlandes, NO der Höfe, nah Haus Ostland 13 (Bekaan).
Kiel – mnd. kil, nnd. Kiel – Keil = keilförmig, spitz zulaufendes Flurstück.
(Scheuermann, Ulrich, Flurnamenforschung Melle 1995, S. 130)
Ostland - Mövenbrutgebiet.
kobbe – Silbermöve (Doornkaat-Koolman Bd. II S. 318).
In diesem Dünenbereich befand sich das Vogelschutzgebiet - Vogelkolonie.
Das Wärterhaus des Vogelwärters war im südlichen Bereich der Dünen angesiedelt.
Alt-Borkum.de: -> Abschnitt Borkum -> Cafés Restaurants -> Ostland und Vogelkolonie;
Alt-Borkum.de: -> Abschnitt Inselpläne -> Karte, Plan 1914 -> Insel groß
Oldemanns Olde – Oltmanns Dünen (Karte Tönnies 1713 – Ostland)
old – alt, hochbetagt
auch: wächst, dehnt und vermehrt sich, häuft sich.
(D-K, Bd. II, S. 680)
Oldermann, Ollermann – Ältermann, Vorsteher einer Zunft. (D-K, Bd. II, S. 681)
"Groke" ist möglicherweise die Bezeichnung für ein tiefer gelegenes Gebiet in den
Dünen.
„[...] der große Sturm von 22. Oktober 1800, wobei das Wasser so hoch stieg wie
noch nie seit Menschengedenken, verursachte zwar ein Überströmen der Dünen des
Westlandes, schadete ihnen aber nicht. Dies war auf dem Ostlande der Fall bei den
Dünen im sogenannten Südgrooke. Von dem dahinterliegenden Polder hatte das
Wasser den Deich zerrissen und war wochenlang auf demselben stehen geblieben.“
(Akte "Flurnamen", Heimatverein Borkum, Text Carl Herquet, Die Insel Borkum, S. 146.
„1815 ist der große Schlot gänzlich verschwunden, statt seiner sehen wir den großen
Deich, der von den Kobbedünen zu der Südgroke (Groke – Einbiegung-Krümmung)
das im Süden bisher offenes Grünland gegen das Watt abschließt“.
Quellenangabe:
Akte Flurnamen Heimatverein, Unterlagen Linke, hier „Flurnamen auf alten Karten“. Karte Nanninga 1815,
Text übernommen von Herquet, Carl, Die Insel Borkum, Verlag Haynel, Emden-Borkum 1886, S. 175
Im Mitteldeutschen Wörterbuch steht: Groke kommt aus dem Mittelniederdeutschen:
(Schiller,Carl/Lübben,August, Bremen 1875-1880, Band 2, Seite 152)
grope steht für Pfütze.
Steerenklipp – Steernklipp – Steernklippdünen – Steernklipp Dünen –
Die Steerenklippdünen hatten sich erst nach 1600 im Zuge der Westostwanderung
des Ostlandes herausgebildet. Wie eine Lippe lag diese Dünengruppe vor den
westostwärts verlaufenden Dünenzügen des Ostlandes. Es muss sich dort früher eine
Brutkolonie von Seeschwalben , wahrscheinlich von Brandseeschwalben – Steerenks
befunden haben.
Teerling, Hans, Aus Borkums Vergangenheit, Heimatverein Borkum, 1980 S. 92;
siehe auch www.alt-borkum.de (Restauration Vogelkolonie)
Sterenk – Brandseeschwalbe (Borkum) – sterna sandvisensis
Quelle: Bösselkatrien heet mien Swien, Theo Schuster, 2001 Verlag Schuster Leer, S. 575
„Auch auf Borkum sollen vor vielen Jahren ... Tausende von Seeschwalben ... auf
Ostland gebrütet haben und trägt die sogenannte Steernkenklippe auch Steerenklipp,
die Ostspitze vom Ostland daher ihren Namen. (Droste-Hülshoff:329)
Quelle: Bösselkatrien heet mien Swien, Theo Schuster, 2001 Verlag Schuster Leer, S. 576
Steernklipp Fley bezeichnet den "sanft ansteigenden" Rand der Sternklippdünen: „Die
Steerenklippdünen hatten sich erst nach 1600 im Zuge der Westostwanderung des
Ostlandes herausgebildet. Wie eine Lippe lag diese Dünengruppe vor den
westostwärts verlaufenden Dünenzügen des Ostlandes. Es muß sich dort früher eine
Brutkolonie von Seeschwalben, wahrscheinlich von Brandseeschwalben – Steerenks
befunden haben."
Erklärung der im Flurnamen enthaltenen Teilbegriffe:
1. Steern:
Sterenk – Brandseeschwalbe (Borkum) – sterna sandvisensis
2. klipp:
„Klippe“, Hinweis auf "steiniges, wenig fruchtbares Gelände"
3. Fley:
abgeleitet von "fleidîg": "nicht schroff, sondern sanft und allmählig
abnehmend od. ansteigend"
Quellen:
Teerling, Hans, Aus Borkums Vergangenheit, Emden 1980, S. 92;
Schuster, Theo, Bösselkatrien heet mien Swien, Leer 2001, S. 575;
Müller, Gunter, Westfälischer Flurnamenatlas, Lieferung 4, Bielefeld 2006, S. 462;
Doornkaat Koolman, Jan ten, Wörterbuch der ostfriesischen Sprache, Norden 1879 bis 1884, Bd. 1, S. 504
Steernklipp Steert - Steerenkklippsteert
Sterenk- Brandseeschwalbe
Schuster, Theo, Bösselkatrien heet mien Swien, 2001 Verlag Schuster Leer, S. 575
stert – Schwanz, Schweif, das Letzte, der Rest
(he makt de Steert – er macht oder bildet den Schwanz, bz. den Schluss)
D-K, Bd. III, S. 311
Steernklipp Steert bezeichnet das letzte Ende der Sternklippdünen: „Die
Steerenklippdünen hatten sich erst nach 1600 im Zuge der Westostwanderung des
Ostlandes herausgebildet. Wie eine Lippe lag diese Dünengruppe vor den
westostwärts verlaufenden Dünenzügen des Ostlandes. Es muß sich dort früher eine
Brutkolonie von Seeschwalben, wahrscheinlich von Brandseeschwalben – Steerenks
befunden haben."
Steern:
Sterenk – Brandseeschwalbe (Borkum) – sterna sandvisensis
klipp:
„Klippe“, Hinweis auf "steiniges, wenig fruchtbares Gelände"
Steert:
afries. stert, 1. Schwanz, Schweif 2. "letztes Ende, Schlußstück von etwas";
"Landzunge"; "langgestreckte, in eine Spitze auslaufende Strecke";
"Flurstück in der Gestalt eines Schwanzes"
Quellen:
Teerling, Hans, Aus Borkums Vergangenheit, Emden 1980, S. 92;
Schuster, Theo, Bösselkatrien heet mien Swien, Leer 2001, S. 575;
Müller, Gunter, Westfälischer Flurnamenatlas, Lieferung 4, Bielefeld 2006, S. 462;
Auch Harlingtjes – Hahlingtes = äußerste Dünenkette auf Hooge Hörn - Steerenklipp
uthald - dat is so lang uthald = in die Länge gezogen
haalen holen
(D-K II S. 12 )
neu entstandene lange Dünen - Erklärung Heimatverein/Akte Flurnamen
"Y" wird im Borkumer Platt wie "i" gesprochen. "Das Y" ist die Bezeichnung für eine
Dünenkette in Form eines "i", die das Ostland im Süden abschließt und auch als
"Ostdünen" bezeichnet wird.
Quellen: Witt, Hans-Jochen, Wörterbuch Borkumer Platt, Emden 2009, S. 174
Breiter Entwässerungsgraben „[...] vom
Ostland ins Watt, entlang des neuen
Deiches bis ins Hopp. Entwässerung für
das Ostland.“
Erklärung der im Flurnamen enthaltenen
Teilbegriffe:
1.
Groot: mnd. grôt; „adj. groß,
gewaltig, viel“; „adv. viel, sehr“
2.
Sloot: mnd. slôt, "zwischen zwei
Grundstücken gezogener
Wassergraben; Entwässerungskanal,
Abzugsgraben, Deichgraben an der Sohle des Deiches"; nnd. Sloot, "Graben zur
Befriedigung u. Abgrenzung von Ländereien u. auch zur Abwässerung
derselben"
Quellen: Witt, Hans-Jochen, Wörterbuch Borkumer Platt, Emden 2009, S. 174;
Schiller, Carl/Lübben, August, Mittelniederdeutsches Wörterbuch, Bremen 1875-1880, Bd. 2, S. 155
Scheuermann, Ulrich, Flurnamenforschung. Bausteine zur Heimat- und Regionalgeschichte, Melle
1995, S. 145
Nicht mehr vorhanden, früher im Bereich Tüskendör
Witt, Jochen, Wörterbuch Borkumer Platt, Dahlheimer Emden 2009, S. 174
„Bereisung August 1807: ... Der Anwachs an der Südseite des großen Gloppes
(Borkumer Ausdruck für Schlopp) zwischen beiden Inseln ist ganz enorm. An das
sogen. Bantje stößt schon die Begrünung vom Ostland. Dadurch wird aber an der
Südseite die Kille so niedrig, dass sie ... bei der halben Flut nicht mehr zu befahren ist
und Torfschiffe hart an der Begrünung des Bantje ... ausladeten“.
Herquet, Carl, Die Nordseeinsel Borkum in kulturgeschichtlicher Hinsicht, Verlag Haynel Emden – Borkum
1886, S. 153
Glopp – Glup – enge Öffnung D(D-K, Bd. I, S. 643)
Sandaufwehungen vor dem neuen Seedeich, wo früher der Groote Sloot mündete.
Am Ende von Tüskendörkill.
Humpel: mnd. hümpel, "Haufen", "Anhöhe, Hügel"
Quellen: Scheuermann, Ulrich, Flurnamenforschung. Bausteine zur Heimat- und Regionalgeschichte, Melle
1995, S. 128
„Die Wiesen, mit Nutzflächen für Korn- und Rapsanbau dazwischen, waren
von Dünen eingerahmt. Durch die Wiesen liefen Entwässerungsgräben, die
dem Lauf ehemaliger Priele folgten. Bei Ebbe konnte das Wasser durch einen
Deichdurchlaß, einen Siel, ablaufen.“
Siel: mnd. sîl, „Siel“; grössere od. kleinere mit Thüren od. einem sonstigen Verschluss
versehene Schleuse zum Durchlassen od. Abfliessen des Binnenwassers"
Quellen: Doornkaat Koolman, Jan ten, Wörterbuch der ostfriesischen Sprache, Norden 1879 bis 1884, Bd.
3, S. 182; Teerling, Hans, Aus Borkums Vergangenheit, Borkum1980, S. 33
An der Binnenseite des Deiches entlangführender Wasserlauf. Diese Bezeichnung
wurde auf das angrenzende Flurstück übertragen.
Kill: nordfries. kiel, „eine natürliche Wasserrinne od. ein natürlicher Wasserlauf,
namentlich auf dem Watt“.
Quellen: Teerling, Hans, Aus Borkums Vergangenheit, Emden 1980, S. 28,
Doornkaat Koolman, Jan ten, Wörterbuch der ostfriesischen Sprache, Norden 1879 bis 1884, Bd. 2, S. 210
"Eine keilartige Einbuchtung, der "Nordkill", griff
von Osten her in das Sandwatt des Tüskendörs ein.
Später kam noch im Bereich der Südreede der
Südkill dazu. Ein breiter sich nach Westen hin
verjüngender Priel führte von der Südreede her bis
in die Höhe des Deiches."
(Teerling, Hans, „Aus Borkums Vergangenheit“, 1980,
Heimatverein Borkum, S. 28)
Der Priel lag nördlich des Tüskendörsiels -
Tüskendörkill (Karte Tönnies 1713)
Flurnamenliste S. 10; Witt, Jochen, Wörterbuch Borkumer
Platt, S. 176
Kille, kil – natürliche Wasserrinne, besonders auf dem Watt. (D-K, Bd. II, S. 208ff)
Der Nordkill wurde auch Steffen-Aggens-Gat genannt.
(nach mündlicher Aussage seines Enkels Willm Aggen hatte der Großvater dort einen „Schuul“ zur
Entenjagd)
Rest vom ehemaligen Tüskendör, Entwässerungstief östlich des Flugplatzes.
Witt, Jochen, Wörterbuch Borkumer Platt, Borkum Stiftung, Druck Dahlheimer 2009, S 179
1863/64 erfolgte die Schließung durch einen festen Damm.
kill – nordfr. Kiel – Brunnen, Quelle, natürliche Wasserrinne oder natürlicher
Wasserlauf, besonders im Watt. (D-K, Bd. II,S. 210)
Jan Ocken (Okken) Leeuw, 1753 – 1829, war Schiffer und Onkel (Bruder von Feyke
Ockes Leeuw) von Trientje Feiken Okken, verheiratet mit Ode Hayen Sleeboom
(1775-1830), Erbpachtsbauer auf dem Ostland.
Es ist anzunehmen, dass Jan Okken an dieser Stelle mit seinem Schiff ankerte, um die
Ostlandbauern mit Waren zu versorgen. So sparten sich die Ostlandbauern den
Umweg über Tüskendör und Dorf.
Dünengebiet südl. Cafe Seeblick, früher Ostland, zwischen Olde Dünen u.
Kobbedünen. (Witt, Jochen, Wörterbuch Borkumer Platt, S. 176)
Dünenbereich zwischen der Dodemanns Delle und den Norddünen.
Sieh auch: Drinkeldodenkarkhoff.
Steernklipp Fley
Steernklipp Fley
Steernklipp Steert
Steernklipp Steert
Jan Okken's Kill
Jan Okken's Kill
Nordkill; Südkill
Nordkill; Südkill
Oldmanns Olde Düen
Oldmanns Olde Düen
Kielstückdelle
Kielstückdelle
Großes Glopp
Großes Glopp
Tüskendörkill
Tüskendörkill
Dünenwälle des Ostlandes
Dünenwälle des Ostlandes
Nördlicher Teilbereich der Dünenwälle
Nördlicher Teilbereich der Dünenwälle
Südlicher Teilbereich der Dünenwälle
Südlicher Teilbereich der Dünenwälle
Östliches Ostland - Sternklipp
Östliches Ostland - Sternklipp
Teilbereich Tüskendörsee
Teilbereich Tüskendörsee
Steernklippdünen
Steernklippdünen
Dorn - Delle
Dorn - Delle
Dodemanns Delle
Dodemanns Delle
Dünen, Wiesen und Wasser
Dünen, Wiesen und Wasser
Dünen, Wiesen und Wasser